Flugstützpunktschiff

Flugstützpunktschiff

Als Flugstützpunktschiff (auch Flugzeugstützpunktschiff) bezeichnete man die in den 1930er Jahren von der Deutschen Lufthansa für ihren Atlantikluftverkehr mit Seeflugzeugen eingesetzten Katapultschiffe.

Die Friesenland 1937 mit einem Postflugzeug Blohm & Voss Ha 139

Als bei der Lufthansa um 1930 Überlegungen zu einem Transatlantikluftverkehr aufkamen, waren Landflugzeuge für diese Aufgabe noch nicht geeignet. Die Motorentechnik war störanfällig und eine Notlandung auf dem Wasser hätte zum Verlust des Flugzeugs, wenn nicht auch der Besatzung geführt. Wasserflugzeuge konnten zwar im Atlantik notlanden, aber ihre Reichweite war zu beschränkt. Die Lösung des Problems boten die Flugstützpunktschiffe. Sie dienten im offenen Atlantik, bei Atlantikinseln oder an den Kontinentalküsten als schwimmende Flugbasen für Start und Landung und für Zwischenlandungen zum Auftanken und für Wartungsarbeiten sowie zur Erholung der Flugzeugbesatzung von ihren vielstündigen Flügen. Als Flugstützpunktschiffe im Atlantikliniendienst der Lufthansa waren die Westfalen, die Schwabenland, die Ostmark und die Friesenland eingesetzt.

Waren die Flüge nach Nord- und Südamerika zunächst reine Flüge für Postsendungen, so begann die Lufthansa 1939 auch mit dem Passagierluftverkehr auf der Südamerikalinie. Mit Kriegsausbruch im September 1939 endete der Transatlantikdienst der Lufthansa, und nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Landflugzeuge soweit entwickelt, dass sie den Atlantikluftverkehr übernehmen konnten. Den ersten Nonstopflug eines Landflugzeuges der Passagierluftfahrt über den Atlantik unternahm eine Focke Wulf Condor. Die viermotorige Maschine flog am 10. August 1938 in 24 Stunden und 36 Minuten von Berlin nach New York und am 13. August in 19 Stunden und 55 Minuten von New York zurück nach Berlin. Damit war das Ende der auch geschwindigkeitsmäßig den Landflugzeugen unterlegenen Seeflugzeuge im Atlantikdienst absehbar.

Literatur

  • Simon Mitterhuber: Die deutschen Katapultflugzeuge und Schleuderschiffe, Bernhard & Graefe Verlag, Bonn 2004, 1. Auflage, ISBN 3-7637-6244-2
  • Jörg-M. Hormann: Flugbuch Atlantik Deutsche Katapultflüge 1927-1939, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2007, 1. Auflage, ISBN 978-3-7688-1973-2

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