Fischer- und Webermuseum Steinhude

Fischer- und Webermuseum Steinhude

Das Fischer- und Webermuseum Steinhude zeigt Exponate aus dem Leben der Fischer und Weber in Steinhude, einem Stadtteil von Wunstorf in der Region Hannover in Niedersachsen. Ein Schwerpunkt des Museums liegt auf den regionalen Besonderheiten am Steinhuder Meer. Der Mischerwerb aus Fischfang und Weberei war typisch für Steinhude.

Das Fischer- und Webermuseum in Steinhude

Inhaltsverzeichnis

Museum

Das Fischer- und Webermuseum in Steinhude wurde am 7. Mai 1989 vom Förderverein Fischer- und Webermuseum Steinhuder Meer e.V. eröffnet. Das 1850 errichtete Fachwerkhaus war bis 1984 bewohnt. Die Besitzer hatten über Jahrzehnte kaum etwas verändert, so dass die Einrichtung für das Museum mit dem ursprünglichem Mobiliar aus den vergangenen 100 Jahren übernommen werden konnte.

Ausstellung

Der Besucher erhält einen Eindruck vom Leben einer Fischerfamilie. Die Raumaufteilung in Diele, gute Stube, Küche, Wohn- und Arbeitsstube, Schlafraum, Vorratskammer und Innenhof mit Ställen entspricht weitgehend der Bauzeit. Landwirtschaftliche Arbeiten wurden in Hof und Ställen ausgeübt. Während die Räume im Erdgeschoss samt Mobiliar in ihrem Originalzustand erhalten wurden, sind in den ehemaligen Ställen Ausstellungen zur Fischereigeschichte, Hausschlachtung und mechanischer Weberei eingerichtet. Ein Steinhuder Torfkahn und ein Jägerschiff sind im überdachten Hof aufgestellt. Das Museum zeigt die Schritte der Flachsverarbeitung und im Dachgeschoss befinden sich ein Sonderausstellungsraum sowie ein großer Webraum mit 6 funktionstüchtigen Webstühlen.

Die Geschichte der Leineweberei in Steinhude

Viele Steinhuder übten schon im 17. Jahrhundert das Handwerk der Leineweber aus. Zur Regelung wurde 1728 die Weberzunft mit 45 Mitgliedern gegründet. Zu dieser Zeit standen in Steinhude 93 Häuser mit etwa 600 Einwohnern[1]. Auch im Museumsgebäude wurde am Handwebstuhl gearbeitet. Beim Bau 1850 wurde der Wohn- und Arbeitsraum für das Aufstellen eines Damastwebstuhls im hinteren Teil des Raumes erhöht. Dieser Webstuhl besaß einen hohen Aufsatz und an ihm arbeite der Webermeister.

Einen Eindruck von der Kunstfertigkeit der Weber im 18. Jahrhundert gibt das Hemd ohne Naht. Es wurde etwa 1728 von Johann Henrich Bühmann (1709-1773) in einem Stück gewebt, um die durch die Zunft vorgeschriebene Wanderjahre zu umgehen. Ärmel, Knopflöcher, Kragen und Bündchen entstanden beim Weben. Ausgestellt sind Zunftgegenstände wie ein Gesellenstab oder zwei zinnerne Krüge "Willköm" genannt. Aus dem Meister-Willköm der Steinhuder Weberzunft musste jeder neue Meister bei der Aufnahme trinken.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Steinhude: Flecken zwischen Meer und Moor, Schaumburg-Lippischer Heimatverein e.V., Ortsgemeinschaft Seeprovinz (Hg.)


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