Grether & Cie.

Grether & Cie.
Eine pferdegezogene Motorspritze Baujahr 1922

Das Unternehmen Grether & Cie. aus Freiburg in Baden-Württemberg bestand von 1873 bis 1951 und betrieb eine mechanische Werkstatt mit einer Metallgießerei. Von Grether & Cie. wurde das erste Feuerwehr-Kraftfahrzeug der Welt gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pferdegezogene Handdruckspritze aus dem Jahr 1897. Zur Bedienung wurden 11 Mann benötigt
Tragkraftspritze auf Einachsanhänger aus dem Jahr 1929. Motor und Anhänger stammen nicht von Grether & Cie.

Grether & Cie. wurde 1873 gegründet und betrieb eine mechanische Werkstatt mit angeschlossener Metallgießerei. In der Gießereihalle wurde eine Schmelzanlage zur Herstellung von Graugussprodukten betrieben. Zum Betrieb gehörten auch eine Gussputzerei und eine Handformerei, die sich in einer Zwischenhalle befanden. Des Weiteren wurden dort ein Schmiedeofen sowie eine Härterei betrieben. Außer einer Schmiede existierten auf dem großen Betriebsgelände noch eine Wohnung; eine Kernmacherei und eine Modellschreinerei waren in einem Lagerhaus untergebracht. Es gab auch noch ein dazugehöriges Kesselhaus[1]. Hergestellt wurden in dem Betrieb vor allem Schlauchkupplungen, Hydrantenwagen, Löschmaschinen, Pumpen und Dampfmaschinen. Es wurden Rohmaterialien aus Messing, Stahl, Kupfer, Blei und Zinn verarbeitet. Die Firma hatte um 1900 etwa 100 Mitarbeiter[2].

Im Jahr 1944 wurde die Gießereihalle nach einem verheerenden Bombenangriff geschlossen. Unterlagen waren bei dem Angriff vernichtet worden, die Eisengießerei in der sogenannten Gießereihalle wurde aufgegeben.

Im Jahr 1951 wurde auch die in der Maschinenhalle befindliche Grether & Cie. Maschinenfabrik geschlossen.

Feuerwehr-Nutzfahrzeugbau

Das erste Feuerwehr-Kraftfahrzeug der Welt mit einem Verbrennungsmotor wurde von Grether & Cie. im Jahr 1902 entwickelt und gebaut. Den Motor lieferte die Gasmotoren-Fabrik Deutz in Köln. Der Feuerwehr-Lastkraftwagen besaß ein schmiedeeisernes Fahrgestell und erreichte 18 km/h. Der mit Benzin bzw. Spiritus betriebene Zweizylinder-Motor leistete 15 PS und hatte eine magnet-elektrische Zündanlage. Das Feuerwehrfahrzeug wurde an den Hinterrädern angetrieben; dort war auch der Motor eingebaut, der mittels einer Reibungskupplung zwischen Fahr- und Pumpenbetrieb umgeschaltet werden konnte. Die Führerstände und die Bedienelemente befanden sich vorne und hinten am Fahrzeug, wo sich jeweils zwei Feuerwehrleute als Besatzungen befanden[3].

Einzelnachweise

  1. Ein Teil der "Geschichte" Firma Grether & Cie. in Freiburg im damaligen Land Baden
  2. Die zweite Geschichte von Grether & Cie. in Freiburg
  3. Die Geschichte des deutschen LKW-Baus, Seite 60, 81. Weltbild Verlag 1994 ISBN 3-89350-811-2

Weblinks

 Commons: Grether & Cie. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
47.9932967.840226

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”