Carstenszspitze

Carstenszspitze
Carstensz-Pyramide
Der Gipfel der Carstensz-Pyramide

Der Gipfel der Carstensz-Pyramide

Höhe 4.884 m
(nach veralteten Angaben: 5.030 m)
Lage Indonesien (West-Papua)
Gebirge Maokegebirge (Sudirman Range)
Geographische Lage 4° 5′ 0″ S, 137° 11′ 0″ O-4.0833333333333137.183333333334884Koordinaten: 4° 5′ 0″ S, 137° 11′ 0″ O
Carstensz-Pyramide (Indonesien)
DEC
Carstensz-Pyramide
Erstbesteigung 13. Februar 1962 durch Heinrich Harrer, Philip Temple, Russel Kippax und Albert Huizenga
Normalweg Nordwand, Weg der Erstersteiger, III–IV, schwierigste Stelle V
Besonderheiten Höchster Berg Indonesiens und Ozeaniens
Satellitenaufnahme der Carstensz-Pyramide (Mitte 2005), links vorne die Kupfermine und Gletscherreste oben rechts. Der Gipfel befindet sich oben am äußersten Punkt der zentralen Rippe.

Satellitenaufnahme der Carstensz-Pyramide (Mitte 2005), links vorne die Kupfermine und Gletscherreste oben rechts. Der Gipfel befindet sich oben am äußersten Punkt der zentralen Rippe.

Die Carstensz-Pyramide (in Indonesien Puncak Jaya = „Siegesgipfel“ und früher Djalaspitze genannt) ist mit 4884 m Höhe der höchste Berg Ozeaniens und damit der höchste Berg zwischen dem Himalaya und den Anden.

Sie befindet sich unmittelbar neben der größten Goldmine der Welt, der Grasberg-Mine, in West-Papua, dem westlichen zu Indonesien gehörenden Teil der Insel Neuguinea, in der Sudirman Range, die ein Teil des Maokegebirges ist. Das Maokegebirge ist ein Gebirge alpidischen Ursprungs, das durch das Abtauchen der Pazifischen Platte unter die Indisch-Australische Platte entstanden ist.

Es wird darüber gestritten, ob die Carstensz-Pyramide als Vertreter Australiens und Ozeaniens zu den „Seven Summits“ gehört oder nicht. Politisch gesehen gehört der Berg zu Indonesien und damit Asien. Andererseits liegt die Carstensz-Pyramide auf der australischen Kontinentalmasse und gehört damit geografisch nicht zu Eurasien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Benannt ist der Berg nach dem niederländischen Seefahrer und Entdecker Jan Carstensz, der ihn im Jahre 1623 zum ersten Mal beschrieb. Die Erstbesteigung erfolgte am 13. Februar 1962 durch Heinrich Harrer, Philip Temple, Russel Kippax und Albert Huizenga mit Hilfe von über 100 Trägern der Dani über die Nordwand (der Expeditionsbericht findet sich in Harrer 1976, S. 13–79).

Der Puncak Jaya ist von den „Seven Summits“ einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge, obwohl er vergleichsweise klein ist. Mit einem Schwierigkeitsgrad von V ist eine Besteigung klettertechnisch gesehen weit schwieriger als beim Mount Everest oder auch beim Denali. Nimmt man aber die Höhenlage bzw. die dort herrschenden Temperaturen hinzu, sind die beiden letzteren eine weit größere bergsteigerische Herausforderung.

Am Carstensz ziehen meist schon früh am Vormittag Wolken auf. Sehr selten sind die Schönwettertage mit freier Sicht bis zur 120 km entfernten Arafurasee, wie sie Jan Carstensz erlebte. Die Colijn-Expedition, bei der Dozy 1936 die Grasberg-Mine entdeckte, gab wegen dichtem Nebel, Schneesturm und Gewitter auf. An der benachbarten Grasberg-Mine fällt ein Jahresniederschlag von 4000–5000 mm.

Tourismus

Die Besteigung der Carstensz-Pyramide ist von mehreren Genehmigungen durch Armee, Polizei und Ministerien abhängig. Die Bestimmungen zur Erlangung dieser Genehmigungen können sich innerhalb kürzester Zeit ändern. In der Gegend sind mehrere Minengesellschaften aktiv, die fremde Besucher nicht willkommen heißen. Außerdem gibt es Konflikte zwischen den staatlichen Behörden und den Ureinwohnern. Durch diese Probleme werden Besteigungen sehr erschwert.

Eiskappe 1936
Eiskappe 1972

Literatur

  • Heinrich Harrer: Ich komme aus der Steinzeit. Pinguin, Innsbruck 1976, ISBN 3-524-00331-1
  • Philip Temple: Schnee über dem Regenwald. Mit Heinrich Harrer auf den Gipfeln Neuguineas. National Geographic 2003 ISBN 3-89405-204-X, ISBN 3-442-71194-0
  • Geoff Hope: The Equatorial Glaciers of New Guinea. Results of the 1971–1973 Australian Universities' Expeditions to Irian Jaya: survey, glaciology, meteorology, biology and palaeoenvironments. Rotterdam 1976 pdf 17 MB
  • Reinhold Messner: Aufbruch ins Abenteuer -- Bergerlebnisse aus fünf Kontinenten, S. 102-114. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1972

Weblinks


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