Gusterberg

Gusterberg

Der Gusterberg ist ein Berg nahe Kremsmünster in Oberösterreich. Mit einer Höhe von 488 m ü. A. hat man von dem Berg, der eine kuppenförmige Gestalt aufweist, eine Aussicht bis zum Hochkogel bei Randegg in Niederösterreich in Richtung Osten und bis zum Staufen in Bayern nach Westen.

Inhaltsverzeichnis

Festpunkt

Das Bemerkenswerte am Berg ist weder Form noch Höhe, sondern dass er einen Festpunkt neben anderen in der Kartographie des Kaisertums Österreich darstellt. Der Berg ist der Ursprung der Franziszeischen Landesaufnahme und der Katastererstellung der damaligen Kronländer Salzburg, Oberösterreich und Böhmen.

Die Landaufnahme erfolgte nach dem kaiserlichen Patent vom 23. Dezember 1817 in den Jahren 1823 bis 1830.

Heute ist der Gusterberg ein Triangulierungspunkt 2. Ordnung mit der Bezeichnung 9-50, d. h. Nr 9 auf der Karte 50. Er ist mit einem Eisenrohr, Klinkerplatten und Versicherungssteinen stabilisiert.

Seine Koordinaten sind in Bezug auf den Meridian M31 + 59.943,20 m östlich und 5.322.465,58 m nördlich des Äquators.

Baum mitten in der Welt

An der Stelle des Nullpunktes, die rundum unbebaut war, wurde eine Linde gepflanzt, die die Bezeichnung Baum mitten in der Welt erhielt. Im Jahr 1911 wurde in unmittelbarer Umgebung der Linde auch der Gasthof Zum Baum mitten in der Welt erbaut.

Im Kriegsjahr 1916 setzte man an der anderen Straßenseite eine neue Linde, da man befürchten musste, dass die bisherige nach zahlreichen Blitzschlägen umbrechen könnte. Sie wurde aber erst im Jahr 1929 gefällt. An dieser ursprünglichen Stelle findet man einen 110 cm hohen Stein, der die Aufschrift Österreichische Landesvermessung 1930 trägt.

Der neue Baum mitten in der Welt hatte bereits 1983 einen Stammumfang von 2,15 m.

Geologie

Auch geologisch sind der Gusterberg und seine Umgebung interessant. Die Gegend ist bedeutend in der Eiszeitforschung des nördlichen Alpenrandes. Beim Abbau von Baumaterialien wurden bereits 1818 die ersten Fossilien, wie beispielsweise vom Höhlenbären, gefunden.

In einer Tiefe von 40 bis 70 m findet man das Gestein mit der Bezeichnung Weißer Nagelfluh mit einer Stärke von 4 bis 10 m.

Literatur

  • Univ.-Dozent Dr. Hermann Kohl: Kremsmünster, eine Schlüsselstellung für die Eiszeitforschung im nördlichen Alpenvorland. In: 120. Jahresbericht des öffentlichen Stiftsgymnasiums Kremsmünster 1977, Seiten 245–254

Weblinks

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