Filmverzinken

Filmverzinken

Filmverzinken ist das Aufbringen eines metallischen Zinküberzugs auf Eisen oder Stahl ohne Wärmeeinwirkung. Ein Zinkfilm mit mindestens 96 % Zinkanteil wird appliziert. Die Filmverzinkung ist ein Verfahren, das die Reaktion von Eisen oder Stahl mit seiner Umgebung mittels kathodischer Schutzfunktion verhindert. Die Oxidation dieser Metalle wird unterbunden.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die Filmverzinkung bildet nach der Applikation eine matt metallisch graue Schutzschicht. Im Verlaufe der Bewitterung bilden sich witterungsbeständige Schutzschichten aus Zinkoxid und basischem Zinkcarbonat – die Schutzschicht wird dunkelgrau. Durch die Einwirkung atmosphärischer Einflüsse korrodiert die Schutzschicht – die Schichtdicke der Filmverzinkung nimmt ab. Dies wird dadurch begründet, dass Zink gegenüber edleren Metallen – z. B. Eisen – als Opferanode dient. Das Substrat ist vor Korrosion geschützt, bis die Opferanode vollständig korrodiert, also aufgebraucht ist. Die Korrosionsschutzdauer ist folglich aus der Schichtstärke der Filmverzinkung und der Einflussnahme der atmosphärischen Einflüsse abzuleiten.

Anwendung

Die Filmverzinkung wird wie ein Farbsystem per Pinsel, Rolle oder per Sprühapplikation aufgetragen. Ein tragfähiger, staub- und fettfreier Untergrund ist herzustellen. Ein Reinheitsgrad gemäß SA 2,5 (ISO 8501-1) sollte gewährleistet werden. Die zu applizierende Schichtstärke ist abhängig von der geforderten Schutzdauer, der Korrosionsbelastung und noch vorhandenen Zinkschichtstärken bei Verzinkungen. Eine Deckbeschichtung ist nicht erforderlich.

Schutzdauer

Unter Berücksichtigung der vorhandenen Schichtdicke und des Korrosionsabtrages durch atmosphärische Einflüsse, lässt sich die Schutzdauer der Filmverzinkung ableiten. Die Filmverzinkung erfüllt die Anforderungen entsprechend ISO 12944-6:

  • 2 × 60 µm – C4-High, C5-I-Medium und C5-M-Medium
  • 2 × 90 µm – C5-I-High und C5-M-High

C5-M-High bedeutet dabei: Eine Schutzdauer von über 15 Jahren, im Küsten- und Offshore-Bereich mit einer hohen Salzbelastung, Gebäude mit nahezu ständiger Kondensation und mit starker Luftverunreinigung.

Vergleich zu anderen Korrosionsschutzsystemen

Die Schutzfunktion wird bei der Filmverzinkung dadurch begründet, dass das enthaltene Zink gegenüber edleren Metallen in der Spannungsreihe als Opferanode dient. Das Substrat ist vor Korrosion geschützt, bis die Opferanode vollständig korrodiert bzw. aufgebraucht ist. Durch diesen kathodischen Schutz werden Beschädigungen an der Zinkoberfläche „beseitigt“ – der Korrosionsschutz bleibt bestehen. Die Filmverzinkug ist folglich als aktiv kathodisches System einzustufen. Ein Farbsystem ist mit der Filmverzinkung nicht zu vergleichen. Beide Verfahren gleichen sich zwar in der Applikation, unterscheiden sich aber maßgeblich in ihrer Schutzfunktion. Ein Farbsystem ist nicht als kathodisches System einzustufen. Selbst durch Zinkstaubfarben erzeugte Überzüge bieten meist keinen aktiven Schutz, da die eingesetzten Bindemittel die Zinkpartikel isolieren. Farben und Lacke bieten einen passiven Barriereschutz, durch die Verwendung spezieller Pigmente, Bindemittel und Lösungsmittel. Die Wirkung der atmosphärischen Einflüsse auf das Substrat wird unterbunden. Meist werden passive Systeme normgerecht mit hohen Schichtdicken appliziert um einen langlebigen Korrosionsschutz gewährleisten zu können.

Einsatzgebiete

Die Einsatzgebiete der Filmverzinkung sind:

  • An neuen oder existierenden Konstruktionen ohne Verzinkung.
  • Zur Ausbesserung anderer Verzinkungsverfahren.
  • An verwitterten oder beschädigten Konstruktionen (verzinkt).
  • An Bereichen die durch Schweißen, Schneiden oder Transport beschädigt wurden.

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