- Georg Essl
-
Georg Essl (* 1. März 1972 in Graz) ist ein österreichischer Informatiker und Musiker der im Bereich der Mensch-Maschine Schnittstelle, Akustik, Mobile Interaktion und Mobile Musik tätig ist. Er lehrt an der University of Michigan Informatik und Musik.
Leben und Werk
Georg Essl studierte an der Technischen Universität Graz Telematik und studierte am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz Klavier und Komposition. Nach dem Abschluss als Diplom-Ingenieur arbeitete er in der neu gegründeten Firma Hyperwave, die Datenbanken-basierte Web-Server-Technik entwickelte. Es folgte ein Doktoratsstudium an der Princeton University in den Vereinigten Staaten, wo er unter der Betreuung von Perry Cook eine Dissertation zum Thema physikalischer Modellierung von musikalischen Klängen schrieb, die eine neue Klangsynthesemethode entwickelte, die heute unter dem Namen Banded Waveguides bekannt ist.
Nach Abschluss des Studiums 2002 lehrte er Informatik, Musik und Digitale Kunst an der University of Florida. 2003 ging er nach Dublin, Irland um mit Sile O'Modhrain am neu gegründeten MIT Media Lab Europe neue elektronische Musikinstrumente zu entwickeln. In dieser Zeit entstand eine Reihe von neuartigen Musikinstrumenten. Eines der erfolgreichsten Instrumente PebbleBox wurde im Victoria und Albert Museum in London 2005 ausgestellt[1]. Nach der Schließung vom Media Lab 2005 forschte er bei den Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin, wo er bahnbrechende Arbeiten zur Begründung des Mobilen Musizierens leistete[2] [3] [4]. Dabei werden herkömmliche programmierbare Mobiltelefone als interaktive Musikinstrumente verwendet.
Er ist einer der Mitbegründer der "MoPho"-Bewegung. MoPhos sind Mobil-Geräte-Orchester. Zusammen mit Ge Wang und Henri Penttinen begründete er das Stanford Mobile Phone Orchestra[5] und war später auch Gründer und Leiter des Berliner Mobile Phone Orchesters[6] und des Michigan Mobile Phone Ensembles[7][8]. Er war Advisor und Consultant für die iPhone App Firma Smule, die unter anderem mobile Musikinstrumente wie Ocarina und Leaf Trombone entwickelte.
Seit 2009 lehrt er Informatik und Musik an der University of Michigan. Er ist Architekt und Entwickler der mobilen Musikplatformen SpeedDial und urMus[9] und hat topologische und strukturtheoretische Ideen zur Klangsynthese beigetragen. So hat er gezeigt, dass Circle Maps als nicht-lineare Verfremdungen von linearen Oszillatoren für die Klangsynthese interessant sind. Seine Klangsynthese Methoden, wie Banded Waveguides werden von Komponisten wie Paul Lansky, Brad Garton, Matt Burtner, Juraj Kojs und Ted Coffey verwendet[10] und sind in vielen Syntheseprogrammen wie Synthesis Toolkit (STK)[11], Percolate[12] oder ChucK[13] zu finden.
Georg Essl ist nicht mit dem Computermusik-Komponisten Karlheinz Essl verwandt.
Weblinks
- Website von Georg Essl
- Michigan Mobile Phone Ensemble
- Stanford Mobile Phone Orchestra
- urMus: eine Meta-Umgebung zur Entwicklung von Mobiler Interaktion
Einzelnachweise
- ↑ Victoria&Albert Museum - Touch Me Exhibition
- ↑ Rohs, M., Essl, G., Roth, M. "CaMus: Live Music Performance using Camera Phones and Visual Grid Tracking" in Proceedings of the 6th International Conference on New Instruments for Musical Expression (NIME), pp. 31-36, Paris, France, June, 2006.
- ↑ MobileSTK
- ↑ Essl, G., Rohs, M. “Interactivity for Mobile Music Making”, Organised Sound 14:2 197-207, 2009
- ↑ Do Mobile Phones dream of Electronic Orchestras
- ↑ "Mopho on Top" - Das Berliner Mobile Phone Orchester spielt zur Langen Nacht der Wissenschaften 2009
- ↑ BBC: iPhone orchestra ready for debut
- ↑ Wired: Student Orchestra Performs Music With iPhones
- ↑ urMus: Eine Meta-Umgebung zur Entwicklung von Mobiler Interaktion
- ↑ cyberinstruments created via physical modeling synthesis: Katalog von physikalischen Modellen in Kompositionen
- ↑ Banded Waveguide Class in STK
- ↑ Banded Waveguides in PeRColate
- ↑ Banded Waveguides in ChucK
Kategorien:- Informatiker
- Hochschullehrer (Ann Arbor)
- Live-Elektroniker
- Österreicher
- Geboren 1972
- Mann
Wikimedia Foundation.