Günnemoor

Günnemoor

Das Günnemoor ist ein Hochmoor im Landkreis Osterholz im nördlichen Niedersachsen. Seit Ende der 1980er Jahre gibt es Konflikte über den industriellen Torfabbau in dem Moor.

Das Günnemoor liegt zwischen den Ortschaften Teufelsmoor, Bornreihe und Verlüßmoor, knapp 10 km nördlich von Worpswede. Im Günnemoor lag der Kern des Teufelsmoorkomplexes westlich der Hamme. Das Alter des Günnemoors wird auf etwa 5000 Jahre geschätzt. Seine Torfmächtigkeit betrug zu Anfang des 20. Jahrhunderts über 9,50 m. Zum Günnemoor gehören Moorheiden, Drachenwurz- und Gagelbestände sowie - als Sekundärbiotope - Birkenwälder, Pfeifengraswiesen und inzwischen wiedervernässte Torfabbauflächen mit Torfmoosen und rundblättrigem Sonnentau. Das Moor dient als Brutgebiet und Raststätte für den Kranich. Auch die Kreuzotter kommt dort noch vor. Das Günnemoor war früher ein Brutgebiet von Birkhuhn und Goldregenpfeifer; diese Charaktervögel der Hochmoore verschwanden aber nach Beginn der Abtorfung ab 1920 zunächst durch die Kreistorfwerk Teufelsmoor GmbH. Seit 1980 wird im Gebiet des Günnemoors durch die TURBA Torfindustrie GmbH auf industrielle Weise und mit tiefgreifender Entwässerung Torf abgebaut. Nach Verstößen gegen Auflagen der Genehmigung und Protesten von Naturschutzverbänden wurde 1998 zwischen dem Landkreis Osterholz und dem Abbauunternehmen ein Vertrag über die teilweise Wiedervernässung und eine Beendigung des Abbaus bis 2013 abgeschlossen. Dank der großflächigen Wiedervernässung konnte der Kranich wieder angesiedelt werden.

2003 stellte die TURBA einen Erweiterungsantrag auf Abtorfung. Betroffen wären danach weitere 250 Hektar Moor, die an das bisherige Abbaugebiet angrenzen. Im Herbst 2010 wurde im Entwurf des Landes-Raumordnungsprogramm eine 20 ha große bisherige Heidelbeerplantage und Flurstücke in direkter Nachbarschaft zu den renaturierten Abbauflächen als Vorranggebiet für den Torfabbau ausgewiesen. Dagegen wenden sich neben den Naturschutzverbänden auch mehrere Gebietskörperschaften, wie die Stadt Osterholz-Scharmbeck und der Landkreis Osterholz. Inzwischen hat auch der Umweltminister von Niedersachsen, Hans-Heinrich Sander, sich gegen weiteren Torfabbau im Bereich des Teufelsmoors ausgesprochen.[1]

Ein literarisches Denkmal hat der Schriftsteller Manfred Hausmann dem Moor mit dem kurzen Gedicht „Im Günnemoor“ gesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Weser-Kurier vom 13. Januar 2011
53.2796928.911041

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