- Furpach
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Furpach Stadt NeunkirchenKoordinaten: 49° 20′ N, 7° 13′ O49.3257.22Koordinaten: 49° 19′ 30″ N, 7° 13′ 12″ O Einwohner: 4.150 (31. Dez. 2010)[1] Eingemeindung: 1922 Postleitzahl: 66539 Vorwahl: 06821 Lage von Furpach in Saarland
Furpach aus der Vogelperspektive
Furpach, bis 1975 Haus Furpach, ist ein südöstlich der Innenstadt gelegener Stadtteil von Neunkirchen (Saar), der ähnlich wie die benachbarten Stadtteile Kohlhof und Ludwigsthal heute Wohnzwecken dient.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Furpach ist zehn Autominuten von der Innenstadt von Neunkirchen entfernt. Eine direkte Verkehrsanbindung besteht außerdem zur Bundesautobahn 8, die nordöstlich des Stadtteils verläuft. Furpach ist auf allen Seiten von Wäldern umgeben. Der Stadtteil ist sowohl „als Naherholungsgebiet bekannt“[1] als auch für Pendler interessant. Insbesondere der vom Erlenbrunnenbach aufgestaute mittelalterliche Furpacher Weiher mit dem umgebenden Park und der historische Gutshof sind in der Stadt als Ausflugsziele bekannt. In Furpach befindet sich ebenfalls das Robinsondorf zur Stadtranderholung für Kinder und Jugendliche. Südlich des Ortes liegt der Zentralfriedhof der Stadt Neunkirchen und am Übergang zwischen Furpach und Kohlhof (die beiden Siedlungen haben eine gemeinsame Gemarkung) der 1968 als Fischweiher wieder aufgestaute Biehlersweiher. Im Waldgebiet zwischen Furpach, Ludwigsthal, Wellesweiler und Neunkirchen wurde 1998 das Naturschutzgebiet Kasbruch eingerichtet. An der Straße von Furpach nach Neunkirchen besteht das historische „Forsthaus Landerthal“ und unweit davon seit 2009 das Kombibad „Die Lakai“ auf dem Gelände der ehemaligen Lakaienschäferei.[2]
Geschichte
Siedlungsspuren lassen sich bis zur Zeit der Kelten und der späteren römischen Besiedlung nachweisen. Man fand unter anderem ein Steinbild der Epona, römische Münzen, Gräber, Brunnen sowie Hinweise auf Altstraßen.[3] Die schriftliche Überlieferung setzt im 13. Jahrhundert ein. Im Mittelalter war Furpach eine Waldrodungssiedlung mit Kirche und Pfarrei. Nach mehreren Besitzwechseln gelangte 1527 der zuletzt noch bestehende Forbacherhof unter die Herrschaft der Grafen von Nassau-Saarbrücken. Der im Dreißigjährigen Krieg verwüstete und 1665 wieder neu angelegte Hof kam nach 1806 in den Besitz der Saarbrücker Kaufmanns- und Fabrikantenfamilie Karcher.[3] Von Fehllieferungen in die lothringische Stadt Forbach geplagt, benannte der letzte private Besitzer Rittmeister a.D. Paul Karcher sein Hofgut „Forbacher Hof“ 1899 in „Haus Furpach“ um; die Schreibweise „Furpach“ griff die historische Orthographie des 16. Jahrhunderts auf. 1904 erwarb die Gemeinde Neunkirchen das Hofgut für 250.000 Mark. Im Jahre 1922 schlossen sich die Gemeinden Neunkirchen, Kohlhof mit der Annexe Haus Furpach, Niederneunkirchen und Wellesweiler zur neuen Stadt Neunkirchen zusammen.
Ab 1936 entstand auf dem zum Hofgut gehörenden Gelände in mehreren Bauabschnitten eine Wohnsiedlung unter dem Namen Haus Furpach, die insbesondere für Arbeiter der Neunkircher Hütte gedacht war.[4] Das Hofgut, das noch bis 1963 landwirtschaftlich genutzt wurde und danach langsam zerfiel, wurde 1975 modernisiert und beherbergt heute ein Hotel, einen Gemeindesaal, ein Restaurant und Eigentumswohnungen.[4] Der Name des Stadtteils wurde durch Stadtratsbeschluss im Jahre 1975 in „Furpach“ geändert.
Literatur
- Bernhard Krajewski: Chronik von Kohlhof, Neunkirchen 1934.
- Werner Honczek (Schriftleiter): 50 Jahre Stadtteil Furpach 1936–1986, Neunkirchen 1986.
- Richard Hilgers: Die Stadtteile von Neunkirchen. In: Neunkircher Stadtbuch, herausgegeben im Auftrag der Kreisstadt Neunkirchen von Rainer Knauf und Christof Trepesch, Neunkirchen 2005, S. 709–726, ISBN 3-00-015932-0.
Weblinks
Commons: Furpach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stadtteil Furpach auf den Seiten der Kreisstadt Neunkirchen
- Friedhof Furpach auf den Seiten der Kreisstadt Neunkirchen
- Die Neunkircher Stadtteile. Kohlhof und Furpach und ihre verwobene Geschichte, Teil 1 Teil 2 von Werner Fried
Einzelnachweise
- ↑ a b Furpach. Stadt Neunkirchen, abgerufen am 26. Juli 2011.
- ↑ Hallenbad. Stadt Neunkirchen, abgerufen am 26. Juli 2011.
- ↑ a b Bernhard Krajewski: Geschichte und Entwicklung Neunkirchens. In: Organisationsausschuß für das Stadtfest (Hrsg.): 700 Jahre Neunkirchen. Neunkirchen ca. 1981, S. 5, 11.
- ↑ a b Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen (Hrsg.): Neunkircher Stadtführer. Neunkirchen 1985, S. 69.
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