- Wilhelm Baur (Theologe)
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Friedrich Wilhelm Baur (* 16. März 1826 in Lindenfels (Odenwald); † 18. April 1897 in Koblenz) war ein evangelischer Theologe und Volksschriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilhelm Baur, Bruder des Gustav Baur, stammte aus einer kinderreicher Familie, ein Försterssohn aus dem Odenwald. Er besuchte das Gymnasium in Darmstadt und hielt viel Freundschaft "als das beste Mittel zur Veredelung des Gemüts"; nebenher schrieb er Gedichte. In Gießen studierte er Theologie, wo er unter dem Einfluss seines Bruders Gustav Baur (1816 bis 1889, später in Leipzig) und des Philosophen Moritz Carriere stand. Nach einigen Jahren im Predigerseminar Friedberg und als Hauslehrer wurde er Landpfarrer. 1865 berief ihn Wichern als Pastor an die St.Anschar-Kapelle in Hamburg und zum Direktor der dortigen Stadtmission. 1872 wurde er Hof- und Domprediger in Berlin, 1879 Oberkonsistorialrat, 1881 Propst, 1883 Generalsuperintendent der altpreußischen Provinzialkirche der Rheinprovinz in Koblenz.
Mit Emil Frommel und Rudolf Kögel gründete er 1879 das Jahrbuch Neue Christoterpe (Christusfreunde). Er war ein sehr produktiver Volksschriftsteller und stiftete in seinem Heimatstädtchen ein Armenhaus und ein Krankenhaus.
Er war Mitglied des Zentralausschusses für innere Mission.
Werke
- Geschichts- und Lebensbilder aus der Erneuerung des religiösen Lebens in den deutschen Befreiungskriegen (4. Aufl., Hamburg 1884, 2 Bde.)
- Das deutsche evangelische Pfarrhaus (3. Aufl., Bremen 1884)
- Leben des Freiherrn vom Stein (1860)
- Friedrich Perthes (2. Aufl., Karlsruhe 1880) und
- Ernst Moritz Arndt (5. Aufl., Hamburg 1882).
Literatur
- Ernst Christian Achelis: Baur, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 270–273.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Baur, Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 428–429.
Weblinks
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