- Friedenskirche (Grünau)
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Die Friedenskirche Grünau befindet sich am Don-Ugoletti-Platz, am Ende der Eibseestraße, im Berliner Ortsteil Grünau im Bezirk Treptow-Köpenick und wurde 1904 bis 1906 nach Plänen von Ludwig von Tiedemann (Architekt) und Wilhelm Walther (BDA) errichtet. Von W. Walther stammen die Entwürfe für Altar, Kanzel, Gestühl, Eingangsportal und Türen.
Sie gehört zu den Kirchen, die unter dem Einfluss des Kirchenbauvereins und unter Schirmherrschaft der Kaiserin Auguste Viktoria entstanden ist.
Die im märkischen Stil gehaltene Friedenskirche zeigt eine deutliche Anlehnung an spätromanische Bauten. Sie gilt als eines der letzten Bauwerke des Architekten von Tiedemann.
Die in Nord-Süd-Richtung angelegte Kirche ist mit Nesselbergsandstein und roten Ziegeln verkleidet und hat an der Südseite einen vielgestaltigen Eingangsbau mit dreiseitigem Polygon für Hauptportal und Orgelempore. Sie wird an der Südwestecke von einem 35 Meter hohen quadratischen Turm flankiert, an der Südostecke von Taufkapelle und Apsis.
Zwei Quersatteldächer an der Westseite mit Blendgiebeln geben dem Gebäude ein charakteristisches Aussehen.
Aus der Bauzeit stammen: Der in Eichenholz geschnitzte Altaraufsatz mit Kruzifix des Hofbildhauers Wilhelm Sagebiel, Braunschweig, die ebenfalls holzgeschnitzte Kanzel des Holzbildhauers G. Kuntzsche, Wernigerode. Der Taufstein aus Wealden-Sandstein trägt die Umschrift " Gestiftet von Ihrer Majestät der Kaiserin Auguste Victoria". Neben dem Altar stehen seit 2008 wieder die von Achim Kühn nach alten Fotografien neu entworfenen und gefertigten siebenarmigen Leuchter.
Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg gab es relativ wenige. Am 23. April 1945 kommt es beim Einmarsch sowjetischer Truppen in Berlin-Grünau zu ausgiebigen Plünderungen und Zerstörungen des Inventars. Ab dem Bußtag 1948 fanden nach einer provisorischen Reparatur von Dach und Fenstern wieder regelmäßige Gottesdienste statt.
Die vollständige Ausmalung des Kircheninneren durch F. W. Mayer orientierte sich an historischen Vorlagen aus dem Mittelalter. Diese wurde 1966 mit weißer Latexfarbe überstrichen. Die von Mayer ebenso gestalteten farbigen Bleiglasfenster mit christlichen Motiven sind seit 1944 nicht mehr vorhanden.
Im Rahmen der Rekonstruktion 2006 durch das Architekturbüro Thoma und Thoma, Berlin, wurde die vielfältige, ornamentale und figürliche Ausmalung des Innenraumes größtenteils wieder freigelegt, in den Flügel des Seitenschiffs Sanitärtrakt und Gemeinderaum eingebaut sowie die Seitenempore zu einem Veranstaltungsraum umgestaltet.
Die Turmuhr wurde anlässlich der 250-Jahrfeier des Ortsteils Grünau 1999 originalgetreu wiederhergestellt.
Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick nannte den kleinen Vorplatz an der Friedenskirche 2008 in „Don-Ugoletti-Platz“ um. Don Ugoletti war Pfarrer in der italienischen Stadt Albinea, einer späteren Partnerstadt Treptow-Köpenicks. Er hielt die Vorgänge um die Villa Rossi in seinem Tagebuch fest und sorgte dafür, dass fünf hingerichtete Wehrmacht-Soldaten, unter ihnen der Johannistaler Hans Schmidt, nicht einfach verscharrt, sondern in christlichem Sinne beerdigt wurden.
Weblinks
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Webseite der Evangelischen Kirchengemeinde Bohnsdorf - Grünau
- Webseite "Atlas religiöser Lernorte"
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Commons: Friedenskirche (Berlin-Grünau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
52.41798888888913.578083333333Koordinaten: 52° 25′ 5″ N, 13° 34′ 41″ OKategorien:- Kirchengebäude in Berlin
- Baudenkmal (Berlin)
- Berlin-Grünau
- Friedenskirche
- Erbaut in den 1900er Jahren
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