Hans-Robert Knoespel

Hans-Robert Knoespel
Hans-Robert Knoespel mit Polarfalken in Grönland 1938

Hans-Robert Knoespel (* 7. August 1915; † 30. Juni 1944 in Spitzbergen) war ein deutscher Ornithologe, Meteorologe und Polarforscher. Er erfand den Knoespel-Würfel.

Knoespel arbeitete in den 1930er Jahren als Falkner auf der Vogelwarte Rossitten und im braunschweiger Reichsjägerhof „Hermann Göring“. In dieser Zeit nahm er an ornithologischen Forschungsreisen nach Nordeuropa und Island teil.

1938 wurde er als Teilnehmer für die Herdemerten-Grönland-Expedition ausgewählt. Bei der Expedition untersuchte Knoespel die Vogelwelt Westgrönlands und gewann Polarerfahrung. Der Expeditionsleiter Kurt Herdemerten wählte Knoespel vor allem als kundigen Falkner, da das vordringliche Ziel der Expedition die Erforschung des weißen Gerfalken war. Nach Rückkehr der Expedition war Knoespel auch am Aufbau der polaren Forschungsstation Goldhöhe im Riesengebirge beteiligt, wo die Ergebnisse der Forschungsreise ausgewertet werden sollten. Neben seiner Arbeit auf der Forschungsstation begann Knoespel 1939 ein Biologiestudium an der Universität Breslau.

1940 brach er sein Studium ab und meldete sich freiwillig für den Marine-Wetterdienst und wurde aufgrund seiner Polarerfahrung Ausbildungsleiter für die so genannten Marinewettertrupps (MWT) auf der Station Goldhöhe, die nunmehr auch eine militärische Ausbildungsstation war. Knoespels erster Einsatz war die zweite Fahrt des Wetterschiffes Sachsen, auf der er biologische Forschungen durchführte.[1] Zwischen Oktober 1941 und August 1942 leitete er das „Unternehmen Knospe“ und errichtete in Spitzbergen eine Wetterstation. 1943/44 leitete er einen weiteren Einsatz, das „Unternehmen Kreuzritter“, auf Spitzbergen, wo er bei der Sprengung der Station am 30. Juni 1944 ums Leben kam.[2]

Literatur

  • Theodor Guspietsch: Hans-Robert Knoespel zum Gedächtnis. Polarforschung, 15, 1/2, 1945, S 26.
  • Kurt Herdemerten: Jukunguaq. Das Grönlandbuch der Hermann-Göring-Stiftung. Verlag Georg Westermann, Braunschweig 1939.
  • P. N. Klüh: Hans Robert Knoespel. In: Greifvögel und Falknerei 1997. Jahrbuch des Deutschen Falkenorden, 1998, S. 10-19.

Einzelnachweise

  1. R. Holzapfel: Deutsche Polarforschung 1940/45. Polarforschung, 21, 2, 1951, S. 89.
  2. R. Holzapfel: Deutsche Polarforschung 1940/45. Polarforschung, 21, 2, 1951, S. 91.

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