Garnkasten

Garnkasten

Ein Garnkasten (im Dialekt: Gaankassen) ist ein solide gebauter, kleiner Holzschuppen, der im 15. bis 18. Jahrhundert im Bergischen Land zur Aufbewahrung von Garn diente.[1][2]

Garnkasten

Das Lagerhaus, ähnlich einem Haferkasten, sollte das Garn vor Diebstahl und Feuer schützen. Aufbewahrt wurde das gebleichte oder zu bleichende Garn, das die Haupterwerbsquelle der Garnbleicher darstellte. Erbaut waren die Gebäude als Holz- bzw. Fachwerkhäuser.

Ein ehemals bekannter Garnkasten stand in den Barmer Anlagen, er war ehemals der letzte erhaltende Garnkasten und wurde Ende der 1860er Jahre in Folge der Erweiterung der Bahnanlagen[3] in Rosenau (Barmen-Rittershausen) zu den Barmer Anlagen, nahe der Lönsstraße transloziert. Er wurde dann unter Vermittlung des Historikers Klaus Goebel[4] 1958 ins Freilichtmuseum Kommern in der Eifel transloziert.[1][5]

Ein weiterer Garnkasten stand im Wuppertaler Ortsteil Kothen, er wurde um 1920 abgetragen.

Garnkammer

Eine ehemalige Garnkammer in der Öhde im Erdgeschoss des Bleicherhaus Tönnies

Eine besondere Bauart des Garnkastens ist die Garnkammer (im Dialekt: Gaankamer), die Teil eines Gebäudes ist und aus gemauerten Wänden besteht.

Einzelnachweise

  1. a b Hans Geib, Kurt Schnöring: Aus dem Bergischen Garnkasten. Histörchen und Schmunzelgeschichten 1993, ISBN 3-89355-087-9
  2. Heckinghauser Bleicher, Zugriff Februar 2010
  3. 50 Jahre Barmer Verschönerungsverein, Zugriff Februar 2010
  4. Klaus Goebel, Zugriff Februar 2010
  5. Freilichtmuseum Kommern, Baugruppe Bergisches Land: Garnkasten aus Barmen-Öhde PDF-Datei

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