Hanauer Hof

Hanauer Hof
Hanauer Hof, Fassade zur Place Broglie
Ehrenhof
Prachttor zur Rue Brûlée

Der Hanauer Hof in Straßburg war das dortige Stadtschloss der Grafen von Hanau-Lichtenberg.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen und Bau

Die Grafen von Hanau-Lichtenberg waren Vögte von Straßburg. Seit 1573 besaßen sie dort den Hof der Adelsfamilie von Ochsenstein. 1728 begann Graf Johann Reinhard III. mit dem Neubau eines Stadtschlosses. Architekt war Joseph Massol, Baumeister des Straßburger Domkapitels. Die Bauarbeiten zogen sich bis 1736 hin, das Jahr, in dem Johann Reinhard III., letzter männlicher Vertreter seiner Familie, starb. Er erlebte den Abschluss der Arbeiten nicht mehr. Erbe des neuen Hôtels war Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Es ist daher auch unter dem Namen Hôtel de Hessen-Darmstadt bekannt.

Das Gebäude

Graf Johann Reinhard III. ließ ein typisches französisches Adelshôtel errichten: eine dreiflügelige Anlage, die sich um einen Ehrenhof gruppiert. Die vierte Seite mit der Hauptzufahrt zur Brandgasse (Rue Brûlée) erhielt eine niedrigere Bebauung. Das Corps de Logis ist zum Ehrenhof hin zweistöckig, auf der Rückseite, zum tiefer gelegenen place Broglie, dreistöckig.

Die Anlage wurde am 20. Juni 1921 als Monument historique klassifiziert.

Weitere Verwendung

Im Zuge der Französischen Revolution wurde das Gebäude enteignet und Nationaleigentum. 1805 übergab es Napoleon Bonaparte an die Stadtverwaltung von Straßburg, die ein neues Rathaus benötigte, da das alte in der Revolution zerstört worden war. Seitdem diente der Hanauer Hof als Straßburger Rathaus, heute allerdings in erster Linie als Kulisse für Hochzeiten und das Standesamt. Die Stadtverwaltung selbst befindet sich seit 1976 im Centre administratif de Strasbourg am Parc de l’Étoile.

Literatur

Weblinks

 Commons: Hanauer Hof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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