Flüssiggaspikett

Flüssiggaspikett

Das Flüssiggaspikett ist eine von der Gebäudeversicherung Kanton Zürich gegründete Feuerwehrorganisation, welche in der ganzen Schweiz aufgeboten werden kann, um gefährliche Flüssiggase umzupumpen. Es existiert seit 2001 und besteht zurzeit aus 40 Angehörigen der Feuerwehr. Trotz des generell sehr guten Ausbildungs- und -rüstungsstands der Schweizer Feuerwehren wurde die Gründung des Piketts notwendig[1], da es speziell für Unfälle mit Flüssiggasen an geeigneten Einsatzmaterialien fehlte. Bisher kam bei solchen Ereignissen meist die Werkfeuerwehr BASF in Ludwigshafen zum Einsatz.[1]

Das Flüssiggaspikett setzt sich aus der Berufsfeuerwehr Schutz & Rettung Süd, der Berufsfeuerwehr Schutz & Rettung Nord, der Stützpunktfeuerwehr Affoltern am Albis sowie der Stützpunktfeuerwehr Meilen zusammen. Jeder Stützpunkt rückt mit einem Universallöschfahrzeug oder Chemiefahrzeug und einem Mannschaftstransportfahrzeug aus.

Zudem gibt es einen Lösch- und Rettungszug der Schweizerischen Bundesbahnen und Pikettleute bei der Midor AG und der Kolb AG sowie weitere ausserkantonale Fachspezialisten der Firmen Schärer & Schläpfer AG in Rothrist. Das Aufgebot erfolgt seit März 2002 über die Telefonnummer 118 und danach über die Einsatzleitzentrale des Kantons Zürich.[1]

Das Pikett übt pro Jahr fünf Mal unter Echtbedingungen[2] das Umpumpen von Flüssigkeiten wie Ammoniak, Butan, Butan-1, Ethylenoxid, Isobuten, Propan und Propylen. Angeschafft und finanziert wurde das Spezialmaterial von den Kantonen der Feuerwehrinspektoren Ostschweiz (OSFIK) und der SBB. Unterhalten wird das Pikett durch die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich, Abteilung Kantonale Feuerwehr.[1]

Seinen ersten grossen Einsatz hatte das Flüssiggaspikett im Februar 2005, als 14.000 Liter hochprozentige Schwefelsäure in einem Betrieb in Uetikon ausliefen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Feuerwehr Unteramt: Flüssiggaspikett Zürich. Abgerufen am 9. März 2010 (PDF, Seite 9).
  2. Tages-Anzeiger Rechtes Seeufer: Gasunfall war der gefährlichste Einsatz der Feuerwehrkarriere. Abgerufen am 12. März 2010 (PDF).
  3. Zürichsee-Zeitungen: Chemieunfall fordert Grosseinsatz. 8. Februar 2005, abgerufen am 9. März 2010.

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