Fuhlen

Fuhlen
Fuhlen
Wappen von Fuhlen
Koordinaten: 52° 9′ N, 9° 14′ O52.1516666666679.240555555555560Koordinaten: 52° 9′ 6″ N, 9° 14′ 26″ O
Höhe: 60–64 m ü. NN
Fläche: 4,23 km²
Einwohner: 800
Eingemeindung: 1973
Postleitzahl: 31840
Vorwahl: 05152
Johannes-der-Täufer-Kirche Fuhlen
Fuhlener Weserbrücke
Fuhlen aus der Luft

Fuhlen ist ein an der Weser gelegener Ortsteil von Hessisch Oldendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung von Fuhlen

Fuhlen wurde im Jahre 1146 erstmals urkundlich erwähnt. Steinzeitliche Siedlungsreste in der Fuhlener Gemarkung lassen auf eine lange Geschichte schließen. Die Fuhlener Kernhöfe entstanden in der Zeit der sächsischen Blüte vor 800 n. Chr.. Der historische Kern des alten Dorfes unmittelbar am Rande der alten Flussaue lag wahrscheinlich auf einem zentral gelegenen Platz, auf dem Kirche und Pfarre angelegt wurden, um den sich dann die Höfe gruppierten. Die Johannes-der-Täufer-Kirche entstand wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts im romanischen Baustil. Fuhlen wurde am 24. August 1559 reformiert.

Fuhlen im Wandel der Zeit

Im Jahr 1550 lebten in Fuhlen 34 Familien mit rund 240 Einwohnern. Mit dem benachbarten Hessisch Oldendorf bestand ein reger Warenaustausch. Im Verlauf des 30jährigen Krieges verarmte Fuhlen aufgrund verschiedener Einquartierungen. 1795 ergab die erste Volkszählung in Fuhlen 414 Einwohner. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs schwankte die Einwohnerzahl Fuhlens zwischen 400 und 500. Durch die Zuwanderung Vertriebener stieg die Einwohnerzahl Fuhlens nach dem Zweiten Weltkrieg sprunghaft auf 900 an.

Fuhlen war ein hauptsächlich landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Um 1950 gab es in Fuhlen 25 Betriebe. Der einzig größere war die Ziegelei, bei den anderen handelte es sich hauptsächlich um eng mit der Landwirtschaft verknüpfte Betriebe (z.B. Schmied, Stellmacher, Müller). Fuhlen entwickelte sich neben seinem Bestand an bäuerlicher Bevölkerung zu einer Arbeiter- und Wohngemeinde.

Die Fuhlener Weserbrücke

Mit Hessisch Oldendorf war Fuhlen durch zwei bereits 1407 erwähnte Brücken verbunden. Um 1643 wurden die mittelalterlichen Brücken durch eine Überschwemmung zerstört und durch eine Fähre ersetzt. 1895 genügte die Fähre dem Verkehrsaufkommen nicht mehr und wurde durch die zuvor in Hameln abgebrochene Kettenhängebrücke ersetzt. Im April 1945 wurde die Brücke von deutschen Pionieren gesprengt, 1953 wurde die noch heute bestehende Weserbrücke eingeweiht.

Fuhlen heute

Fuhlen hat heute rund 800 Einwohner. Die Landwirtschaft spielt in Fuhlen als Lebensgrundlage kaum noch eine Rolle. Es gibt verschiedene kleine ortsansässige Unternehmen. Der Großteil arbeitet außerhalb. 1995 wurde die Siedlung „Dornenpark“ gebaut, um das Dorfbild zwischen Brüggenanger und Kerndorf zu schließen. Nach dem Bau der Umgehungsstraße wird die Ortsdurchfahrt Fuhlen zurückgebaut und erneuert. Im Zuge der Dorferneuerung wurde 2007 der „Dieter-Grabbe-Platz“ mit einem Dorfbrunnen errichtet. Jährlicher Höhepunkt ist die seit der Reformation abgehaltene Kirmes, die am letzten Wochenende im August stattfindet.

Ortsansässige Vereine

  • Arbeitskreis Dorferneuerung
  • Dorfgemeinschaft Fuhlen
  • Floßgemeinschaft „Fuhlener Weserteufel“
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Kirmesverein Fuhlen
  • Kriegerkameradschaft
  • Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde
  • Reit- und Fahrverein
  • TSV Fuhlen e.V.

Literatur

  • Kölling, Friedrich; Maack, Walter: Fuhlen - Beiträge zur Geschichte des Dorfes. Rinteln 1959

Weblinks


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