Gustav Schmidt (Unternehmer)

Gustav Schmidt (Unternehmer)
Friedrich Gustav Schmidt

Friedrich Gustav Schmidt (* 12. August 1844 in Buckau; † 13. November 1901 in Magdeburg) war ein deutscher Zuckerfabrikant und Kaufmann.

Leben

Schmidt wurde als ältester Sohn des Kaufmanns und Zuckerfabrikbesitzers Albert Schmidt geboren. Sein Vater hatte gemeinsam mit seinem Bruder Herrmann Schmidt und Henry Coqui 1838 die Firma Gebrüder Schmidt und Coqui in Westerhüsen gegründet. Gustav Schmidt absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Nach dem Tod von Hermann Schmidt 1867 trat Gustav Schmidt in das Unternehmen ein. Er wurde Teilhaber des Familienbetriebes und wohnte im Westerhüser Wohnhaus der Familie. 1881 verstarb sein Vater und er übernahm die kaufmännische Leitung des Unternehmens. Andere Bereiche wurden von seinen Halbbrüdern Robert und Paul Schmidt geführt. Nach dem Paul Schmidt 1882 geheiratet hatte, verlegte Gustav Schmidt seinen Wohnsitz wieder nach Magdeburg.

Als Vertreter der Zuckerindustrie war Schmidt in der Magdeburger Korporation der Kaufmannschaft bzw. der Magdeburger Handelskammer engagiert und war auch als Stadtverordneter tätig. Darüber hinaus arbeitete er in mehreren Organisationen der deutschen Zuckerindustrie mit. So war er Mitglied des Vorstands der Zuckerberufsgenossenschaft und gehörte zum Direktorium des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie. Für diese Tätigkeit wurde er 1899 zum Königlichen Kommerzienrat ernannt.

Gustav Schmidt hatte Jenny Neuschaefer, die Tochter der Magdeburger Weingroßhändlers Franz Neuschaefer geheiratet. Aus der Ehe gingen fünf Kinder, vier Mädchen und ein Sohn hervor. Der Sohn verstarb noch als Kind. In den 1870er Jahren liess Gustav Schmidt südlich der Fabrik vom Magdeburger Gartenbaudirektor Paul Viktor Niemeyer[1] einen großen Garten anlegen.

Er betrieb in seiner Freizeit auch naturwissenschaftliche Studien. 1893 schenkte er dem Magdeburger Museum eine große Sammlung Mollusken, die Funde von allen Kontinenten umfasste. Die Sammlung ist heute eine der ältesten erhaltenen Sammlungen des Museums.

Literatur

  • Horst-Günther Heinicke, Magdeburger Biographisches Lexikon, Scriptum Verlag Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1, Seite 635 f.
  • Nach Aufzeichnungen von Maria Schmidt, Die Westerhüser Zuckerfabrik in Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg-Westerhüsen, November 1938

Einzelnachweise

  1. Nach Aufzeichnung der Maria Schmidt, Die Westerhüser Zuckerfabrik in Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg-Westerhüsen, November 1938; In dem Bericht wird "Gartendirektor Niemann in Magdeburg" genannt. Gemeint dürfte jedoch Gartendirektor Niemeyer gewesen sein.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gustav Schmidt — ist der Name folgender Personen: Gustav Schmidt (Komponist) (1816–1882), deutscher Komponist und Hofkapellmeister Gustav Schmidt (Ingenieur) (1826–1883), Professor für Maschinenbau an der k.k. deutschen Technischen Hochschule in Prag Gustav… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Schmidt (Unternehmer) — Albert Schmidt (* 20. März 1802 in Magdeburg; † 11. September 1881) war ein deutscher Unternehmer. Leben Schmidt gründete 1838 gemeinsam mit seinem Bruder Herrmann Schmidt und Henri Coqui die Zuckerfabrik Gebrüder Schmidt und Coqui in Westerhüsen …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Großmann — 1970 Gustav Großmann (* 2. Januar 1893 im masurischen Groß Jerutten, Ostpreußen; † 29. Mai 1973) war ein deutscher Erfinder, Schriftsteller, Rationalierungsfachmann und der Urheber der nach ihm benannten Großmann Methode …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Noske — als Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, 1919 Gustav Noske (* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel; † 30. November 1946 in Hannover) war ein SPD Politiker und der erste sozialdemokratische Minister mit der Zuständigkeit für das Militär… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Edelhoff — (* 26. Juli 1900 in Deilinghofen; † 26. Juni 1986 in Iserlohn) war ein deutscher Entsorgungsunternehmer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verband privater Städtereinigungsbetriebe e.V 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Schlotterer — Gustav Schlotterer[1] (* 1. März 1906 in Biberach an der Riß; † 16. Mai 1989 in Düsseldorf) war ein promovierter deutscher Wirtschaftsredakteur, SS Oberführer und einer der führenden Mitarbeiter im Reichswirtschaftsministerium und im… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt-Villa — 47.950613.58454761Koordinaten: 47° 57′ 2″ N, 13° 35′ 4″ O In den Jahren 1870 bis 1900 siedelten sich …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt Villa — 47.950613.58454761Koordinaten: 47° 57′ 2″ N, 13° 35′ 4″ O In den Jahren 1870 bis 1900 siedelten sich …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”