Karl Trabalski

Karl Trabalski

Karl Trabalski (* 16. Mai 1923 in Leipzig; † 5. Dezember 2009 in Düsseldorf) war ein deutscher Politiker und ehemaliger Landtagsabgeordneter (SPD).

Sein Vater war der letzte SPD-Bürgermeister Leipzigs 1946, Stanislaw Trabalski. Er ist der Enkel von Franciszek Trąbalski und Richard Lipinski.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Karl besuchte die Herder-Ober-Realschule in Leipzig. Während der Nazi Zeit war er einziger Schüler der nicht in die Hitlerjugend eintrat. Nach dem Schulbesuch und dem Abitur studierte er Philosophie, Staatswissenschaften, Betriebswirtschaft und Soziologie an den Universitäten Leipzig. Als jedoch die Kommunisten 1948 seinen Vater verschleppten, brach er sein Studium ab und ernährte als ältester Sohn die Familie. Kurze Zeit später wollten ihm die SED - Schergen wegen seiner sozialdemokratischen Einstellung und besonders weil er sich unvorsichtig über die Sowjetunion äußerte, einen Schauprozess anhängen. Er verließ jedoch als politischer Flüchtling 1951 Leipzig, ging in den Westen und vollendete in Köln sein Studium mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann. Nach dem Studium machte er als wissenschaftlicher Referent Karriere beim DGB. Anschließend war er als Betriebswirt in der Industrie und in der Wohnungswirtschaft tätig. Von 1960 bis 1988 war Trabalski Vorstandsmitglied der Wohnungsgesellschaft Düsseldorf Ost. 1951 wurde er Mitglied der SPD und 1952 Mitglied der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen.

Abgeordneter

Vom 24. Juli 1966 bis 30. Mai 1990 war Trabalski Mitglied des Landtags des Landes Nordrhein-Westfalen. Er wurde jeweils im Wahlkreis 045 Düsseldorf II direkt gewählt, nur in der 8. Wahlperiode rückte er über die Landesliste (Listenplatz 20) seiner Partei in den Landtag ein..

Jeweils am 5. März 1969, 23. Mai 1979 und am 23. Mai 1984 war er Mitglied der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten.

Sonstiges

Über Nordrhein-Westfalen hinaus erlangte Trabalski Aufsehen durch seine Tätigkeit als Leiter der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH. HIer geriet er als LWB-Geschäftsführer zwischen die Fronten der Stadtregierung (SPD) und dem CDU Aufsichtsrat. Als für die Finanzkrise der LWB ein Opfer gesucht wurde, musste sein Kopf rollen. So konnten Handwerker und Mieter besänftigt, der Parteifrieden im Rathaus wieder hergestellt werden. Zwei Wochen nach Trabalskis Rauswurf erklärte Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube (SPD): "Wir können Herrn Trabalski kein unrechtmäßiges Verhalten vorwerfen".

Ehrenamt

  • 1958–2003 Ämter und Tätigkeiten in der Arbeiterwohlfahrt, Düsseldorf
    Er gehörte 45 Jahre der AWO an und übernahm 1992, nach dem Tod seiner Frau Ursula Trabalski, den Vorsitz des Ortsvereins Gerresheim. 2003 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Ortsvereines ernannt.
    Geprägt durch seine eigenen Erfahrungen engagierte sich Karl Trabalski insbesondere für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler. Seine Tatkraft wurde unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen gewürdigt.
  • 1966–1986 Deutsches Rotes Kreuz, Düsseldorf

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