- Guided Imagery and Music Psychotherapie
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Die Guided Imagery and Music (GIM) Psychotherapie (imaginative Psychotherapie mit Musik nach Helen Bonny) ist als musikzentrierte Psychotherapie eine Form der Musiktherapie, bei der klassische Musik gezielt eingesetzt wird, um die Auflösung von Blockaden, die seelische Entwicklung und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Sie wurde von der US-amerikanischen Musiktherapeutin Helen Bonny um 1970 entwickelt und in einem privat geführten Institut in Maryland gelehrt. Einzelne wissenschaftliche Studien zu ihrer stimmungsaufhellenden Wirksamkeit in verschiedenen Situationen liegen zwar vor [1] [2], allgemein wird GIM aber noch zu den alternativmedizinischen Verfahren mit unbewiesenem Nutzen gezählt [3].
Helen Bonny war an der Johns-Hopkins-Universität in Maryland (USA) tätig, um mit Klienten unter Drogeninduktion (meist LSD) therapeutisch zu arbeiten. Man erhoffte sich damals durch die Therapie mit Drogen, die Traumatas der Klienten aufzulösen und auf psychische Erkrankungen Einfluss nehmen zu können. Als kurz darauf die Arbeit mit diesen Substanzen verboten wurde, entwickelte sie aufgrund ihrer Erfahrung als Musikerin und Psychotherapeutin die GIM-Methode.
Inhaltsverzeichnis
Methode
Die GIM-Psychotherapie orientiert sich an den Werten der humanistischen Psychologie (Abraham Maslow, Carl Rogers, Stanislav Grof). Musik als Klangkulisse soll die aktive Imagination anregen und intensive Erfahrungen ermöglichen. Es werden hierfür ausgewählte klassische Musikstücke eingesetzt, um traumähnliche innere Bilder, Vorstellungen und Erinnerungen auszulösen. Helen Bonny und ihre Kollegen haben über 40 Musikprogramme für den therapeutischen Einsatz entwickelt. Ein Musikprogramm besteht meist aus fünf bis sechs bekannten klassischen Musikstücken, die passend zur Thematik des Klienten ausgewählt werden.
Die GIM-Psychotherapie ist eine Einzeltherapie. In abgewandelter Form können ausgewählte Musikstücke auch in Gruppenprozessen therapeutisch genutzt werden. Der Klient schließt die Augen und liegt in einem entspannten Zustand auf einer bequemen Unterlage. Der therapeutische Begleiter bittet den Klienten, zu einem vorab definierten Fokus Bilder und Vorstellungen zu entwickeln. Der Klient wird dabei durch Fragen therapeutisch begleitet. Die Gleichzeitigkeit der Musik, der therapeutischen Begleitung und der inneren Bilder, die sich bei dem Klienten spontan einstellen, soll dazu führen, dass der Klient mit unbewusstem Material in Kontakt kommt.
Während einer „Imaginationsreise“ kann die Musik in Kombination mit der psychotherapeutischen Begleitung ganz unterschiedliche Erfahrungen einleiten. Sie kann Sicherheit und Halt gewähren, in Kontakt mit längst vergessenen Erinnerungen und Gefühlen bringen und noch ungelöste Themen der eigenen Lebensgeschichte berühren. Die GIM-Psychotherapie unterstützt Klienten dabei, sich noch unbewältigten Ängsten zu stellen, Lösungen zu finden und Heilung und Ausgleich zu erleben.
Anwendungsgebiete
GIM-Psychotherapie wird bei Depressionen, Ängsten, Selbstzweifeln, Ess-Störungen und persönlichen Sinnkrisen eingesetzt, ferner auch bei Klienten in Entscheidungs- und Lebensübergangssituationen, Beziehungskrisen, Verlust- und Trennungssituationen, solche mit belastenden Erinnerungen und Traumen, oder in spirituellen Sinnkrisen.
Quellen
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=pubmed&cmd=Retrieve&dopt=AbstractPlus&list_uids=9237092&query_hl=2&itool=pubmed_docsum
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=pubmed&cmd=Retrieve&dopt=AbstractPlus&list_uids=11407965&query_hl=2&itool=pubmed_docsum
- ↑ http://www.intelihealth.com/IH/ihtIH/WSIHW000/8513/34968/358820.html?d=dmtContent#evidence
Literatur
- Helen L. Bonny: Music Consciousness: The Evolution of Guided Imagery and Music. Barcelona Publishers, 2002
- Don G. Campbell: Die Heilkraft der Musik - Klänge für Körper und Seele. Droemer Knaur, München 2000
- Kenneth E. Bruscia, Denise E. Grocke (Hrsg.): Guided Imagery and Music: The Bonny Method and Beyond. Barcelona Publishers, 2002
- Denise Grocke and Tony Wigram: Receptive Methods in Music Therapy, Jessica Kingsley Publishers, London, 2007
- Isabelle Frohne-Hagemann (Hrsg.): Rezeptive Musiktherapie - Theorie und Praxis. zeitpunkt musik, Reichert Verlag,Wiesbaden 2004 (engl. Receptive Music Therapy - Theory and Practice, Reichert Verlag, Wiesbaden 2007
- Stephanie Merritt: Die heilende Kraft der klassischen Musik. Kösel, München 1998
- Anna E. Röcker: Musik-Reisen als Heilungsweg - Blockaden lösen, Lebensenergie gewinnen, Kreativität freisetzen. Goldmann, München 2005
Weblinks
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