Josef Fruth

Josef Fruth

Josef Fruth (* 31. Juli 1910 in Fürsteneck; † 21. Juli 1994 ebenda) war ein deutscher Maler, Graphiker, Lyriker und Schriftsteller sowie Illustrator von Zeitungen und Büchern.

Er lebte und arbeitete in der „Alten Wache“ in Fürsteneck. Von 1926 bis 1929 absolvierte er eine kunstgewerbliche Ausbildung bei Professor Bruno Mauder. Nach einem krankheitsbedingtes Fernstudium folgte eine Atelierausbildung im Münchner Künstlerkreis, gefördert durch die Maler Karl Alexander Flügel und Edmund Steppes. Ab 1947 arbeitete Fruth als freischaffender Künstler. Er hatte Ausstellungen im In- und Ausland und erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. 1971 Kulturpreis Ostbayern, 1979 Bundesverdienstkreuz, 1987 Kulturpreis des Landkreises Freyung-Grafenau. Er veröffentlichte auch eigene Schriften, zum Beispiel Über dem Urgrund der Wälder (1970) und Magie und Farbe (1990).

Josef Fruths Kunst fand internationale Anerkennung und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ausstellungen im Inland wechselten sich mit solchen im Ausland ab, etwa in Monaco, Paris oder Bari. Auf der Suche nach Motiven und Inspiration zog es den Künstler allerdings nie in die Ferne. Er fand im Bayerischen Wald seine Muse, in den Wäldern und Flusslandschaften seine Eingebung. Fruths Heimatverbundenheit war es, die ihm seine Motive auf den Mal- und Zeichengrund diktierte. Der Künstler wandelte zwischen verschiedenen Themen. Religiöse und Umweltschutzthemen finden sich bei ihm genauso wie Sagen und Brauchtum, Mystisches, Historisches und Volkskundliches oder alltägliche Szenen aus dem Leben der Menschen des Bayerischen Waldes. Josef Fruths Werke sprechen eine eigene Sprache, zu Eigen ist ihnen ein ganz persönlicher Stil. Unverkennbar die charakteristischen, kräftig gezogenen, oft holzschnittartig anmutenden Konturen. Eindrucksvoll das gekonnte Nebeneinander von kräftigen, leuchtenden Farben, die besonders in seinen Hinterglasbildern zu tragen kommen.

Fruth war nicht nur Graphiker und Maler, seine Leidenschaft galt auch der Lyrik und Prosa. Hier gab er in Worten preis, was er ansonsten in seiner Bildsprache darstellte. In seinem Gesamtwerk steht stets Mensch und Kreatur im Mittelpunkt. Der schweifende Blick in die Vergangenheit versucht Gegenwärtiges begreifbar zu machen. Die Besinnung auf das Elementare des menschlichen Daseins, das Festhalten an den Wurzeln und an der Herkunft des Menschen – dies war stets das Hauptanliegen Josef Fruths. Genauso wie das Ermahnen gegen die Zerstörungen der Umwelt. Sein Appell an eine Rückbesinnung des Menschen und seine Aufforderung zum Schutz der Natur sind heute mehr als aktuell. Und diese Zeitlosigkeit macht den Künstler und Menschen Josef Fruth unvergessen.

Ausstellungen zum 100. Geburtstag von Josef Fruth

  • Kunstverein Passau e.V. - Sankt Anna-Kapelle: Josef Fruth - Zum 100. Geburtstag (25. Juni bis 25. Juli 2010) Über 130 Leihgaben öffentlicher und privater Sammler präsentieren in der Sankt Anna-Kapelle einen Querschnitt des künstlerischen Schaffens von Josef Fruth. Gemälde mit Darstellungen bäuerlichen Lebens aus dem Bayerischen Wald reihen sich neben Lithographien und Zeichnungen von Mensch, Tier und Landschaft. Leuchtende Hinterglasbilder ziehen den Besucher ebenso in den Bann wie Fruths großformatige Temperagemälde aus dem Freilichtmuseum Finsterau. Illustrationen für Bücher dokumentieren die Vielfältigkeit des Kunstschaffenden. Ausgewählte lyrische und schriftstellerische Arbeiten ergänzen die Exponate. Der Streifzug durch die Ausstellung versucht Einblicke in das umfangreiche Werk des Künstlers zu gewähren, aber auch dem Menschen Josef Fruth näher zu kommen.
  • Zwiesler Buntspecht, 31. Juli 2010
  • Waldgeschichtliches Museum St. Oswald, September 2010

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