- Fernando Flores
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Carlos Fernando Flores Labra (* 9. Januar 1943 in Talca, Chile) ist ein chilenischer Politiker, Ingenieur und Philosoph.
Flores war technischer Direktor der unter Salvador Allende verstaatlichten Betriebe. In Zusammenarbeit mit Stafford Beer versuchte er durch das Cybersyn-Projekt in der chilenischen Wirtschaftssteurung wissenschaftliche Verwaltungs- und Organisationstechniken einzuführen, die auf neuesten kybernetischen Erkenntnissen beruhten. Aufgrund der Erfolge des Projektes wurde er Finanzminister [1].
Kurz darauf putschte Augusto Pinochet; Flores wurde 1973 bis 1976 in einem Lager gefangen gehalten. Mit Unterstützung von Amnesty International konnte er mit seiner Familie nach Palo Alto (Kalifornien) emigrieren.
Er arbeitete mit Hubert Dreyfus, Stuart Dreyfus, John Searle und Ann Markussen und hatte Erfolg als Informatiker. Seine Ideen von Philosophie und Arbeitsorganisation entwickelte er weiter und ließ sich dabei von Martin Heidegger, Humberto Maturana und John Langshaw Austin beeinflussen. Gemeinsam mit dem amerikanischen Informatiker Terry Winograd schrieb er 1986 ein Buch, in dem beide Ansätze der gerade aufstrebenden Künstlichen Intelligenz kritisierten.
Nach seiner Rückkehr nach Chile war er für die sozialdemokratische Partido por la Democracia(PPD) 2001 bis 2009 Senator der Provinzen Arica-Parinacota und Tarapacá. Ende 2004 versuchte er - ohne Erfolg - der Kandidat der PPD für das Amt des chilenischen Präsidenten zu werden. 2010 wurde er Berater des neugewählten Präsidenten Sebastián Piñera.
Schriften
- mit Terry Winograd: Understanding computers and cognition: a new foundation of design, Ablex Pub., 1986
Weblinks
Verweise
- ↑ Philippe Rivere: Der Staat als Maschine, in: Le Monde diplomatique November 2010, S.19
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