Grube Osterholz

Grube Osterholz
Grube Osterholz
Grube Osterholz
Grube Osterholz
Andere Namen Steinbruch Oetelshofen
Abbau von Kalkstein
Abbautechnik Tagebau
Betreibende Gesellschaft Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co. KG
Beschäftigte rund 100
Betriebsbeginn 1930
Geografische Lage
Koordinaten 51° 14′ 22″ N, 7° 2′ 21″ O51.2394722222227.0391666666667Koordinaten: 51° 14′ 22″ N, 7° 2′ 21″ O
Grube Osterholz (Wuppertal)
Grube Osterholz
Lage Grube Osterholz
Standort Schöller
Gemarkung Vohwinkel
Gemeinde Wuppertal
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland

p0p1p2

Die Grube Osterholz ist ein Kalkstein-Steinbruch im Westen Wuppertals im Stadtbezirk Vohwinkel an der Grenze zu Wülfrath. Der bei Dornap/Schöller gelegene Steinbruch wird in Anlehnung an das Waldgebiet Osterholz bezeichnet. Er ist auch als Steinbruch Oetelshofen bekannt.

Der Wanderweg Eulenkopfweg führt am Steinbruch vorbei.

Inhaltsverzeichnis

Die Bewirtschaftung des Steinbruchs durch das Unternehmen Oetelshofen

Der heute noch betriebene Steinbruch umfasst eine Fläche von acht Hektar und wird von der Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co. KG bewirtschaftet. Die Firma ist das letzte selbstständige Familienunternehmen seiner Art, das im regionalen Konkurrenzkampf übrig geblieben ist.[1]

Die Abraumhalde wuchs in den letzten Jahren zu einer Höhe von mehr als 60 Meter über das Umfeld an. Die Fördermengen betrugen 1983 an reinem Kalkstein 635.000 Tonnen. Mit 94 Mitarbeitern wurden 122.600 Tonnen Kalkprodukte erzeugt. [2] Im Jahr 1993 betrug die Fördermenge 1.000.000 Tonnen und es wurden mit 101 Mitarbeitern 150.000 Tonnen Kalk gebrannt.[3]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung eines Kalksteinbruchs bei Hof Gerhardsfurth ist auf das Jahr 1750 datiert. 1857 ersteigerte Hermann Oetelshofen den Hof Gerhardsfurth mit dem zugehörigen Kalksteinbruch auf einer Auktion für 16.120 Thaler. Als Landwirt betrieb Oetelshofen mit seiner Frau hauptsächlich den Hof und im Nebenerwerb eine Kalkbrennerei. Hermann Oetelshofen stammt vom Anton Oetelshofen ab, der ab 1773 das Gut Steinberg bewirtschaftete.

Oetelshofen beteiligt sich mit dem Kapital aus dem Vermächtnis seines Vaters am 21. Dezember 1872 an der Firma Ernst Hummeltenberg & Co., die 1871 in Neudornap gegründet worden war. Die Firma wurde 1888 wie viele andere auch von der Dornap-Angertaler Aktiengesellschaft für Kalkstein und Kalkindustrie aufgekauft. Aber das Geschäft mit dem Kalk gab Familie Oetelshofen nicht auf und Oetelshofens Sohn Hermann brannte ab 1897 in einem Ringofen wieder Kalk, der aus dem familieneigenen Bruch gefördert wurde.

1899 wurden bereits 40 Arbeiter beschäftigt. 1900 wurde die Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH gegründet und 1930 beginnt die Erschließung des Steinbruchs Hahnenfurth. Zuvor wurde vom Grafen von Schaesberg ein weiteres größeres Kalksteinvorkommen hinzu gepachtet. Die bisher betriebenen Ringöfen wurden 1937 durch Seeger-Schachtofen ergänzt, die ersten ihrer Art im Dornaper Revier.

Hermann Oetelshofen Jr. kam bei Kriegsende 1945 ums Leben, als Plünderer in sein Haus eindrangen. Seine Schwester Elfriede Iseke (geboren Oetelshofen) führt nun das Unternehmen weiter und wurde 1954 von ihrem Sohn Hermann Iseke in der Firmenleitung abgelöst. Heute stellen Jörg Iseke und Moritz Iseke die Geschäftsführung und der Hof Gerhardsfurth befindet sich nach wie vor im Familienbesitz. [2]

Anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums wird eine gemeinnützige Stiftung Kalkwerke Oetelshofen gegründet.

Ausblick

Das Unternehmen hat bereits Pläne entworfen, wie das Gelände bei Beendigung des Abbaus Ende des 21. und im 22. Jahrhundert renaturiert werden kann. Es zeigt sich schon an bereits stillgelegten Steinbrüchen, dass die Artenvielfalt im Umfeld dieser Gelände höher ist als auf den Flächen vor der Nutzung. Die Abraumhalden und ehemaligen Klärteiche entwickeln sich in der Regel zu schützenswerten Biotopen.[2]

Natur

Seit 2005 hat sich ein Uhu-Pärchen in der Grube niedergelassen.[4]

Veranstaltungen

Vereinzelt wurden im Steinbruch öffentliche Veranstaltungen ausgerichtet, so unter anderem 2008 Red Bull X-Fighters und ein größeres Pop-Konzert.

Red Bull X-Fighters

Am 16. August 2008 wurde im Steinbruch Oetelshofen erstmalig in Deutschland die Veranstaltung Red Bull X-Fighters ausgetragen, bei der eine Auswahl der zwölf besten Freestyle-Moto-Cross-Fahrer gegeneinander antraten und eine dreistündige Show von spektakulärer Motocross-Fahrer-Stunts zeigten. Dazu erschienen 15.000 Zuschauer. Die Veranstaltungsfläche war rund 150 Meter breit. Die Arbeiten im Steinbruch wurden unterbrochen.

Weblinks

 Commons: Grube Osterholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co. KG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Von Kalk, der Region und sozialer Verantwortung Regionale 2006, Zugriff März 2008
  2. a b c Paul Reising: Der Eulenkopfweg : d. Geschichte d. Steine, Pflanzen, Tiere u. Menschen am Nordwestrand d. Stadt Wuppertal Hammer, Wuppertal 1985, ISBN 3-87294-282-4
  3. Paul Reising: Neues vom Eulenkopfweg: die Geschichte der Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen am Nordwestrand der Stadt Wuppertal Born-Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3-87093-068-3
  4. Steinbruch: Uhu-Pärchen vor der Umsiedlung Westdeutsche Zeitung (online) vom 23. August 2010

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