Fleurshof (Oberaußem)

Fleurshof (Oberaußem)
Das Wohnhaus des Fleurshofes
Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude
Hofeinfahrt

Der Fleurshof, auch Galenhof, ist ein denkmalgeschütztes Rittergut in Oberaußem.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mittelalter und Neuzeit

Erstmals urkundlich erwähnt wird die Hofanlage im 17. Jahrhundert als Sitz des Freiherrn Franz von Galen. Der Linie von Galen folgte das Freiherrliche Geschlecht von Loyson, welches aber im 18. Jahrhundert in der Freiherrlichen Familie von Berken aufging, die 1744 das Gut übernahm. Lehensherr des Gutes war zeitweise der Abt von Kornelimünster. 1778 wurde der Hof vom Freiherrn von Cloudt käuflich erworben.

Zur Zeit der französischen Besatzung von 1794 bis ca. 1815 diente das Gut als Lazarett für verwundete französische Offiziere. Diesem Verwendungszweck verdankt der Hof höchstwahrscheinlich seinen heutigen Namen „Fleurshof“. Es ist überliefert und wahrscheinlich, dass Napoleon bei seinem Besuch in Bergheim auch seine verletzten Offiziere besuchte, die im Fleurshof untergebracht waren.

Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo ging der Fleurshof in den Besitz der Familie Hintzen, die den Hof 1841 teilweise erneuerte.

20. Jahrhundert

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging der Besitz an die Familie Hamacher über, die dort eine Metzgerei, sowie ein Kolonialwarenladen eingerichtete. 1945 besetzten amerikanische Soldaten die Hofanlage und richteten dort eine Funk- und Fernsprechstation ein. Aus dieser Zeit stammt ein Loch in der Haustüre, dass zur Verlegung von Kabelsträngen mit einem Bajonett von den Besatzern durchbohrt wurde. Nachdem in den 50er Jahren ein Anbau für die Metzgerei errichtet wurde, gab man diese in den 70er Jahren auf.

Wohnhaus mit ehemaliger Metzgerei

Heute

In den letzten Jahren wurde der Fleurshof umfassend restauriert und ist heute einer der wenigen Oberaußemer Höfe, in denen noch in geringem Maße der Landwirtschaft nachgegangen wird.

Weiher

Zum Rittergut gehörte auch ein großer Weiher bzw. Wassergraben, der den Hof fast komplett umschloss. Im 19./20. Jahrhundert wurde der Weiher zugeschüttet und zu einer Weide für die Nutztiere des Hofes.

Weblinks

 Commons: Kulturdenkmäler in Oberaußem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Heimatkunde der Gemeinde Oberaußem, 1912, Josef Dürbaum; Neuauflage 2000, Hans-Josef Weck, Hans-Joachim Mörs, Carsten Meyer
  • Landwirtschaftliche Güter und Bauernhöfe in Oberaußem, 2010, Ulrich Reimann
50.972826.67692

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”