Grube Boxbach

Grube Boxbach
Gasthaus bzw. Waldhotel Boxbach

Die Grube Boxbach war eine Kupfererzgrube in der Gemarkung Wiesenbach der hessischen Gemeinde Breidenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geschichte

Die Förderung wurde 1683 aufgenommen. Von 1732 bis 1775 lieferte die Grube Boxbach 73.781 Zentner Kupfererz. Für damalige Verhältnisse brachte die Grube eine reiche Ausbeute, neben Kupfer auch Zink und Blei. Während Obersteiger und Steiger in einem Dienstgebäude wohnten, verteilten sich die Bergmänner auf die umliegenden Dörfer. Bevorzugter Wohnort im Hessischen war Achenbach.

Zwei Unfälle sind bekannt:

  • 1733 (Joh. Georg Siegel; Untersteiger) und 1742 (Georg Werner Hen Christian Oswald Wenners; Obersteiger)

Die Grube stellte 1919 den Betrieb endgültig ein, obwohl eine neue Aufbereitungsanlage kurz vorher gebaut und rund 80 Arbeiter beschäftigt wurden.

Bemühungen in den 1930er Jahren, die Förderung wieder aufzunehmen, schlugen trotz Einsatz des Bürgermeisters und ungeachtet der Versprechungen von Seiten der Partei (NSDAP) fehl. Die Stollen brachen ein und verschwanden mit den Halden unter Bäumen.

Nachnutzung

Pächterin der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen und des langsam verfallenden Fachwerkgebäudes war die Gemeinde. Sie hatte Schwierigkeiten, einen Unterpächter zu finden und verhandelte deswegen 1934/1935 mit der Gewerkschaft Boxbach, die sich inzwischen in den Händen von elf Aktionären mit 100 Aktien (im Bergbau „Kuxen“ genannt) befand.

Richard Gille, eines von zehn Kindern des Andreas Friedrich Gille aus Neuenrode/Harz, der seit 1880 Steiger, und in den letzten Jahren der Förderung Obersteiger (Betriebsführer) der Grube war, erwarb 1942 die Rechte an der Grube für 16.000 Reichsmark. 1949 erhielt er die Schankerlaubnis. Aus dem alten Dienstgebäude des 18. Jahrhunderts ließ die Familie Gille nach Um- und Neubau mit dem „Waldhotel Gille Boxbach“ ein modernes Gasthaus mit Pension als beliebtes Ausflugslokal entstehen, welches heute (Stand: Mai 2011) noch betrieben wird.

Literatur

  • Am Anfang das Wunder - 750 Jahre Wiesenbach. Festschrift, Breidenbach-Wiesenbach 1982.
50.8835298.391441

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