Hagnauer Museum

Hagnauer Museum

Das Hagnauer Museum in Hagnau am Bodensee zeigt Dokumente, Bilder und Bücher der überregional bekannten Personen, die sich für den Ort engagiert oder sich mit ihm verbunden gefühlt haben. Diese Persönlichkeiten waren der gebürtige Hagnauer Maler Reinhard Sebastian Zimmermann, Pfarrer Heinrich Hansjakob als sozialkritischer Schriftsteller und Gründer der ältesten badischen Winzergenossenschaft in Hagnau und der Maler Julius Bissier in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und während des Ausstellungsverbots 1933 bis 1945. Ferner werden besondere Phasen dokumentiert, die für das Dorf von Bedeutung waren. Die Zeit der Pfahlbauten, die Hagnau vorgelagert waren, sowie die Prozessionen mit der Büste des heiligen Johannes zwischen Hagnau und Münsterlingen über den zugefrorenen Bodensee beim Jahrhundertereignis der Seegfrörne.

Inhaltsverzeichnis

Berühmte Söhne und Bürger

Vom Maler Reinhard Sebastian Zimmermann (* 1815, † 1893), der in Hagnau geboren wurde und dort am See sein immer noch erhaltenes Sommerhaus baute, werden mehrere Ölgemälde gezeigt.

Die Bücher, Erzählungen, Reiserinnerungen, Predigten und politischen Schriften von Heinrich Hanjakob werden hier ausgestellt. Besonders wird eingegangen auf seine Beschreibung der Hagnauer Tracht und die Schilderungen der Arbeitsbedingungen von Fischern und Rebleuten. Die Bedeutung seines breitkrempigen Heckerhutes als Symbol freiheitlichen Denkens und Handelns wird erläutert.

Vom Maler Julius Bissier (* 1893, † 1965) sind mehrere ungegenständliche Tusche-Bilder mit geometrischen Mustern ausgestellt. Einige wurden von seiner Frau in Webarbeiten umgesetzt. Er selbst erhielt in der Zeit des Nationalsozialismus keine Möglichkeit zur Ausstellung.

Besondere Phasen in der Ortsgeschichte

Für die Dokumentation der Pfahlbauten im Seegelände vor Hagnau wurden kontinuierlich vom Hagnauer Fridolin Knoblauch behauene Steinwerkzeuge und bronzezeitliche Fundstücke (z. B. Lanzenspitze, Fabelwesen) gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Die Entstehung des Brauchs der Eisprozession über den zugefrorenen Bodensee beim Jahrhundertereignis der Seegfrörne mit der Büste des heiligen Johannes geht laut Unterlagen des Museums auf den 17. Februar 1573 zurück, als das Bildnis des heiligen Johannes vom schweizerischen Münsterlingen nach Hagnau getragen wurde. Danach folgten nach den Unterlagen die weiteren Prozessionen: 1684 von Hagnau nach Münsterlingen, am 6. Februar 1830 von Münsterlingen nach Hagnau. (Am 7. Februar 1880 wurde die Eisprozession behördlich untersagt, aber einige Hagnauer Männer wagten sich dennoch über den See). Am 12. Februar 1963 holten rund 3000 Münsterlinger die Büste von Hagnau nach Münsterlingen.

Vernetzung des Museums

Das Hagnauer Museum wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach, Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg, gefördert.

Am 31. Januar 2007 erhielt das Museum den Preis „Vorbildliches Heimatmuseum“.

Weblinks

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