- Gong ageng
-
Gong Ageng (hochjavanisch), bedeutet „großer Gong“, in javanischer Volkssprache (ngoko) Gong Gede. Der Gong Ageng ist der größte hängende Gong in einigen Orchesterbesetzungen (Gamelans) der indonesischen Inseln Java und Bali.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Ein Gong Ageng besteht aus Bronze und hat einen in der Mitte hervorstehenden Buckel und einen nach hinten gebogenen Rand. Er hat normalerweise einen Durchmesser zwischen 79 und 96 cm. Der Gong Ageng hängt meistens in einem mit Schnitzereien reich verzierten Holzrahmen. Das Instrument wird mit einem runden, gepolsterten Schläger geschlagen.
Tonskala
Der schwingende Instrumentenkorpus erzeugt den Ton; darum ist der Gong ein Eigenklinger (Idiophon). Der Gong Ageng erzeugt einen tiefen und lang anhaltenden Ton. Wenn man auf verschiedene Stellen des Gongs schlägt, werden unterschiedliche Töne erzeugt. Seine Schwebung entsteht durch die Überlagerung zweier Schwingungen mit der gleichen Frequenz.
Die Rolle des Gong Agengs im Gamelan
Der Gong Ageng ist der größte Gong in den Gamelans der javanischen und balinesischen Musik, sowie in der Musik von Lombok. Er markiert den Anfang und das Ende einer musikalischen Einheit, die gongan heißt. Er wird als „Vater“ oder „Meister des Gamelan“ begriffen.[1] Seine Rolle im Orchester ist es, die Struktur eines Stückes zu verdeutlichen und beispielsweise das Ende eines zyklischen Abschnittes zu markieren. Im balinesischen Gamelan Gong Kebyar ist der größte Gong Ageng, der Gong Wadon, ein „weiblicher Gong“, während der etwas kleinere Gong Lanang („männlicher Gong“) genannt wird.[2]
Verwandte Instrumente
Am nächsten mit dem Gong Ageng verwandt sind der Gong Suwukan und der Kempul sowie das Agung. Der Gong Suwukan ist ein mittelgrosser Bronzegong mit einem Durchmesser von 50 bis 60 cm. Er wird unter anderem verwendet, um bestimmte melodische Phasen (Subzyklen) in einem Gamelanstück zu betonen.
Verwendung
In Europa werden Gongs meistens in der Musik- und Klangtheraphie eingesetzt, ebenso für die Meditation. Von 2008 bis 2010 fand im Art-Center Berlin eine Ausstellung mit aus dem Gong Agung abgeleiteten Riesengongs statt, die von Saichu Yohansyah bemalt wurden. Das Spezielle an den sogenannten „Klingenden Bildern“ war eine neue Dimension, die beim Betrachter auch den Hörsinn anspricht.[3]
Weblinks
- seasite.niu.edu Kurzporträt (englisch)
- Synthesising Music in Csound with a Javanese Gong Ageng (pdf)
Einzelnachweise
Kategorien:- Schlagidiophon
- Musik (Indonesien)
Wikimedia Foundation.