- Lindenfels
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Wappen Deutschlandkarte 49.6827777777788.7797222222222364Koordinaten: 49° 41′ N, 8° 47′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Bergstraße Höhe: 364 m ü. NN Fläche: 21,09 km² Einwohner: 5.001 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 237 Einwohner je km² Postleitzahl: 64678 Vorwahl: 06255 Kfz-Kennzeichen: HP Gemeindeschlüssel: 06 4 31 015 LOCODE: DE LFE Stadtgliederung: 7 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Burgstraße 39
64678 LindenfelsWebpräsenz: Bürgermeister: Oliver G. Hoeppner (LWG / CDU) Lage der Stadt Lindenfels im Landkreis Bergstraße Lindenfels ist eine Stadt im Kreis Bergstraße in Hessen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der heilklimatische Kurort Lindenfels, der sich in der Eigenwerbung auch Perle des Odenwalds nennt, liegt im südhessischen Odenwald und ist eingebettet in eine Berglandschaft mit vielen Wäldern.
Nachbargemeinden
Lindenfels grenzt im Norden an die Gemeinden Modautal und Fischbachtal (beide Landkreis Darmstadt-Dieburg), im Nordosten an die Gemeinde Fränkisch-Crumbach, im Osten an die Gemeinde Reichelsheim (beide Odenwaldkreis), im Süden an die Gemeinde Fürth, sowie im Westen an die Gemeinde Lautertal.
Stadtgliederung
Zu Lindenfels gehören die Stadtteile Eulsbach, Glattbach, Kolmbach, Schlierbach, Seidenbuch, Winkel und Winterkasten[2].
Geschichte
Im Jahr 1123 wurde Lindenfels als Besitz des Klosters Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Seitdem gehörte der Ort nahezu 600 Jahre lang zur Kurpfalz und war Sitz eines Oberamtes. 1336 verlieh Kaiser Ludwig IV. Lindenfels die Stadt- und Marktrechte. 1563 zerstörte ein großer Brand etliche Häuser in Lindenfels, ein Teil des Baumaterials für den Wiederaufbau wurde von der verfallenden Kapelle in Lichtenklingen herangeschafft. 1802, nach dem Zerfall der Kurpfalz, kam Lindenfels zum Großherzogtum Hessen und war von 1821–1832 Sitz des Landratsbezirkes Lindenfels und 1852–1874 Kreisstadt des Kreises Lindenfels.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Lindenfels zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung jüdischer so genannter Displaced Persons (DP). Das Lager wurde im November 1948 aufgelöst.
Das Prädikat heilklimatischer Kurort wurde Lindenfels im Jahr 1969 verliehen.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[3]
Kommunalwahl 2011%5040302010042,4%36,6%17,2%3,7%Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001LWG/CDU Lindenfelser Wählergemeinschaft/Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,4 13 46,9 14 49,3 15 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,6 12 38,3 12 37,3 12 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 17,2 5 8,7 3 8,1 2 FDP Freie Demokratische Partei 3,7 1 6,2 2 5,3 2 Gesamt 100 31 100 31 100 31 Wahlbeteiligung in % 53,0 52,1 68,6 Bürgermeister
Oliver Hoeppner (LWG/CDU) ist seit 2001 Bürgermeister von Lindenfels. 2007 wurde er wiedergewählt.
Städtepartnerschaften
Lindenfels unterhält Partnerschaften mit dem französischen Moëlan-sur-Mer (seit 1968) und dem polnischen Pawłowiczki (seit 1998).
Veranstaltungen
Zu den bedeutendsten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen gehören:
- das traditionelle Burg- und Trachtenfest am 1. Augustwochenende. Mit Feuerwerk, Festzug und Volksfest auf der Burg.
- das Mittelalterliche Spektakulum im Mai (ab 2011 nur noch alle zwei Jahre) mit Ritterspielen.
- das Klassik Open Air - seit 2003 am 3. Wochenende (Samstag) auf Burg Lindenfels.
- die Brauchtumstage im Oktober, an denen althergebrachte Odenwälder Bräuche und Handwerkskunst präsentiert werden.
Bauwerke
- Inmitten der Stadt liegt die Burgruine Lindenfels, die heute ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Von dort aus hat man einen weiten Blick über das Weschnitztal. Die Burg ist Austragungsort zahlreicher Veranstaltung (Mittelalterliches Spektakulum – Mai, Burg- und Trachtenfest – August, Klassik Open Air – August, Open Air – Juli).
- Die Bismarck-Warte (einer der zahlreichen Bismarcktürme Deutschlands) befindet sich auf der Litzelröder Höhe, 452 Meter über NN. Sie wurde von 1906–1907 vom Verschönerungs- und Verkehrsverein und Odenwaldklub Lindenfels errichtet. Der Turm ist 12,3 Meter hoch und uneingeschränkt für die Allgemeinheit geöffnet. 1997–1998 wurde der Turm grundlegend saniert. Durch eine Treppe im Inneren gelangt man hinauf auf die begehbare Plattform, von der aus einen sehenswerten Ausblick auf die um Lindenfels gelegenen Täler genießen kann.
- Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Haus Baur de Betaz, das äußere und das innere Fürther Tor, sowie verschiedene Fachwerkhäuser und Barockbauten, welche die Fußgängerzone Richtung Burg säumen (hierzu zählen unter anderem das Rathaus und die katholische Kirche).
- Im Ort findet man in der alten Zehntscheuer das „Lindenfelser Museum“. Unter dem Leitmotiv „Vom Oberamtsstädtchen der Kurpfalz zum Heilklimatischen Kurort“ werden auf vier Ebenen Sammlungen zur Stadtgeschichte, Volkskunde, Landwirtschaft, Handwerk und der Druckerei gezeigt. In einem im Jahr 2009 neu gestalteten Raum werden wechselnde Ausstellungen gezeigt
- Im Frühjahr 2010 wurde im Stadtzentrum („In der Stadt“) im „Haus Baureneck“ das Deutsche Drachenmusem eröffnet. Hier wird die Entstehung des Mythos vom Drachen, die Drachen des Ostens und des Westens und verschiedene Drachen-Literatur gezeigt. In einem Raum für die Jugend (mit Viedeoanlage) können sich Kinder spielend mit dem Thema Drachen beschäftigen.
- In der Nähe von Lindenfels befindet sich auf dem Krehberg bei der Koordinate 49° 41′ 3″ N, 8° 43′ 50″ O49.6841666666678.7305555555556 ein 122 Meter hoher Sendeturm der Deutschen Telekom AG für UKW und Richtfunk. Besagter Turm besteht aus einem freistehenden Stahlfachwerkunterbau, auf dem ein abgespannter Sendemast montiert ist.
Museen
Drachenmuseum Lindenfels
Dargestellt wird, wie der Mythos vom Drachen vor Tausenden von Jahren entstanden ist und wie er sich weltweit verbreitet hat. Mit zum Museum gehört eine Ausstellung von Drachenbildern im benachbarten „Bürgerturm“, von dessen Turmplattform man einen Ausblick über Lindenfels und die Umgebung hat. Ort: Haus „Baureneck“, In der Stadt 2.
Lindenfelser Museum
Die Museumsbestände umfassen die Sachgruppen Stadtgeschichte, Landwirtschaft, Volkskunde und Handwerk. Zu den „Lindenfelser Brauchtumstagen“ – alljährlich am ersten Oktober-Wochenende – werden Teile der Museums-Werkstätten in Betrieb genommen, ebenso die Außenanlagen „Backofen“ und „Apfelkelterei“. Ort: Burgstraße 41 (in der Zehntscheuer am Kurgarten).
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Baur (1826-1897), Theologe und Volksschriftsteller
- Thomas Heinze (* 30. März 1964), Schauspieler
- Timo Glock (* 18. März 1982), Formel 1-Rennfahrer
- Sebastian Kneißl (* 13. Januar 1983), Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten der Stadt Lindenfels
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt
Weblinks
Commons: Lindenfels – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Lindenfels in Merians Topographia Hassiae – Quellen und VolltexteWikisource: Lindenfels in der Topographia Palatinatus Rheni (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Website der Stadt Lindenfels
- Historisches Ortslexikon
- DP-Lager Lindenfels
- Links zum Thema Lindenfels im Open Directory Project
- Literatur von und über Lindenfels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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