Geschwindigkeitsbegrenzer (Aufzug)

Geschwindigkeitsbegrenzer (Aufzug)
Geschwindigkeits
begrenzer: Seilrolle mit Nockenbahn und Seil in der Mitte, darüber die Wippe, hinten an der Wippe das Rad, vorne der Haken, unter dem Haken die Sperrklinken

Der Geschwindigkeitsbegrenzer ist ein Sicherheitsbauteil der Aufzugsanlage. Er verhindert eine durch Versagen der Bremse (nur bei höherer Beladung als Halblast), Bruch der Tragmittel (Seile, Ketten oder Gurte) oder durch Versagen einer Hydraulikleitung (nur bei einer Hydraulik-Seil Kombination) hervorgerufene unkontrollierte Bewegung des Fahrkorbs in Richtung Abwärts durch Auslösung einer Fangvorrichtung. Bei reinen Hydraulik Aufzügen wird eine unkontrollierte Abwärtsbewegung durch eine Rorhrbruchsicherung verhindert. Der Absturz nach oben (nur möglich wenn die Last unterhalb der Teillast liegt) wird in der Regel damit nicht verhindert, da dann die Ursache im Versagen der Bremse liegt.

Aufbau

Die gebräuchlichste Form des Geschwindigkeitsbegrenzers besteht aus einer Seilrolle aus Grauguss mit einem Durchmesser von 150 mm bis über 300 mm. An einer Seite der Rolle ist eine Nockenbahn, an der anderen Seite sind mehrere Sperrklinken angegossen. Die Seilrolle ist frei drehend auf einem Achsbolzen gelagert, der wiederum in einem Stahlblechgehäuse befestigt ist. Auf der Nockenbahn rollt ein kleines Rad, das an einer Wippe befestigt ist, an deren anderen Ende sich ein Haken befindet. Durch ein Gewicht oder eine Zugfeder wird das Rad auf die Nockenbahn gedrückt. Über die Seilrolle läuft das Fangseil, dessen eine Ende direkt an der Fangvorrichtung befestigt ist. Das andere Ende ist durch den kompletten Aufzugsschacht und über eine Umlenkrolle in der Schachtgrube aus der Gegenrichtung an die Fangvorrichtung geführt, die am Fahrkorb befestigt ist.

Begrenzerseil mit Umlenkrolle und Spanngewicht in der Schachtgrube, daneben die Führungsschiene

Funktion

Die Bewegung des Fahrkorbs versetzt über das Fangseil die Seilrolle in Drehung. Bei normaler Geschwindigkeit folgt das Rad dem Verlauf der Nockenbahn exakt durch die Andruckkraft der Feder bzw. des Gewichts. Fährt (oder fällt) der Aufzug zu schnell, dreht sich auch die Seilrolle schneller und das Rad auf der Nockenbahn fängt an zu springen, ähnlich wie ein ungefedertes Wagenrad bei hohem Tempo auf einer Schlaglochpiste. Dadurch weicht der Haken am anderen Ende der Wippe den Sperrklinken nicht mehr aus, sondern erfasst diese und stoppt damit die Seilrolle und das Fangseil. Das Fangseil löst nun die Fangvorrichtung aus und bringt die Kabine zum Stillstand (beim Absturz nach unten).


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