- Franciszek Trąbalski
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Franciszek Trąbalski (* 10. Oktober 1870 in Czempiń, Königreich Preußen; † 26. Juli 1964 in Zabrze) war ein polnischer sozialistischer Politiker (PPS, PZPR).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franciszek Trąbalski, gen Franz, war mit Maria, geborene Mackowiack, verheiratet.
Er ist der Vater von Stanislaw Trabalski und der Großvater von Karl Trabalski.
Ausbildung
Franz besuchte das deutsche Gymnasium in Śrem, dort bestand er die Reifeprüfung. Nach der Schule trat er an der höheren Handelsschule ein Studium an. Um dieses finanzieren zu können arbeitete er im kaufmännischen Bereich und erteilte Nachhilfeunterricht. Zeitgleich erlernte er den "ordentlichen Beruf" eines Schumachers.
Beruf
Neben seinen politischen Aufgaben arbeitete Trąbalski in der Zeit von 1894 - 196 als Lehrer an "polnischen Kleinschulen" in Leipzig. Nach der Geburt seines Sohnes Stanislaw nahm er eine Tätigkeit als städtischer Beamter auf. Ab 1899 veröffentlichte er in der von der SPD unterstützten Arbeiterzeitung, Gazeta Robotnicza, erste Artikel.
Politische Anfänge
Bereits in frühester Jugend interessierte ihn Politik. Schon in jungen Jahren verteilte er Flugblätter auf denen zum Widerstand gegen die preußische Germanisierungspolitik in Polen aufgrefufen wurde. Als ihm deswegen die Verhaftung drohte, floh der erst 18. jährige aus seinem Geburtsort Czempiń (damals Teil des Königreichs Preußen, später Deutsche Reich und ab 1920, Polen), wegen seiner politischen Überzeugung. Zuerst nach Berlin, später nach Leipzig. Franz trat noch im gleichen Jahr (1988) dem polnischen Gesangsverein in Leipzig bei, hinter welchem sich wegen des noch herrschenden sozialistischen Gesetzes, eine illegale sozialistische Organisation verbarg. Trąbalski nahm Kontakt zu deutschen Sozialdemokraten auf; mit August Bebel, Johann Karl Pinkau, Georg Schöpflin, Richard Lipinski, und besonders zu Wilhelm Liebknecht hatte er ein freundschaftliches Verhältnis.
Ein besonders freundschaftliches Verhältnis hatte Franz zu Richard Lipinski. Dies wurde auch dadurch gefestigt da ihre Kinder, Lipinskis Tochter Margarete und Trabalskis Sohn Stanislaw Trabalski, 1921 heirateten.
Da Franz bis zur Aufhebung des Sozialistengesetzes Kurierdienste für den im benachbarten Borsdorf wohnenden Wilhelm Liebknecht übernahm, lernte er ebenfalls dessen Sohn Karl Liebknecht kennen.
Unmittelbar nach dem Fall des Soziallistengesetz trat Franz am 1.Oktober 1890 der nun wieder legal agierenden SPD bei. Mit dem Beginn des Jahres 1891 wurde er zugleich Mitglied des kurz zuvor in Berlin gegründeten Bundes Polnischer Sozialisten (TSP).
Politische Ämter
Im Jahr 1893 wurde er Führer der polnischen Sozialisten in Leipzig. Im selben Jahr trat er der KKS bei. Von 1906 bis 1909 war er Sekretär im Parteivorstand im preußischen Teil Polens. 1922 bis 1939 diente Trąbalski als Führer aller polnischen Sozialisten in Deutschland. Darüber hinaus (1922-1937) war er Chefredakteur der "Głosu Ludu" (Stimme des Volkes) und „Związkowiec“ (Gewerkschafter). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er einer der Führer der PPS (Polnische Sozialistische Partei) in Schlesien und von 1945 bis 1948 war er Mitglied der Parteiführung. Von 1947 bis 1952 war er Mitglied der Sejm und diente am Anfang als Senior Marschall (als älteste MP). Während seines langjährigen Engagements im öffentlichen Dienst war er Leiter der polnischen sozialistischen Bewegung in Deutschland, Mitglied des Sejm, Senior Marschall und diente am 4. Februar 1947 für einen Tag als amtierendes Oberhaupt des polnischen Staates, als vorübergehender Präsident des Staatlichen Nationalrates (Staatsoberhaupt zu diesem Zeitpunkt). Nachdem die PPS und die PPR 1948 (durch die Sowjetunion unterstützte kommunistische Partei) vereint waren, wurde er Mitglied der neuen Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei.
Literatur
- Mike Schmeitzner/Michael Rudloff: Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag. In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, trafo verlag, Berlin 40. Jahrgang 1998, ISSN 0942-3060
- Michael Rudloff: Eine Biograhie zwischen den Systemen; In: Solche Schädlinge gibt es auch in Leipzig, Frankfurt am Main [u.a.], 1997; ISBN 3-631-47385-0. S. 13–27.
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