- Gertrud (Bayern und Sachsen)
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Gertrud von Bayern und Sachsen (* wohl 1154; † 1. Juni 1197) war eine Tochter Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Herzog von Bayern, und dessen erster Ehefrau Clementia von Zähringen. Als Ehefrau war Gertrud kurze Zeit Herzogin von Schwaben, später dann Königin von Dänemark.
Im Jahr 1166 war Gertrud Teil einer Schlichtung in den Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und den Welfen, die Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Hoftag zu Ulm gelang: die 12jährige Tochter Heinrichs des Löwen wurde mit dem etwa zehn Jahre älteren Friedrich IV., seit 1152 Herzog von Schwaben, verheiratet. 1167 zog Friedrich IV. mit dem kaiserlichen Heer unter Führung Barbarossas nach Italien, wo ein Großteil des Heeres im August 1167 an Malaria erkrankte. Am 19. August 1167 verstarb Friedrich IV. infolge seiner Erkrankung. Die kurze Ehe zwischen Friedrich und der minderjährigen Gertrud blieb kinderlos,
Im Februar 1177 wurde die junge Witwe in Lund erneut mit politischen Zielen verheiratet. Ihr zweiter Ehemann war Knut VI., der 1170 zum König von Dänemark gekrönt worden war, zur Zeit der Heirat Statthalter in Schonen war und 1182 seinem Vater Waldemar I. im Amt folgte. Auch diese Ehe blieb kinderlos, da – wie der Chronist Arnold von Lübeck berichtet – das Paar in Keuschheit lebte.
Gertrud starb am 1. Juli 1197 und wurde in Wå Gårds Harde begraben, d.h. der St.-Gertruds-Kirche von (schwedisch) Vä in Gärds härad in Schonen (dänisch: Væ in Gärds/Gers herred), heute Teil von Kristianstad.
Literatur
- Johannes C. H. R. Steenstrup: Gertrud. In: Dansk biografisk Lexikon. Band 6. Erste Auflage. Gyldendal, Kjøbenhavn 1887–1905, S. 10 f. (dänisch)
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