Gutshof „Schulze Heil“

Gutshof „Schulze Heil“
Ökologiestation auf dem Gutshof

Der ehemalige Hof Schulze-Heil in Bergkamen beherbergt in der gemeinsamen Trägerschaft des Kreises Unna und des Regionalverbandes Ruhr die Ökologiestation des Kreises Unna mit Sitz verschiedener Umweltschutzverbände und -einrichtungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde der bis dahin von den Ordensbrüdern des Klosters Cappenberg bewirtschaftetet Hof als Erbpacht an die Bauernfamilie Schulze-Heil übergeben. Dazu gehört auch eine kleine, für die Gottesdienste der Ordensbrüder genutzte Kapelle. Die Familie nutzte den Schulzenhof über mehrere Generationen hinweg circa 500 Jahre lang. Sie erhielt auch das Recht die Kapelle für eigene Eheschließungen, Taufen und Beisetzungen zu nutzen. Ab 1585 gab es damit eine katholische Enklave im ansonsten reformierten Kirchspiel. Ab 1802 verfiel die Kapelle aber zusehends und wurde 1878 abgebrochen, Gründe dafür waren der Umzug des Hofes und die Aufhebung des Cappenberger Stifts. An der ehemaligen Position der Kapelle befindet sich heute der Kühlturm des Kraftwerkes Heil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am Fundort einer alten Grabsteinplatte von 1730 eine neue Kapelle errichtet, sie hat als Schlussstein noch die Rosette aus der ehemaligen Kapelle. 2003 wurde diese Kapelle renoviert.

Heutige Nutzung

Hofgebäude

1864 wurde der Hof an der heutigen Stelle in zeitgemäßerer Ausstattung neu errichtet. 1994 bis 1995 wurde der Hof im Rahmen der IBA Emscherpark zur Ökologiestation umgebaut. Das Haupt- und das Melkerhaus stehen unter Denkmalschutz. In den Folgejahren wurde weitere Gebäude renoviert und anderen Nutzungen zugeführt. Auch die Umgebung wurde aufgearbeitet, der alte Bauerngarten wieder rekultiviert, ein Bienenlehrpfad angelegt, der große Teich gesichert. Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und zur WC-Spülung genutzt, das Abwasser wird nach der alten Dreikammerkläranlage noch einem Pflanzenklärbecken mit Schilf zugeführt bevor es über den Beverbach in die Lippe eingeleitet wird. Alle Einrichtungen werden auch zu Demonstrationszwecken genutzt. Finanziert wurden die Maßnahmen zu großen Teilen aus Mitteln des Ökologieprogramms im Emscher-Lippe-Raum (ÖPEL).

Neben den ansässigen Umweltschutzorganisationen gibt es auch naturnahe und artgerechte Produktions- und Verarbeitungsbetriebe auf dem Hof. In einem Giebelladen werden eigene Produkte (z. B. Honig, Apfelsaft, Kartoffeln, Einkochobst, Fruchtaufstriche, Bücher) vertrieben. Die verschiedenen Räume des Hofes werden für Veranstaltungen genutzt und können auch angemietet werden. Unmittelbar am Hof vorbei führt der nördliche Teil des Emscher Park Radweges.

Verbände und Einrichtungen

  • Das Umweltzentrum Westfalen bewirtschaftet die Ökologistation, betreibt Öffentlichkeitsarbeit, gibt das Veranstaltungsprogramm und verschiedene Publikationen heraus, führt Bildungsmaßnahmen durch, ist für Pilotprojekte und Kooperationen zuständig.
  • Die Biologische Station im Kreis Unna betreut die Naturschutzgebiete im Kreis Unna, kümmert sich dabei um die Pflege- und Entwicklungspläne und naturschutzfachliche Untersuchungen, sie gibt Stellungnahmen bei Eingriffsvorhaben in Naturschutzgebiete ab.
  • Die Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. als Betreiber der Biologische Station und außerdem mit dem Forum „Ehrenamtlicher Umweltschutz“.
  • Der Kreisverband Unna des Naturschutzbundes Deutschlands bietet Aktionen und Informationen zum praktischen Umweltschutz an.

Weblinks

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