- Gustav Ferdinand Thaulow
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Gustav Ferdinand Thaulow (* 6. Juli 1817 in Schleswig; † 11. März 1883 in Kiel) war Professor der Philosophie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Thaulows Vater war geborener Norweger, damals Hardesvogt, später Amtsverwalter in Apenrade. Thaulow besuchte die Domschule in Schleswig und studierte dann von 1837 an Theologie und Philosophie in Kiel und Berlin. Weil ihm die Mittel zu weiterer Fortsetzung seiner Studien fehlten, wurde er Hauslehrer bei der Familie von Bülow auf Gut Bothkamp und promovierte dann 1842 zum Dr. phil. in Kiel. 1843 habilitierte er sich an dieser Universität als Privatdozent der Philosophie und vorzugsweise der Pädagogik. 1846 wurde er außerordentlicher Professor der Philosophie und 1854 ordentlicher Professor der Philosophie und Pädagogik, zuletzt war er auch Dozent an der Marine-Akademie und Ritter des Kronenordens III. Klasse, 1878 Geheimer Regierungsrat.
Wirken
In der Philosophie gehörte er zur Hegelschen Schule. 1845 verfasste er die beiden pädagogischen Schriften Die Erhebung der Pädagogik zur philosophischen Wissenschaft und Nothwendigkeit und Bedeutung eines pädagogischen Seminars auf der Universität, 1846 folgte Die Schule der Zukunft und 1848 Plan einer Nationalerziehung. Danach kam eine Zusammenstellung der Aussprüche Hegels über Pädagogik in Hegels Ansicht über Erziehung und Unterricht 1858 (3 Bände) und Gymnasial-Pädagogik im Grundriß 1857. Er gründete 1849 die Schleswig-holsteinische Schulzeitung. Zum hundertjährigen Geburtstag Hegels gab er Acten, den hundertjährigen Geburtstag Hegels betr. (Kiel 1870/72, 2 Hefte) heraus. Außerdem *Fünfundfünfzig Themata aus der Rechtsphilosophie 1858
- Einleitung in die Philosophie und Encyclopädie der Philosophie im Grundriss oder Methode des philosophischen Studiums. *Die Neugestaltung Deutschlands mit dem Prager Frieden vom 23. August 1866 (Kiel 1867)
- Das Europäische Gleichgewicht durch den Prager Frieden d. J. 1866
- Das Kieler Kunstmuseum. Ein Wegweiser durch dasselbe und zugleich eine kurze Einleitung in das Studium der Kunst, Kiel 1857, 2. Aufl. 1860
- Die Feierlichkeiten bei der Einweihung der Kieler Universität in den Oktobertagen 1665, (Kiel 1862, n. A. 1876)
- Das Christian-Albrechts Stift an der Kieler Universität Kiel 1881
- Ratschläge für anthropologische Untersuchungen auf Expeditionen der Marine (Berlin 1874)
In seinem Haus legte er eine Sammlung von Holzschnittarbeiten an. 1876 schenkte er diese Sammlung der Provinz, die daraufhin das Thaulow-Museum errichtete. Als bei der Abtrennung von Dänemark die Sammlung schleswig-holsteinischer Altertümer nach Kopenhagen abgeführt wurden, setzte er sich dafür ein, dass diese Sammlung wieder zurückgegeben wurde und in das Kieler Altertums-Museum kam. Nach Professor Frickes Weggang an die Universität von Leipzig übernahm er für 16 Jahre das Direktorium des schleswig-holsteinischen Hauptvereins der Gustav-Adolph-Stiftung. Als Dozent an der Marine-Akademie Kiel war er 10 Jahre tätig. Deren Direktor bezeugte ihm ein außerordentlich reges Interesse für die Marine und eine hohe Begeisterung für sein Lehramt[1].
Literatur
- S.-H. Schulzeitung 1883 Nr. 12.
- Alberti: S.-H. Schriftstellerlexikon II 454 und Fortsetzung II 306.
- F. Volbehr, in: Kieler Universitäts-Chronik 1884/85 und separat.
- Carsten Erich Carstens: Thaulow, Gustav Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 659 f.
Weblinks
Kieler Erinnerungstag: 27. Mai 1948. Die Ruine des Thaulow-Museums wird abgerissen
Einzelnachweise
- ↑ (Nachruf Kieler Zeitung 13. März 1883)
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