- Gertrud (Vorname)
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Gertrud, auch Gertrude, Gertraud ist ein weiblicher Vorname.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Gertrud ist ein Name aus dem germanischen Sprachraum. Der erste Teil bezieht sich auf: ger ‚Speer, Wurfspieß‘. Der zweite Teil kommt entweder von -drud- ‚Zauberin, Zauber, Walküre‘, also ‚magische, überirdische Kraft‘, oder -trud, -trut ‚(ver)traut, lieb‘.
Popularität
Der Vorname "Gertrud" erfreute sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland großer Beliebtheit. Von 1905 an bis Anfang der zwanziger Jahre war er fast ununterbrochen der häufigst vergebene Mädchenname. In der Folgezeit nahm seine Popularität kontinuierlich ab.[1]
Varianten
- Gertrud, Gertrude, altertümlich: Gertrudis
- Gertraud
- altertümlich: Geretrud(e/is)
- altertümlich: Garitrude, Gartrude
Kurzform:
- Gesa, friesisch
- Gesine, friesisch
- Gesche oder Geesche, niederdeutsch
- Gerry oder Gerrie, in den Niederlanden gebräuchlich
- Gerti, oberdeutsch (bayrisch-österreichisch)
- Traudel, oberdeutsch
- Trudel, oberdeutsch
- Trude
- Trudla, obersorbische Form von Gertrud
Namenstag
- 17. März (Gertrud von Nivelles)
- 15. November (Gertrud von Helfta, in der Weltkirche)
- 17. November (Gertrud von Helfta, im Benediktinerorden und Deutschland)
Namensträgerinnen
Heilige und Selige
- Hl. Gertrud von Nivelles (* 626; † 659), Äbtissin des Klosters Nivelles in Belgien
- (Hl.) Gertrud von Brabant (6. Jahrhundert), Äbtissin des Kloster Hamage[2]
- Sl. Gertrude von Altenberg (* 1227; † 1297), Gertrud die Große, Nonne und Mystikerin, Tochter von Elisabeth von Thüringen
- Hl. Gertrud von Helfta (* 1256; † 1302), deutsche Mystikerin, Theologin und Sprachkünstlerin, Zisterzienserin im Kloster Helfta
- Sl. Gertrud van Oosten (* um 1300; † 1358), Mystikerin[3]
- Gertrud von Schaffgotsch (* 1850; † 1922), Ordensgründerin
- Gertrud von Traunkirchen († um 1050), Äbtissin von Traunkirchen
Herrscherinnen
- Gertrud von Comburg († 1130/1), deutsche Königin
- Gertrud von Sulzbach(† 1146), deutsche Königin
- Gertrud (Bayern und Sachsen)(gest. 1197), dänische Königin
Personenname
nach dem Geburts- (oder Todes-)datum:
- Gertrude von Bayern (* um 555 oder 560), Tochter von Garibald I. von Bayern, verheiratet mit Karlmann[2]
- Gertrud von Haldensleben (* um 1030)
- Gertrud von Sachsen (1030–1113)
- Gertrud von Braunschweig (um 1060–1117)
- Gertrude von Schwaben (1104–1191)
- Gertrud von Schwaben (1120–1151)
- Gertrud von Northeim-Ballenstedt († vor 1165)
- Gertrude von Sachsen und von Bayern (1155–1196)
- Gertrude von Andechs-Meran (um 1185–1213)
- Gertrud von Baden (* vor 1160; † vor 1225), markgräfliche Prinzessin von Baden
- Gertrud von Mähren und Baden (1226-1288)
- Gertrudis von Ossweil (* um 1245)
- Gertrud von Hackeborn (1232–1291), 2. Äbtissin von Helfta, Schwester der Mechthild von Hackeborn[4]
- Gertrude (Habsburg) von Bayern bzw. von Habsburg/Österreich (* vor 1193 oder 1202; † 1241)
- Gertrudis von Hohenberg († 1281)
- Gertrud II. von Boventhen († 1324), von 1317 bis 1324 die Äbtissin der vereinigten Stifte von Gernrode und Frose
- Gertrud IV. von Reitenberg († 1423), Benediktineräbtissin vom Nonnberg[5]
sowie undatiert:
- Gertrudis von Bentheim, Gräfin
- Gertrudis von Büchel, Äbtissin von Nonnenwerth
- Gertrudis von Saarbrücken, Edelfrau
Fiktive Personen
- die Puppenfigur einer Maus aus dem Märchenwald, siehe Herr Fuchs und Frau Elster
Einzelnachweise
- ↑ http://www.beliebte-vornamen.de/5092-gertrud.htm
- ↑ a b Gertrude von Bayern unter Umständen identisch mit der Heiligen Gertrud von Brabant, auch Garitrude/Gertrude von Schelde-Mosel bzw. Franken (* um 560 oder 570, † um 649 oder 655), Tochter von Theudebald von Bayern bzw./oder Ansbertus von Schelde, verheiratet mit Richimer/Richomer von Franken, als Witwe Äbtissin von Hamaye/Hamage
- ↑ Gertrud van Oosten. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- ↑ Gertrud von Hackeborn. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- ↑ Gertrud IV. von Reitenberg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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