Erlenbrunnenbach

Erlenbrunnenbach
Erlenbrunnenbach
Gewässerkennzahl DE
Lage Saarland (Landkreis Neunkirchen)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Blies → Saar → Mosel → Rhein → Nordsee
Quelle Erlenbrunnen, versiegt im Pfaffental
49° 19′ 20″ N, 7° 13′ 14″ O49.3222222222227.2205555555556290
Quellhöhe ca. 290 mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung ehemals beim Wasserwerk Neunkirchen in die Blies
49.3402777777787.2333333333333233

49° 20′ 25″ N, 7° 14′ 0″ O49.3402777777787.2333333333333233
Mündungshöhe ca. 233 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 57 m
Länge 5,7 km[1]Vorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt

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Der Erlenbrunnenbach ist ein 5,7 km langer rechter Zufluss der Blies im östlichen Saarland, der ehemals in die Blies mündete. Wegen der Grundwasserentnahme für die Stadt Neunkirchen (Saar) versiegt der Bach seit Ende des 20. Jahrhunderts nach etwa 2,2 km und erreicht seinen Unterlauf nicht mehr. Im 16. Jahrhundert wurde der Unterlauf des Baches Enbach genannt.[2] Im 20. Jahrhundert wurde der Bach als Erlenbrunner- oder Mutterbach bezeichnet.[3] Im Einzugsbereich des Baches liegen Furpach, Neunkirchen-Kohlhof und Ludwigsthal.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Erlenbrunnen in Furpach

Der Erlenbrunnenbach entspringt westlich von Furpach am Erlenbrunnen auf etwa 290 m über NN. Die Schüttung des Erlenbrunnens wurde in einem künstlichen Becken aufgefangen, das im 18. Jahrhundert als Viehtränke diente. Bei Umbaumaßnahmen 2009 wurde das bereits zuvor mehrfach veränderte Becken zugeschüttet. Der Bach läuft in östlicher Richtung und erreicht nach ca. 1,8 km den Furpacher Weiher, tritt aus diesem in das Pfaffental und versickert nach etwa 2,2 km noch vor der Bundesautobahn A 8. Im ehemals in nördliche Richtung fließenden Unterlauf ist das Tal durch den Bau des Autobahnzubringers Neunkirchen-Wellesweiler stark verändert. Der Bach mündete bis in das 20. Jahrhundert beim Wasserwerk Neunkirchen von rechts kommend in die Blies.

Nutzungsgeschichte

Seit dem frühen 16. Jahrhundert kreuzte die Grenze zwischen Nassau-Saarbrücken und Pfalz-Zweibrücken den Bach zweimal. Im Jahr 1564 nennt der Geograph Tilemann Stella in seiner Beschreibung und Karte der Ämter Zweibrücken und Kirkel im Unterlauf des Bachs zwei Weiher auf Zweibrücker Gebiet, den Mittelst Hirtzwag und den Unterst Hirtzwag. Zum Bach selbst führt er aus:

Die Enbach erhebt sich inn dem Furtbacher waldt unnd fellt durch die Hirtzwäge herunter inn die Blise onfher vonn Welsweiller, sie ist langk [auf Zweibrücker Gebiet] 1200 schrit.

Tilemann Stella 1564, emendierter Text[2]

Der Furpacher Wag und der Alte Wag lagen auf Nassauischen Gebiet. Heute besteht von diesen nur noch der Furpacher Weiher. An einem dem Erlenbrunnenbach von rechts zufließenden Bächlein wurde im 20. Jahrhundert der Biehlersweiler als Fischweiher wieder hergestellt.

Im untersten Bachabschnitt zeichnet Stella 1564 einen Abzweigkanal zu dem Mühlweiher der Lautzweiler Mühle ein. Unterhalb der Lautzweiler Mühle fließt dann unmittelbar vor Erreichen der Blies noch der aus dem Kasbruch kommende Bach von links in den Erlenbrunnenbach. An der Stelle der Lautzweiler Mühle erhob sich später die Wellesweiler Mühle. Diese wurde mit den Wasserrechten im Kasbruch und am Hirschberg 1874 von der Gemeinde Neunkirchen aufgekauft, abgebrochen und an ihrer Stelle das Wasserwerk Neunkirchen errichtet, das heute im Kasbruch, im Tal des Erlenbrunnenbachs, und, nachdem diese Quellen den Wasserbedarf der Stadt nicht decken können, auch im Mutterbachtal das Grundwasser fördert. Bei der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland 1974 wurde alles Gebiet rechts der Blies, das bis dahin zu Bexbach gehörte, der Stadt Neunkirchen zugeschlagen.

Einzelnachweise

  1. WRRL Saarland Oberflächenwasserkörper - Zielerreichung
  2. a b Tilemann Stella: Gründliche und warhafftige beschreibung der baider ambter Zweibrücken und Kirckel, wie dieselbigen gelegen 1564. Bearbeiter: Eginhard Scharf. Historischer Verein, Zweibrücken 1993, S. 14, S. 151. ISBN 3-924171-15-7
  3. Rolf Spang: Die Gewässernamen des Saarlandes, Saarbrücken 1982, S. 187. ISBN 3-921-646-45-6

Weblinks


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