Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck

Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck
Graf-Rasso-Gymnasium
Schulzentrum Am Tulpenfeld, Das neue GRG
Schulform naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich
Gründung 1958
Ort Fürstenfeldbruck
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 10′ 25,4″ N, 11° 15′ 49,1″ O48.17372729805611.263625621667Koordinaten: 48° 10′ 25,4″ N, 11° 15′ 49,1″ O
Träger Staat
Schüler 1200
Lehrer 100
Leitung OStDir.in Doris Hübler
Website www.graf-rasso-gymnasium.de

Das Graf-Rasso-Gymnasium (GRG) in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck ist das ältere der beiden Gymnasien der Stadt. Es ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium mit etwa 1200 Schülern, die von etwa 100 haupt- und nebenamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden.

Inhaltsverzeichnis

Der Namenspatron

Das Graf-Rasso-Gymnasium ist nach dem Grafen Rasso benannt, der als Burgherr und späterer Klostergründer in Grafrath zu hohem Ansehen in der Region gelangte. Der heilige Rasso (* um 910 n.Chr.; † um 954) war in der Karolingerzeit (nach älterer Überlieferung im 9., nach späterer Überlieferung im 10. Jahrhundert) Graf im Gebiet zwischen Ammersee und Starnbergersee und machte sich einen Namen als Kirchenstifter und Klostergründer in Wörth, einer von Amper und Ampermoos umschlossenen Insel im heutigen nach ihm benannten Grafrath. Sein Grab befindet sich in der Wallfahrtskirche St. Rasso (Grafrath).

Schulprofil

Nach dem Doppelabiturjahr 2011 ist das GRG nur noch ein Achtjähriges Gymnasium (ein sog. "G8"), also kann das Abitur nach zwölf Jahren erworben werden.

Im Schuljahr 2011/12 umfasst das achtjährige Gymnasium die Jahrgangsstufen 5 bis 12. Der Unterricht unterscheidet sich ab der Jahrgangsstufe 6 lediglich hinsichtlich der zweiten Fremdsprache (Latein oder Französisch). Die Fremdsprachenwahl wird in der zweiten Hälfte des Schuljahrs getroffen, in dem ein Schüler die 5. Jahrgangsstufe besucht. Schüler, die für die 6. Jahrgangsstufe Französisch als zweite Fremdsprache gewählt haben, sind bereits auf den naturwissenschaftlich-technologischen Zweig festgelegt, der in der 8. Jahrgangsstufe beginnt.

Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium

Das naturwissenschaftlich-technologische Gymnasium beginnt in der 8. Jahrgangsstufe. Ab dieser Stufe erhalten die Schüler Unterricht in Chemie und Informatik. (Sprachenfolge EL oder EF)

Sprachliches Gymnasium

Das sprachliche Gymnasium beginnt ebenfalls in der 8. Jahrgangsstufe. Voraussetzung für diesen Zweig ist, dass in der 6. Jahrgangsstufe Latein als zweite Fremdsprache belegt wird. Mit der 8. Jahrgangsstufe beginnt der Unterricht in Französisch als dritter Fremdsprache. Der Chemieunterricht setzt in der 9. Jahrgangsstufe ein. Informatik ist nicht Teil des Pflichtfächerprogramms. (Sprachenfolge ELF)

Schwerpunkte am GRG

Am GRG gibt es eine Schulvereinbarung, die von der Website der Schule heruntergeladen werden kann.

Das GRG bietet ein zusätzliches Angebot an unterrichtlich integrierten Projekten, Wahlkursen und außerunterrichtlichen Aktivitäten an.

  • Aktivitäten zur Leseförderung z.B. mit Ausstellungen und Autorenlesungen zur Jugend- und Erwachsenenliteratur;
  • Austauschbeziehungen mit Großbritannien, Frankreich, Italien und Australien;
  • Integrierte Wettbewerbsbeiträge in den Naturwissenschaften (u.a. „Jugend experimentiert" und „Jugend forscht");
  • Veranstaltungen mit Zeitzeugen, Politikern und Experten zur politischen Bildung;
  • Musikgruppen mit CD-Veröffentlichungen und Konzerten (u.a. im Sparkassensaal, Kloster Fürstenfeld);
  • Theatergruppen, die in vergangenen Jahren mit mehreren Auszeichnungen bedacht wurden;
  • Ein vielfältiges soziales Engagement der Schülerschaft sowohl in der Schule als auch darüber hinaus.

Daneben verfügt das GRG über eine Mittagsbetreuung für Unterstufen-Schüler. Zusätzlich bietet es eine nachmittägliche Hausaufgabenbetreuung durch Oberstufen-Schüler an.

Der Förderverein des GRG unterstützt in Kooperation mit dem Elterbeirat die Arbeit an der Schule.

Geschichte

Schulgründung als Zweigstelle der ORS München-Pasing (1947–1950)

Als die Schule ins Leben trat, gab es noch keine Bundesrepublik Deutschland, München war weithin ein Trümmerfeld, viele Väter waren noch in Kriegsgefangenschaft, Lebensmittel gab es nur gegen Marken und die Währungsreform hatte noch nicht stattgefunden.

Den Unterrichtsbetrieb der Zweigstelle eröffnete am 5. Dezember 1947 ein Gottesdienst beider Konfessionen und eine schlichte, musikalisch umrahmte Feierstunde im Jungbräusaal, an der auch Vertreter der Besatzungsmacht und der Behörden teilnahmen. Die 164 Schüler, darunter 53 Mädchen waren in drei 1. Klassen, eine 2. Klasse und eine 3. Klasse gegliedert, heute würden sie als drei 5., eine 6. und eine 7. Klasse gelten. In der Klasse 1 c gab es 'Realisten' und 'Humanisten', d.h. Oberrealschüler und Gymnasiasten. Die Schulmöbel kamen von der Landespolizeischule, der Volksschule und der Berufsschule. Im März 1948 trafen die von der Stadtverwaltung neu beschafften 70 Schulbänke ein.

Mit dem Schuljahr 48/49 vermehrte sich die Zahl der Klassenzimmer für die nunmehr 261 Schüler um zwei große Räume im 1. Stock des Bichlerbräus. Trotz der Raumenge wurde in zwei Schichten voller stundenplanmäßiger Unterricht erteilt, von 1949 an sogar in den vorgeschriebenen 50-Minuten-Stunden .

Etablierung der Schule (1950–1955)

Im September 1951 kamen zwei weitere Klassenzimmer und 1 Büroraum hinzu. So erhielt die Oberrealschule für ihre nunmehr 403 Schüler den gesamten ersten Stock des alten Knabenschulhauses und verfügte über sechs Klassenzimmer, einen Ausweichraum, einen Physik- bzw. Chemiesaal. 1952 wurde die neue Knabenvolksschule bei der Jahnhalle fertiggestellt und im September 1952 erhielt die Schule das gesamte Gebäude der alten Knabenschule. Im Jahr 1950 bekam sie die ersehnte Erlaubnis, die Mittelstufen-Klassen 3 - 6 aufzubauen.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1951 bekam die Schule sogar ihre schulische Selbstständigkeit; sie blieb jedoch haushaltsrechtlich der Oberrealschule München-Pasing angeschlossen.

Oberrealschule Fürstenfeldbruck (1955–1959)

Am 1. Dezember 1956 begann eine neue Epoche: Die Schule wurde endlich eine selbstständige staatliche Höhere Schule, eine 'Vollanstalt' und trug ab jetzt die Bezeichnung 'Oberrealschule Fürstenfeldbruck'. So konnte 1959 der erste Jahrgang das Abitur ablegen. Am 1. Dezember 1956 wurde auch das neue Schulgebäude auf der sog. Theresienwiese eröffnet, der sogenannte Altbau. Zunächst waren Erdgeschoss und 1. Etage bezugsfertig, 1958 wurde auch die 2. Etage fertiggestellt. Stadt und Landkreis hatten den Bau mit der damals beachtlichen Summe von 800.000 DM ermöglicht, für die Einrichtung kam der Staat auf.

Die Schule wird sportlicher (1960–1965)

1960 wurde der humanistische Zweig der Schule aufgegeben.

1963 erhielt die Schule die erste Turnhalle. 16 Jahren lang hatte man entweder auf der Kegelbahn des Bichlerbräus oder auf dem Dachboden geturnt, draußen 'Auf der Lände', im Hölzl, oder war zur Jahnhalle gewandert.

1964 erfolgte die Umbenennung der Schule in 'Gymnasium Fürstenfeldbruck'.

Wettrüsten gegen wachsende Schülerzahlen (1965–1969)

In der Zeit der Mondlandung und des aufregenden 68er-Jahres wuchs die Schule stürmisch und platzte wieder einmal aus allen Nähten. Und erneut fand eine Phase des Bauens statt, der sog. Neubau entstand. Jetzt konnte auch, nach 5-jähriger Wartezeit, der neusprachliche Zweig eingeführt werden.

Schülerhöchststand und Namengebung (1970–1975)

Gleich zu Beginn der Amtszeit von Rolf Feuerlein (1969-1979) als Leiter der Schule wurde diese um den Erweiterungsbau am Hauptgebäude ergänzt. Innerhalb von vier Jahren waren die Schülerzahlen von 800 auf fast 1400 angestiegen. Der Ruf nach einem zweiten Brucker Gymnasium wurde unüberhörbar. Das GRG war restlos überfüllt. Klassenstärken von mehr als 40 waren Herrn Feuerleins großes Problem, wenn er schwierige Verhandlungen mit der Stadt und mit anderen Schulen führte, um dem 'Schülermeer' Herr zu werden.

1971–1973 gab es wieder Schichtunterricht. Die Schülerzahl erreichte 1972/73 einen Höchststand von 1347 Schülern.

1973 wurde das Viscardi-Gymnasium im Westen der Kreisstadt gegründet und Aurelius Patscheider übernahm als Gründungsdirektor die dortige Leitung. Gleichzeitig fing man an, im Landkreis weitere Gymnasien zu bauen.

Im Januar 1974 verlieh der Staatsminister für Unterricht und Kultus der Schule den Namen Graf-Rasso-Gymnasium.

Die Moderne am GRG (1976–1979)

1977 wurde die Kollegstufe eingeführt. Und aus dem Jahre 1978 stammt die erste Spur für die Existenz eines Kopiergeräts! Am 14. Dezember 1979 wurde Rolf Feuerlein als Direktor der Schule verabschiedet

Liberalitas und größerer Rahmen (1980–1986)

Zu Beginn des Jahres 1980 wurde Dr. Josef Förg (Englisch, Französisch) neuer Schulleiter, ein Schwabe, der vorher Leiter der deutschen Schule in Istanbul gewesen war. Im Hauptgebäude wurde umgebaut. 1983 wurde die Doppelturnhalle fertiggestellt, die alte Knabenschule der Schule wieder als Nebengebäude zugewiesen.

Das GRG (1986–1997)

Im August 1992 wurde Dieter Zerlin (Deutsch, Geschichte, Erdkunde) neuer Schulleiter. Bis zum Umzug (2008) fehlte der Schule jeglicher Rahmen für Feste. Am Anfang hatten Schulabschlußfeiern in der Jahnhalle und in den örtlichen Kinos stattgefunden. Später kamen dann die Turnhallen und der Sparkassensaal hinzu. Theater wurde im Schulaufgabenraum gespielt. Es fehlte eine Aula.

Das GRG (1997–2008)

Im Jahre 2006 bekam das GRG zum ersten Male eine Schulleiterin, Doris Hübler wurde die Direktorin, die mit dem GRG die alten Gebäude verlassen und das neue Gebäude im Schulzentrum beziehen sollte.

Der Umzug ins neue Schulzentrum Am Tulpenfeld (Herbst 2008)

Schulzentrum Am Tulpenfeld, Eingang für FOS/BOS und GRG

Nach einem halben Jahrhundert Schulexistenz am Theresianumweg begann 2008 eine neue Epoche für das älteste Brucker Gymnasium. Zum Beginn des Schuljahres wurde das neue Schulzentrum eingeweiht und vom GRG und von der Fach- und Berufsoberschule bezogen. Mit einem Festakt wurde am Samstag, dem 20. September, das Schulzentrum am Tulpenfeld und damit das neue Graf-Rasso-Gymnasium in Anwesenheit von mehreren Hundert geladener Gäste eingeweiht. Mit einem dem Anlass gebührenden Reden- und Grußwortmarathon, aber auch mit Darbietungen der Schüler und Lehrer des Graf-Rasso-Gymnasiums und dem ökumenischen Segen der Vertreter beider großen Konfessionen zur Einweihung ist das neue Schulzentrum seitdem eine offiziell geschaffene Tatsache. Im Beisein des Architekten Kurz, des Landrats Karmasin, des BOS/FOS-Schulleiters Kolbe wurde der GRG-Schulleiterin Doris Hübler der symbolische Schlüssel überreicht. Schülern und Lehrern war schon in den Tagen zuvor die Freude über den Anbruch einer neuen Epoche in der Geschichte des ältesten Landkreis-Gymnasiums anzumerken. Der Schulsamstag, 22. November 2008 wurde vom GRG sowohl als Gesundheitstag auch als Tag der offenen Tür genutzt. Nachdem die anderen Feierlichkeiten zu Schuljahresbeginn geladenen Gästen vorbehalten waren, wurde deshalb am Samstag auch Eltern und interessierten Bürgern die Möglichkeit zur Hausbesichtigung gegeben.

Schulvereine – Förderverein und Rassoianer

Der Förderverein sammelt Spenden ein, welche alle zeitnah ausschließlich den Fachschaften und den Schülern zugute kommen. Ohne diese wären viele Aktionen und Unternehmungen nicht möglich, sowie der Unterricht in manchen Dingen stark eingeschränkt.

Seit mehreren Jahren besteht eine Ganztagsbetreuung. Der operative Betrieb erfolgt in Zusammenarbeit mit der Schule durch den „Verein der Freunde und Förderer des Graf-Rasso-Gymnasiums“ unter Leitung des Elternbeirats. Als wesentlicher Bestandteil der Ganztagsbetreuung wird eine beitragsfreie Nachmittagsbetreuung für Schüler der 5.-7. Jahrgangsstufe angeboten. Dieses Angebot wird zur Zeit von ca. 100 Schülern genutzt.

Die Rassoianer e.V. sind der Verein ehemaliger GRG-Mitglieder. Ähnlich wie die Alumni-Vereinigungen an Hochschulen und anderen Gymnasien verfolgt er im Wesentlichen 3 Ziele:

  • Aufbau eines Netzwerkes von ehemaligen und aktiven Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern,
  • Weitergabe der Ausbildungs-, Studien- und Berufserfahrung an die jetzige Schülergeneration,
  • und gezielte Unterstützung von Schulprojekten mit Geldspenden.

Liste der Schulleiter

  • Dr. Lindemann
  • Dr. Joseph Straßer
  • Johann Ritter und Edler von Schmädel
  • Rolf Feuerlein (1969–1979)
  • Dr. Josef Förg (1980–1992)
  • Dieter Zerlin (1992–2004)
  • Doris Hübler (2004–)

Weblinks

PDF-Broschüre des Landratsamtes zum Schulzentrum: [1]


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