Georg Porepp

Georg Porepp
Georg Porepp - Aufnahme von 1914, Privatbesitz

Georg Porepp (* 6. Oktober 1875 in Lüneburg; † um 1942 in Berlin) war Lehrer, Komponist und Chorleiter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Porepp war im Hauptberuf seit September 1898 als Lehrer im Volksschuldienst eingestellt, nachdem er in Lüneburg am 23. August 1895 die erste und am 17. Mai 1898 die zweite Lehrerprüfung absolviert hatte. Soweit bekannt, lebte Georg Porepp ab 1906 in Berlin, wo er zunächst in Charlottenburg in der Suarezstraße 23 wohnte, vermutlich ganz in der Nähe der Schule, an der er als Lehrer tätig war. Von 1913 bis 1915 wohnte er im Hause Waltharistraße 18 (Nicolassee), von 1916 bis 1942 in Berlin-Charlottenburg, Reichsstraße 8. Vermutlich trat er 1937 als Lehrer in den Ruhestand, denn in den Adressbüchern von Berlin wird er ab 1938 – abweichend von der bisherigen Berufsbezeichnung als „Lehrer“, bzw. „Lehrer u. Komponist“ – nur noch mit der Berufsbezeichnung „Komponist“ aufgeführt.[1]

Als Komponist dürfte Porepp sich überwiegend mit Chorwerken befasst haben. Auf einer Postkarte aus dem Jahre 1914 erwähnt er selbst auch ein Operettenwerk. Porepp hatte Verbindung zum damaligen Berliner Lehrer-Gesangverein und zu dem Männerchor des Vereins der Siemens- und Siemens-Schuckert-Beamten zu Berlin, für den er als Chorleiter tätig war. Einzelne Kompositionen sind diesen Vereinen gewidmet. Einige gedruckte Ausgaben seiner Kompositionen sind um 1913 im Hansa-Verlag und in der Musikalienhandlung des Westens, Berlin-Charlottenburg, erschienen, der vermutlich Nachfolger des Virgil-Verlages, Berlin-Charlottenburg, war. Auch im Verlag R. Reibenstein, Berlin-Reinickendorf, und im Regina-Verlag (O. Wrede), Berlin-Dahlem, sind Werke von ihm erschienen.

In der in der ersten Hälfte der Dreißigerjahre erschienenen Zeitschrift Musikalische Fundgrube: Die Zeitschrift für Hausmusik ist eine Kurzbiographie Porepps veröffentlicht.[2]

In der NS-Zeit wurde das Lexikon der Juden in der Musik verfasst, in dem Porepp zu finden war.[3]

Georg Porepp ist um 1942 gestorben. Im Berliner Adressbuch von 1943 ist er nicht mehr genannt.

Werke

  • „Du bist allein“ f. eine Singstimme u. Klav. (Manuskript, 28.10.1899) (Dichtung von Hans Sehlmeyer) (Privatbesitz)
  • „Roter Mohn“ f. vierstimmigen Männerchor (Manuskript, 20.6.1915) (Privatbesitz)
  • op.8 „Habt acht, Ihr schönen Frauen“ („Spielmannslied“), Walzer f. Singst. u. Klavier
  • op.9 „Des Sängers Wanderlied“ f. Männerchor (Text von Georg Christian Dieffenbach)
  • op.10 „Das Ringlein sprang entzwei“ für gem. Chor
  • op.11 „Mädchen am Spinnrade“ für gem. Chor
  • op.12 Weihnachtszauber. „Vom Himmel in die tiefsten Klüfte“ für dreistimmigen Frauenchor, Violine und Klavierbegleitung
  • op.13 Weihnachtslegende. „Christkind kam in den Winterwald“ für Gesang (ein- oder zweistimmig) mit Klavierbegleitung
  • op.14 „Waldabenteuer“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von R.Baumbach), dem Berliner Lehrer-Gesangverein gewidmet
  • op.15 „Er gab ihr ein Ringlein von rotem Gold“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von Martin Boelitz)
  • op.16/1 „Und die Rosen, die prangen“ für gemischten Chor
  • op.16/2 „Rosenzeit, wie schnell vorbei“ für gemischten Chor
  • op.16/3 Ewige Liebe. „Nicht mag ich mich legen“ für gemischten Chor
  • op.17 „Fröhliche Fahrt“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von Arthur von Wallpach)
  • op.18 „Nachtwandler“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von Gustav Falke)
  • op.19 „Nächtliche Heide“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von Gustav Falke)
  • op.20 „Ein Traum“ (Walzer) für Klavier mit Text
  • op.24 „Frohe Weihnacht“ für Singst. u. Klavier
  • op.26 „Die Weihnachtsfee“ Ein Singspiel f.d. liebe Jugend . . . (Text und Musik von Georg Porepp. Textbuch Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - Musikabteilung.)
  • op.28 „Der Zug der Sieger“ (Charakterstück) für Klavier
  • op.29 „Rosenzeit“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von H.Seidel)
  • op.30 „Pfeifer Pfiffikus“ f. vierstimmigen Männerchor (Dichtung von P.Dehmel)
  • op.31 „Frei den Sinn und die Seele“ f. vierstimmigen Männerchor (Text vom Komponisten)
  • op.32 „Unter dem Fenster der Geliebten“ Ständchen f. vierstimmigen Männerchor mit Bariton-Solo (Text vom Komponisten)
  • op.33 „Los Vencedores“ (Tango argentino), „Marche Brésilienne“, „Fleur du Nord“ (Walzer)
  • op.38 „Der große Krieg“. Vaterländisches Tongemälde m. Gesang, Deklamation u. lebenden Bildern mit Anweisung für die szenische Darstellung von Bruno Köhler.
  • „Alte Zeit, stiegst Du hernieder“ für Singst. u. Klavier
  • „Am Abend spät an Bord“ (Seemannslied)
  • „An der Wolga“ für Salonorchester mit Text
  • „Beati“ Foxtrot f. Klavier
  • „Christkinds Holzschuh“. Worte nach dem Bretonischen von Johannes Schürmann. („Musikalische Fundgrube - Die Zeitschrift für Hausmusik“ Jg.II, Heft 12, 1934, Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
  • „Das Großstadtmädel“ Schwank-Operette in 3 Akten. Text u. Musik von Georg Porepp (erschienen 1920 im Hansa-Verlag.) - (Eine Kopie des Textbuchs konnte von der Deutschen Bibliothek Leipzig beschafft werden.)
  • „Das Herz ist gar ein seltsam Ding“ f. Singstimme u. Klav. (Dichtung v. Heinrich Anacker)
  • „Der sterbende Tango“
  • „Der verliebte Zinnsoldat“ für Salonorchester mit Gesang ad libitum
  • „Deutsche Jungen“, Marsch f. Klavier
  • „Du bist mein, Katrein“ (Schifferlied)
  • „Du Hamburger Hummel“ für Salonorchester
  • „Einmal im Jahr nur, im Karneval . . .“ Walzerlied f. Gesang u. Klav. (Dichtung von Georg Busse-Palma)
  • „Flirt auf dem Eise“. Rheinländer
  • „Gondolina“ für Salonorchester
  • „Ich hatt’ einen Kameraden“ (Trauermarsch) für Klavier („Musikalische Fundgrube - Die Zeitschrift für Hausmusik“ Heft 11, Bd.1., Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
  • „Im Traum komm ich zu Dir“ für Salonorchester
  • „Iskupenie“ (Erlösung). Valse russe
  • „Ländler“ für Klavier (i.d. Zeitschr. „Musikalische Fundgrube - Die Zeitschrift für Hausmusik“ Jg.II, Heft 11, 1934, Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
  • „Lebe wohl, mein Mädel“ für Salonorchester
  • „Mädels, ihr seid nun mal zum Küssen da“ Walzerlied, auch für Salonorchester
  • „Michaelslied“, f. Gesang u. Klavier. („Musikalische Fundgrube - Die Zeitschrift für Hausmusik“ Jg.II, Heft 4, 1933, Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
  • „Morgen ist Schlachtefest“ - kleiner humoristischer Marsch für Klavier („Musikalische Fundgrube - Die Zeitschrift für Hausmusik“ Jg.II, Heft 12, 1934, Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
  • „Oh, Du, Marietta“ Fröhliche Serenade für Salonorchester
  • „Ostermorgen in Rom“. Intermezzo religioso
  • „Polnischer Tanz“ (für Salonorchester instr. von Walter Witte), 1937
  • „Prima Ballerina“, Graziöser Walzer, für Salon-Orchester arrangiert von F.Mueller-Melborn.(Stadtbücherei Wesel) [1]
  • „Prinzenlaunen“ Operette in drei Akten und einem Vorspiel von Carl Schüler und Georg Porepp. Gesangstexte und Musik von Georg Porepp. (Stadt Wien, Wienbibliothek)
  • „Promenade im Frühling“ für Salonorchester
  • „Scheidezeit“ volkstümliches Lied f. Singstimme u. Klavier (Dichtung v. Heinrich Anacker)
  • „Schwäbischer Ländler“ für Salonorchester
  • „Sieben schlichte Weisen“ f. Singst. u. Klavier
  • „Traumglück“, langsamer Walzer f. Klavier
  • „Uns gehört die Zukunft“, Marsch f. Klavier
  • „Viva el presidente“ f. Klavier
  • „Was sich die kleinen Schmetterlinge erzählen“. Walzer Intermezzo
  • „Zehn kleine Negerlein“ Tanz-Intermezzo, Komp. u. Text von Georg Porepp. Instr. von Walter Witte (Kopie aus der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer)
  • „Zwergkönigs Schlosswache“. Charakterstück (auch für Streichorchester).

Viele seiner Werke sind in der Musiksammlung des Geheimen Staatsarchivs Preußischen Kulturbesitzes zu finden.

Literatur

  • Musikalische Fundgrube: Die Zeitschrift für Hausmusik, Heft I, Jahrgang IV
  • Ausgemerzt! Das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen, Dittrich-Verlag, Köln 1999, ISBN 3-920862-25-2

Weblinks

 Commons: Georg Porepp – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zentral- und Landesbibliothek Berlin: (recherchierbare) Berliner Adressbücher der Jahre 1799 bis 1943
  2. Die Biografie lautete: „Georg Porepp wurde am 6. Oktober 1875 in Lüneburg geboren und genoss schon in der Jugend den Musikunterricht des Organisten an der Johanniskirche seiner Vaterstadt. Später studierte er in Hamburg gründlich Musik bei Wolf. 1901 Leiter des Siemenschores in Berlin. Autor beifällig aufgenommener Operetten und Singspiele. Besonders begabt für die heitere Muse, der er sich mit bestem Gelingen verschrieben hat. P. zählt zu unseren besten Mitarbeitern der vornehmen Unterhaltungsmusik.“
  3. Wie Eva Weissweiler in dem von ihr verfassten Buch „Ausgemerzt! - Das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen“ erklärt, hat es in den heute z.T. nicht mehr greifbaren Kriegsauflagen des „Lexikons“ Ergänzungen gegeben mit den Namen „jüdisch verdächtiger Komponisten, deren Abstammungsprüfung erforderlich erscheint.“ Unter diesen Namen ist auch der Name von Georg Porepp zu finden.

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