Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Fürstenfeldbruck
Fürstenfeldbruck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Fürstenfeldbruck hervorgehoben
48.17777777777811.255555555556517
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Höhe: 517 m ü. NN
Fläche: 32,53 km²
Einwohner:

34.152 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1050 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82256
Vorwahl: 08141
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 121
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 31
82256 Fürstenfeldbruck
Webpräsenz: www.fuerstenfeldbruck.de
Oberbürgermeister: Sepp Kellerer (CSU)
Lage der Stadt Fürstenfeldbruck im Landkreis Fürstenfeldbruck
Ammersee Landkreis Aichach-Friedberg Landkreis Starnberg Landkreis München Landkreis Landsberg am Lech Landkreis Dachau München Adelshofen (Oberbayern) Alling Althegnenberg Egenhofen Eichenau Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck) Fürstenfeldbruck Germering Grafrath Gröbenzell Hattenhofen (Bayern) Jesenwang Kottgeisering Landsberied Maisach Mammendorf Mittelstetten (Oberbayern) Moorenweis Oberschweinbach Olching Puchheim Schöngeising TürkenfeldKarte
Über dieses Bild

Fürstenfeldbruck ist eine Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis und befindet sich 25 Kilometer westlich der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie ist zudem Teil der Metropolregion München.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Fürstenfeldbruck liegt ca. 25 km nordwestlich von München und ca. 40 km südöstlich von Augsburg im westlichen Oberbayern an der Grenze zum Regierungsbezirk Schwaben. Die Stadt wird von der Amper durchflossen.

Nachbargemeinden

Die Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck befindet sich im Herzen des Landkreises Fürstenfeldbruck. Sie ist von folgenden Gemeinden umgeben: Maisach (im Norden), Olching (im Nordosten), Emmering (im Osten), Alling und Schöngeising (im Süden) sowie Landsberied und Mammendorf (im Westen).

Ausdehnung des Stadtgebietes

Zu Fürstenfeldbruck gehören die Orte Aich, Bruck, Buchenau, Fürstenfeld, Gelbenholzen, Hasenheide, Kreuth, Lindach, Neu-Lindach, Pfaffing, Puch, Rothschwaig und Weiherhaus.

Klima

Amper, Pfarrkirche St. Magdalena

Fürstenfeldbruck kann – wie praktisch ganz Bayern (ausgenommen Hochgebirgslagen) – dem mitteleuropäischen Übergangsklima zugerechnet werden. So treten zwar Wetterextreme des Kontinentalklimas eher selten auf, doch ist zu beobachten, dass gerade die Winter oft strenger sind als im Westen Deutschlands. Auch fällt meist mehr Schnee als in vielen anderen deutschen Gegenden. Ein Grund hierfür ist die Höhenlage von mehr als 500 Metern über NN. Im Sommer wiederum kann es oft heißer werden als z.B. an der Nordseeküste, da der kühlende Effekt einer großen Wassermasse fehlt. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheiden. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach Fürstenfeldbruck. Das Kleinklima der Stadt wird von der Amper mitbestimmt.

Geschichte

Kleinstadtidylle, Bullachstraße, Nähe Amper

Der Name Fürstenfeldbruck ist die Anreihung der Namen „Fürstenfeld“ und „Bruck“.

Der Namensteil „Fürstenfeld“ (Feld des Fürsten) sagt aus, dass diese Flur ehemals zum Besitz der Wittelsbacher gehörte. Dort wurde im Jahre 1263 das gleichnamige Zisterzienserkloster Fürstenfeld gegründet.
siehe auch Burgstall Engelsberg, Burgstall Gegenpoint

Die Siedlung „Bruck“ war in direkter Nachbarschaft des Klosters schon vorher am dortigen Amper-Übergang entstanden. Für die Überquerung dieser Brücke, die zu der – damals sehr bedeutenden – Salzstraße gehörte, erhob die Familie der Gegenpointer im Auftrag der Welfen Zoll.

Um diese Zollstation und eine dort gegründete Poststation wuchs eine Siedlung, die erstmals 1306 als Markt bezeichnet wurde. 1425 gingen auch die letzten Besitzrechte von den Gegenpointern an das Kloster über.

1803 wurde das Kloster säkularisiert und ganz langsam entwickelte sich eine bürgerliche Selbstverwaltung. Unterschiedliche Schreibweisen des Marktes Bruck durch verschiedene Behörden zwangen die Regierung, eine einheitliche Bezeichnung festzulegen: Sie lautet seit dem 6. August 1908 „Fürstenfeldbruck“.[2]

Hüttenbäder an der Amper um 1910

Erst am 30. September 1935 wurde der „Markt“ zur Stadt erhoben.

1936 wurde der Flugplatz Fürstenfeldbruck als Fliegerhorst für die Luftwaffe des Dritten Reichs fertiggestellt (zur ausführlichen Geschichte des Fliegerhorstes siehe unten).

Im April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt.

Mit der Anbindung an das Nahverkehrsnetz von München (S-Bahn) 1972 gewann Fürstenfeldbruck weiter an Bedeutung und die Bevölkerungszahlen nahmen rasch zu.

Im gleichen Jahr – während der Olympischen Spiele – missglückte die Befreiung israelischer Olympiateilnehmer aus der Gewalt palästinensischer Terroristen auf dem Gelände des Fliegerhorsts (siehe dazu Geiselnahme von München).

Der Landkreis hat mittlerweile über 180.000 Einwohner und die östlichen Bereiche des Landkreises sind teilweise schon sehr nah an die Landeshauptstadt München herangewachsen. Die Große Kreisstadt Germering bei München, die zum selben Landkreis gehört, hat inzwischen mehr Einwohner als Fürstenfeldbruck. Am 1. Januar 2006 wurde Fürstenfeldbruck ebenfalls zur Großen Kreisstadt erhoben.

Ein wichtiges Diskussionsthema der Stadtentwicklung schon im 20. Jahrhundert und dann im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war die Entwicklung der "Guten Stube" von Bruck (von der Amper bis zum Neuen Rathaus) in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Straßenverkehrs - führt doch die Bundesstraße B2 direkt über Amperbrücke und Hauptstraße. Nach langer Diskussion fand eine Fokussierung auf die sogenannte "Deichenstegtrasse" statt, auf der der Durchgangsverkehr das betroffene Gebiet östlich und mit einer neuen Amperquerung umfahren sollte. Nachdem ein Referendum gegen die Deichenstegtrasse zuvor gescheitert war, stimmten die Bürger in einem Entscheid vom 27. September 2009 jedoch mehrheitlich gegen die Umgehung.

Geschichte des Flugplatzes Fürstenfeldbruck

1935 war das Jahr des Beginns der Bauarbeiten für die Luftkriegsschule 4. Die LKS gehört zu den militärischen Prestigeobjekten in Bayern. Mit einem Umfang von 40 Millionen Reichsmark soll auf dem Fliegerhorst die größte Fliegerschule des Deutschen Reichs errichtet werden. Den Repräsentationsbauten liegen Pläne von Ernst Sagebiel zu Grunde. Die Unterrichts- und Unterkunftgebäude werden von Robert Roskothen entworfen. Auch bei den Luftwaffenbauten der LKS 4 setzt sich der Stil der Bayrischen Postbauschule, die von Robert Vorhoelzer geprägt wird, fort, da viele Architekten aus der Bauabteilung der Oberpostdirektion ab 1935 in die Bauämter der Luftwaffe überwechseln. Architektonische Besonderheiten der Luftwaffenbauten auf dem Fliegerhorst bilden der 998 Meter lange "Kilometerbau" und der Turmbau am Schulungsgebäude. Im Fahnensaal befinden sich Wandmalereien von Albert Burkart (Nibelungenlied). Der LKS angeschlossen ist der Flugplatz mit vier Flugzeughallen, Werfthalle und Waffenmeisterei. 1937 Übernahme des neuen Fliegerhorstes durch die Luftwaffe. 1943 Herstellung einer Betonbahn, 1945 Herrichtung der Bahn für Me 262 Einsatz. 9. April 1945 Angriff von US Bombern mit Zerstörung der Startbahn.

April 1945 Besetzung des Fliegerhorstes durch US-Truppen. Ausbau, Erweiterung und Nutzung des Fliegerhorstes „Fursty“ durch die US Luftwaffe bis 1957.

Ab 1956 erfolgte der Aufbau der neuen Bundesluftwaffe. Fürstenfeldbruck wird zur „Wiege der Luftwaffe“: Am 24. September 1956 erhalten die ersten zehn deutschen Flugzeugführer in „Fursty“ ihr Flugzeugführerabzeichen. Am 13. November 1956 werden die ersten 20 Einsatzflugzeuge (F-84 F) in „Fursty“ der Luftwaffe übergeben. Am 14. Dezember 1957 wird der Fliegerhorst durch die Bundesluftwaffe übernommen. 1962 Errichtung des Ehrenmals für die Toten der Luftwaffe und Luftfahrt. 1972 missglückter Versuch der Geiselbefreiung nach der Geiselnahme von München. 1974 Beginn der Bauarbeiten für einen neuen Gebäudekomplex für die Offizierschule der Luftwaffe, die 1977 von Neubiberg nach Fürstenfeldbruck kommt. 1997 Ende des Flugbetriebs. 2007 Abtrennung des nördlichen Teils des Flugplatzes mit der Start- und Landebahn vom Flugbetriebs- und Kasernenbereich. 1. April 2008 Abgabe des Nordteils aus dem Zuständigkeitsbereich des Bundesministers der Verteidigung an das Finanzressort. Nutzung des verbleibenden südlichen Teils des Fliegerhorstes durch zahlreiche Dienststellen der Bundeswehr. Der abgetrennte Nordbereich des Flugplatzes soll privatwirtschaftlich verwertet werden. Um die Art der Nutzbarmachung wird jedoch noch diskutiert. Eine zivile, fliegerische Nutzung, die eventuell zum Wirtschaftsaufschwung in der Region beitragen und Arbeitsplätze sichern könnte, jedoch auch Probleme wie z.B. zusätzliche Lärmbelästigung bringen würde, wird von Anwohnern zum Teil abgelehnt.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2005 2010
Anzahl der Einwohner[3] 1.871 3.438 4.656 5.892 9.588 13.170 19.158 23.089 30.338 32.405 33.533 34.152

Politik

Der Oberbürgermeister der Stadt ist Josef (Sepp) Kellerer (CSU).

Der Stadtrat hat 40 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl 2008 wie folgt dar:

Sitzverteilung
Jahr CSU SPD Brucker Bürgervereinigung Freie Wählerschaft e.V. Grüne Unabhängige Liste/GRÜNE FDP/Parteifreie Bürger REP gesamt Wahlbeteiligung in %
2008 17 8 5 3 4 3 n.a. 40 51,8
2002 19 8 5 3 2 2 1 40 55,5

Wappen

Wegen der langen Abhängigkeit vom Kloster Fürstenfeld entstand ein eigenständiges Brucker Wappen erst relativ spät. Die erste Wappenverleihung erfolgte 1813. Das heutige Wappen zeigt im Schildhaupt die berühmten bayerischen Rauten, darunter vor rotem Grund eine Brücke, die mit einem goldenen Kreuz geschmückt ist. So vereint das Wappen die christliche (klösterliche) Tradition des Ortes mit der merkantil-bürgerlichen Tradition der Brücke an der Fernhandelsstraße.

Städtepartnerschaften

Frankreich Livry-Gargan (Frankreich) (seit 28. Juni 1967)
Italien Cerveteri (Italien) (seit 29. Juni 1973)
Vereinigte Staaten von Amerika Wichita Falls (USA) (seit 3. Dezember 1985)
Kroatien Zadar (Kroatien) (seit 2. Oktober 1989)
Spanien Almuñécar (Spanien) (seit 25. Juni 2005)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Neue Bühne Bruck
  • Theater 5
  • s’Brucker Brettl
  • Broadaway FFB

Literatur

Die Nachkriegsatmosphäre in Fürstenfeldbruck ist Thema des umstrittenen Romans „Trümmerkind“ des in Fürstenfeldbruck geborenen Autors Bernd Späth.

Veranstaltungen und Tagungen

St. Leonhard, Innenraum
  • Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld auf dem Klosterareal des ehemaligen Zisterzienserklosters bietet vielfältige Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen und Tagungen.
  • Am 5. September vor dem Fliegerhorst Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972
  • Jedes Jahr um den Monatswechsel Oktober zu November findet in Fürstenfeldbruck die Leonhardifahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard statt. Dabei werden die festlich geschmückten Pferde gesegnet und ziehen anschließend in einer großen Runde durch die Stadt. Die Fürstenfeldbrucker Sankt-Leonhard-Kirche spielt an diesem Feiertag natürlich eine besondere Rolle.
  • Alljährlich am Samstag vor dem Volkstrauertag (zwei Sonntage vor dem Ersten Advent) Gedenkveranstaltung der Luftwaffe an die Toten der Luftwaffe und Luftfahrt am Luftwaffenehrenmal.
  • Alljährlich am 13. Dezember pflegt man in Fürstenfeldbruck zu Ehren der Heiligen Lucia einen einzigartigen Brauch, das Lucien-Häuschen-Schwimmen.Von Kindern gefertigte Nachbildungen von Gebäuden der Stadt werden der nächtlichen Amper feierlich übergeben. Durch brennende Kerzen im Inneren der kleinen Kunstwerke wird der dunkle Fluss stimmungsvoll erleuchtet.

Weitere jährliche Veranstaltungen sind:

  • Faschingsumzug
  • Frühlingsfest
  • Altstadtfest auf dem Marktplatz jährlich am letzten Juli-Wochenende
  • Volksfest
  • Sommernachtsfest
  • Oldtimer Treffen
  • Internationale Fürstenfelder Naturfototage

Museen

Das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck, angesiedelt auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld, befasst sich mit Heimatkunde und Geschichte der Kreisstadt und deren Umgebung. Die Schwerpunkte der Dauerausstellung sind hierbei die Epoche der römischen Herrschaft im Umkreis der heutigen Stadt, die Geschichte des Klosters sowie das bürgerliche Leben in Bruck zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende. Ergänzt wird das Angebot durch zeitlich begrenzte Ausstellungen zu verschiedenen, die Region betreffenden Themen.

Am Bahnhof befindet sich das Feldbahnmuseum des Modelleisenbahnclubs Fürstenfeldbruck e.V.

Das Energiemuseum der Stadtwerke ist im Kraftwerk der ehemaligen Klosterökonomie Fürstenfeld untergebracht. Kernstück der Ausstellung ist die Maschinenhalle mit einer Francis-Turbine. Eine Lehrsammlung befasst sich mit der Stromerzeugung und -verteilung sowie mit den berühmten Persönlichkeiten aus dem Elektrizitätswesen. "Von der Kerze bis zur Halogenlampe" und "Vom Kraftwerk bis zur Steckdose" reicht das Informationsangebot der Ausstellung.

Das Bauernhofmuseum Jexhof liegt im südlichen Teil des Landkreises Fürstenfeldbruck, etwas abseits der Verbindungsstraße Schöngeising - Mauern, als Einöde in einer Geländemulde an den westlichen Ausläufern des Naturschutzgebietes Wildmoos.

Musik

Das neue Veranstaltungsforum Fürstenfeld zieht beständig Musiker der näheren und weiteren Umgebung an, manchmal treten gar deutschlandweit bekannte Sänger im Stadtsaal vor zahlreichem Publikum auf. Insgesamt waren so im Lauf der letzten Jahre schon die verschiedensten Musikrichtungen in Fürstenfeldbruck zu Gast. Aber auch ein lokales Musikwesen ist in Fürstenfeldbruck in Form zahlreicher Musik- und Gesangsvereine vorhanden:

  • BACH-Chor und BACH-Orchester e.V.
  • Bezirksmusikverband Amper e.V.
  • Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck e.V.
  • Jugend Musik Verein Fürstenfeldbruck e.V.
  • Kath. Kirchenchor St. Magdalena
  • Kreismusikschule Fürstenfeldbruck
  • Philharmonischer Chor Fürstenfeld
  • Sängerkreis Fürstenfeldbruck e.V.
  • Stadtkapelle Fürstenfeldbruck e.V.
  • Zitherclub Frohsinn e.V.
  • Subkultur e.V.

Bauwerke

Klosterkirche St. Maria
St. Magdalena
  • Pfarrkirche St. Magdalena. Ein Bau der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wohl aus der Miesbacher Bauschule, erneuert in Formen des späten Rokoko.
  • Wallfahrtskirche St. Leonhard. Ein seltener gotischer Zentralbau, der für die Leonhards-Wallfahrten und die damals üblichen Durchquerungen der Kirche zu Pferde im 15. Jahrhundert errichtet worden war.
  • Aumühle. Ein Industriedenkmal des späten 19. Jahrhunderts, heutige Stadtbibliothek von Fürstenfeldbruck und Sitz der Stadtwerke, früher Bullach-Mühle oder Altmil genannt, erste urkundliche Erwähnung 1331.
Altes Rathaus
  • Altes Rathaus. Die späte Einrichtung eines Rathauses in einem umgebauten Geschäftshaus erklärt sich aus der langen Abhängigkeit des Marktes Bruck vom nahen Kloster Fürstenfeld. Wegen dieser, erst durch die Säkularisation beendeten, politischen Konstellation, war ein bürgerliches Verwaltungszentrum bis in das 19. Jahrhundert hinein keine vordringliche Notwendigkeit gewesen. Das Gebäude wurde 1866 bis 1868 nach Plänen des Münchner Architekten Johann Marggraff errichtet. Darin sind Medaillons des in Fürstenfeldbruck geborenen Erzgießers Ferdinand von Miller, dem Erbauer der Bavaria bei der Ruhmeshalle über der Theresienwiese zu besichtigen. Heute finden im Sitzungssaal des ehemaligen Rathauses Hochzeiten statt.
  • Sankt Peter und Paul in Aich. Die jetzige Kirche besteht seit dem Jahr 1728. In der Einrichtung finden sich noch einige interessante Stücke des gotischen Vorgängerbaus. Andere Teile der Kirche weisen Züge des Rokoko auf.
  • Sankt Sebastian in Puch. Kirche im spätgotischen Stil – jedoch mit Stuckverzierungen. Vieles in der Kirchenausstattung weist auf die Verehrung der Seligen Edigna hin, die laut einer Legende in der benachbarten „1000-jährigen Linde“ ein Einsiedlerleben geführt haben soll. Der Schriftsteller Julius Langbehn liegt auf dem kleinen Friedhof begraben.
  • Bahnhof Fürstenfeldbruck, wurde in den Jahren 1871 und 1872 gebaut.
  • Alter Schlachthof und Badeanstalt auf der Lände. Der Alte Schlachthof auf der Lände wurde im April 1911 eröffnet. Architekt war Adolph Voll. Das Konzept beinhaltete die Kombination von Schlachthof und Volksbadeanstalt zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse. Beide Einrichtungen konnten auf gemeinsame technische Einrichtungen zurückgreifen.
  • Ehrenmal der Luftwaffe zur Erinnerung an alle gefallenen und tödlich verunglückten Angehörigen der Luftwaffe beider Weltkriege, der Luftfahrt und der Luftfahrtindustrie. (Errichtet 1962 von der Stiftung Luftwaffenehrenmal e.V., am 20. Mai 1966 an die Luftwaffe übergeben)

Parks

Der schönste Park von Fürstenfeldbruck liegt östlich der Hauptstraße. Mit seinem alten Baumbestand ist er ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Durch ein geplantes Verkehrsobjekt ("Deichenstegtrasse") wäre er einer nachhaltigen Änderung unterzogen worden. Das Projekt wurde jedoch in einem Bürgerentscheid 2009 abgelehnt.

Der Fürstenfeldbrucker Stadtpark befindet sich südlich der Altstadt zwischen der Hauptpost und den Stadtwerken.

Die kleinste Parkanlage befindet sich beim Zusammentreffen von Augsburgerstraße (Hauptstraße) und Maisacherstraße.

Ein kleiner Park besteht auch rund um das Stadterhebungsdenkmal nördlich des Hallenbads.

Der Waldfriedhof im Fürstenfeldbrucker Westen ist in parkähnlichem Charakter angelegt.

Naturdenkmäler

Bekannt ist die uralte Edignalinde im Stadtteil Puch.

Sport

Im Internetauftritt der Stadt genannt werden (im November 2009) 61 Sportvereine. Einige bekannte Beispiele sind:

Kulinarische Spezialitäten

Die traditionelle Küche bzw. Bewirtung orientiert sich an den Münchner und altbairischen Spezialitäten: Die Münchner Weißwurst, der Leberkäs bzw. die Leberkässemmel, die Brezn, die Ausgezogene (ein rundes Schmalzgebäck) und die bayerischen Biere. In der Stadt befindet sich der Hauptsitz der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg (Produkte sind z.B. König Ludwig Weissbier Hell und König Ludwig Dunkel).

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Flugplatz Fürstenfeldbruck ist eine ehemalige Flugbetriebsfläche der Luftwaffe, nördlich des von der Bundeswehr auch heute noch genutzten Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck. Teile der Flugbetriebsfläche werden für zivile Kleinstflugzeuge genutzt.

Ansässige Unternehmen

Medien

  • Der Sitz des regionalen Hörfunksenders 106.4 Top FM befindet sich in Fürstenfeldbruck.
  • Tageszeitungen am Ort sind die „Fürstenfeldbrucker SZ“ (eine Regionalausgabe der Süddeutschen Zeitung) sowie das „Fürstenfeldbrucker Tagblatt“ (eine Regionalausgabe des Münchner Merkur).

Soziale Einrichtungen

  • Ökumenische Nachbarschaftshilfe mit Sozialdienst e.V. Fürstenfeldbruck und Emmering, Mehrgenerationenhaus mit Tagespflegeeinrichtung und Sozialstation
  • Stiftung Kinderhilfe Fürstenfeldbruck: Zweck der Stiftung Kinderhilfe ist die Förderung und Integration behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener
  • Kompass Brucker Weg: Ein renommiertes und seit mehr als zehn Jahren bestehendes sozialpädagogisches Betreutes Wohnen für ehemals drogenabhängige und drogengefährdete Jugendliche und junge erwachsene Mädchen, Jungen, Frauen und Männer
  • Caritas-Zentrum Fürstenfeldbruck: Verschiedene (Beratungs-)Angebote - Schuldenberatung, Sucht und Abhängigkeit, Ehrenamt und Freiwilligendienste, Leben im Alter, Senioren, Selbsthilfegruppen, Kompetenzzentrum für Demenz, Gebrauchtbuchladen, usw.

Staatliche Einrichtungen

Eingang zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck
Amtsgericht
  • Bundeswehr
    • Auf dem Fliegerhorst sind zahlreiche Dienststellen stationiert:
    • Mit 3.400 Beschäftigten ist der Fliegerhorst heute der größte Arbeitgeber in Fürstenfeldbruck und einer der größten Bundeswehrstandorte in Süddeutschland.
    • Verteidigungsminister Thomas de Maizière kündigte im Oktober 2011 an, im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform neben 30 anderen auch den Standort Fürstenfeldbruck zu schließen.[4]

Bildung

  • Graf-Rasso-Gymnasium
  • Viscardi-Gymnasium
  • Ferdinand-von-Miller-Realschule
  • Staatliche Berufsschule Fürstenfeldbruck
  • Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Fürstenfeldbruck
  • Volksschule Nord (Grund- und Hauptschule)
  • Hauptschule West
  • Richard-Higgins-Grundschule (früher: Grundschule West)
  • Grundschule am Niederbronner Weg
  • Philipp-Weiß-Schule
  • Volkshochschule Fürstenfeldbruck
  • Stadtbibliothek in der Aumühle

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Johann Baptist Miller, 1823–1899, 1. Bürgermeister von 1. Oktober 1857 – 1. Januar 1894 [5]
  • Ferdinand von Miller, (1813–1887), Erzgießer, Erbauer der Bavaria

Söhne und Töchter der Stadt

Personen mit Bezug zu Fürstenfeldbruck

  • Edigna von Puch, († 26. Februar 1109), Einsiedlerin im Hochmittelalter, nach der Legende lebte sie in einer hohlen Linde in dem heutigen Brucker Stadtteil.
  • Hubertus Grunhofer, (1922–2000), Generaloberstabsarzt der Bundeswehr, gestorben im Jahr 2000 in Fürstenfeldbruck
  • Paul Heinzelmann, (1888–1961), Schriftsteller, Drucker und Verleger; Begründer des Steinklopfer-Verlags Fürstenfeldbruck
  • Richard Higgins, (1922–1957), Pilot der USAF, opferte 1957 sein Leben, um einen Flugzeugabsturz über Fürstenfeldbruck zu verhindern
  • Johannes Mathesius, (1504–1565), Luther-Biograf und Reformator: In Bruck bei Fürstenfeld studierte er im Hause des Pfarrers Zacharias Weichsner während seiner Lehr- und Wanderjahre Luthers Lehren.
  • Oskar von Miller, (1855–1934), Gründer des Deutschen Museums, Erbauer des ersten deutschen Elektrizitätswerkes, Sohn des in Fürstenfeldbruck geborenen Ferdinand von Miller
  • Dr. Owlglass (eigentlich Hans Erich Blaich), (1873–1945) Schriftsteller, Lyriker und Redakteur beim Simplicissimus, gestorben 1945 in Fürstenfeldbruck
  • Guido Zingerl (eigentlich Heinrich Scholz), (* 19. Januar 1933 in Regensburg) Kunstmaler, Zeichner, Karikaturist

Literatur

  • Carl A. Hoffmann: Fürstenfeldbruck. In: Der Landkreis Fürstenfeldbruck. 1992. ISBN 3-9803189-0-7
  • Andreas Toscano del Banner: Kunst- & Kulturführer – Region München. W. Ludwig Verlag, München 1992. ISBN 3-7787-2129-1. S. 78 f.
  • Volker Liebe, Robert Weinzierl: Denkmäler in Bayern. Band I.12. Landkreis Fürstenfeldbruck. Lipp-Verlag, München 1996. ISBN 3-87490-574-8
  • Birgitta Klemenz (Hg.): Fürstenfeldbruck. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2006. ISBN 3-7954-1809-7
  • Walter Irlinger, Toni Drexler und Rolf Marquardt (Hg.): Landkreis Fürstenfeldbruck – Archäologie zwischen Ammersee und Dachauer Moos. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-8062-2079-7.


Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 466
  3. Kommunalstatistik von Fürstenfeldbruck, abgerufen am 3. Januar 2011
  4. http://www.kreisbote.de/lokal_nachrichten/fuerstenfeldbruck-kreis/1/1/bundeswehrstandort-fuerstenfeldbruck-wird-ganz-aufgegeben-bocklet-bezeichnet-die-komplette-schliessung-als-nachteil-fuer-menschen-arbeitsmarkt-und-wirtschaftskraft-1319619253/
  5. http://www.fuerstenfeldbruck.de/ffb/web.nsf/id/li_blat7dsfmb.html Bericht über Ehrenbürger Johann Baptist Miller auf der Stadt-Website

Weblinks

 Commons: Fürstenfeldbruck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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