- Goldhöhe
-
Goldhöhe / Zlaté návrší Die Goldhöhe
Höhe 1.411 m n.m. Lage Grenze Tschechien / Polen Gebirge Riesengebirge Geographische Lage 50° 45′ 8″ N, 15° 32′ 52″ O50.75222222222215.5477777777781411Koordinaten: 50° 45′ 8″ N, 15° 32′ 52″ O Gestein Granit Die Goldhöhe, tschechisch Zlaté návrší, ist ein Berg im tschechischen Teil des Riesengebirges mit einer Höhe von 1411 Metern ü. d. M.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Goldhöhe gehört zum böhmischen Kamm des Riesengebirges und liegt etwa 3 km südlich des Hauptkamms, der Grenze zu Polen. Sie liegt in der Gemarkung Dolní Dvůr (Niederhof) im Nationalpark Riesengebirge (Krkonošský národní park) und ist über die 1936 erbaute Straße 286 (Mísečky – Zlaté návrší) erschlossen. Der Gipfel befindet sich zwischen der Kesselkoppe (Kotel) und dem Schüsselberg (Medvědín) nördlich der Schüsselbauden (Horní Mísečky).
Geschichte
Vor 1938 hatte die tschechoslowakische Armee auf der Goldhöhe eine Bunkeranlage und fünf feste Blockhäuser errichtet, die zur Grenzsicherung dienen sollten. Mit der Eingliederung des Sudetenlandes gemäß dem Münchner Abkommen gehörte die Goldhöhe 1938 bis 1945 zum Deutschen Reich. Die militärischen Anlagen wurden der Deutschen Wehrmacht übergeben und blieben zunächst ungenutzt.
Forschungsstation
Der Polarforscher Kurt Herdemerten richtete nach seiner Rückkehr von der Herdemerten-Grönland-Expedition Ende 1938 in den aufgelassenen Armeebaracken eine polare Versuchsstation, die Forschungsstation Goldhöhe, ein.[1] Hier sollten die von der Expedition aus Westgrönland mitgebrachten weißen Gerfalken unter Umweltbedingungen erforscht werden können, die dem Klima in der arktischen Heimat der Falken entsprach. Ein ähnlicher Versuch, Gerfalken in Mitteleuropa anzusiedeln, war 1937 im Reichsjägerhof „Hermann Göring“ im Harzvorland gescheitert. Finanziert wurde die Station durch die Hermann-Göring-Stiftung. In Kooperation mit der Reichsstelle für Naturschutz und der Universität Breslau sollte hier darüber hinaus Forschungsarbeit über biologische Fragestellungen der Arktis betrieben werden.[2]
Militärisches Ausbildungslager
Im Zweiten Weltkrieg veränderte sich der Aufgabenbereich der Versuchsstation.[3] Auf Anregung von Hans-Robert Knoespel, einem ehemaligen Mitarbeiter Herdemertens, ließ Admiral Fritz Conrad im Winter 1942/43 die Station zu einem Arktistrainingslager für die Marinewettertrupps (MWT) ausbauen, dessen Leiter Knoespel wurde. Unterstützt wurde er dabei durch Heinrich Schatz. 1943 übernahm der Meteorologe Gottfried Weiss die Leitung des Trainingslagers. Auf der Goldhöhe wurden bis Ende 1944 Soldaten für den Einsatz in polaren Regionen, vornehmlich für die Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis ausgebildet. Hier wurde unter anderem das Unternehmen Haudegen vorbereitet.[4]
Sehenswürdigkeiten
Ein Denkmal auf dem Gipfel der Goldhöhe erinnert an den tschechischen Sportler Bohumil Hanč und dessen Freund Václav Vrbata, die beide hier am 24. März 1913 bei einem 50-km-Skilanglauf in einem Schneesturm ums Leben kamen. Eine 1964 erbaute und nach Vrbata benannte Baude erinnert ebenfalls an das Ereignis.
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Herdemerten: Jukunguaq. Das Grönlandbuch der Hermann-Göring-Stiftung. Verlag Georg Westermann, Braunschweig 1939.
- ↑ Theodor Guspietsch: Hans-Robert Knoespel zum Gedächtnis. Polarforschung, 15, 1/2, 1945, S 26.
- ↑ Franz Selinger: Von 'Nanok' bis 'Eismitte'. Meteorologische Unternehmungen in der Arktis 1940–1945. Hamburg 2001. S.151.
- ↑ J.D.M. Blyth: German meteorological activities in the Arctic. Polar Record 6(12), 1951, S. 185-226.
Weblinks
Commons: Zlaté návrší – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Eintausender
- Riesengebirge
- Berg in Europa
- Berg in Tschechien
- Schlesien
Wikimedia Foundation.