Harald Winter

Harald Winter

Harald Winter (* 5. März 1953 in Herrsching am Ammersee) ist ein deutscher Maler und Zeichner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur 1973 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und beendete sein Studium 1978.[1]. Er lebt in der Nähe von Nürnberg und hat einen zweiten Wohnsitz in Castellabate, Süditalien. Harald Winter arbeitet auf dem Gebiet der Zeichnung, Malerei, Plastik und Performance. Erste öffentliche Anerkennung gelang ihm mit dem Bild "Neun Leute aus der Provinz"( Öl auf Leinwand, 350cm/ 200cm, 1981), das beim Kunstsalon 1982 im Haus der Kunst in München präsentiert wurde.[2]. Initiiert durch das italienische Generalkonsulat in Genf[3], die Italienische Botschaft und die Deutsche Botschaft wurde zuletzt im Januar 2010 eine große Einzelausstellung mit 150 Arbeiten von Harald Winter bei der UNO, Palais des Nations in Genf[4][5] eröffnet.

2011 erhält er den Kulturpreis der Stadt Forchheim.[6]

Castellabate-Projekt

Das Castellabate Projekt ist ein fortlaufendes Projekt ohne kommerziellen Aspekt. Arbeiten dieser Reihe sind nicht im Handel. Der Künstler arbeitet an einem Portrait des Ortes, das auch die stetigen Veränderungen miteinbezieht. Das Projekt startete vor 13 Jahren. Ein erster Zwischenbericht wurde 2001 am Goethe Institut in Neapel gezeigt, unterstützt vom Institut für Auslandsbeziehungen Eine weiter Präsentation erfolgte 2007 im Castello von Castellabate, unter der Schirmherrschaft des Deutschen Konsulats, Neapel. Diese Grundidee war der Anlass für die Vereinten Nationen die Ausstellung Le petit tour zu zeigen.

“The images here capture the daily lives of fellow human beings. We can all relate to these everyday situations, regardless of our background and culture. These particularities of the Italian way of life, interpreted by a German artist, show us that in the fundamental aspects of our existence, we are all connected as the human family.When we embrace our differences, we also see our similarities. As we now start a new decade, this exhibition is a most timely call for continued dialogue to strengthen tolerance and trust that is the necessary foundation for overcoming those challenges through collective efforts.”

Opening remarks by Mr. Sergei A. OrdzhonikidzeUnited Nations Under-Secretary-GeneralDirector-General of the United Nations Office at Geneva, 11 January 2010

Reviews

  • Il giornale italiano, pagina 5[7]
  • Il giornale del cilento:[8]
  • Parco del Cilento:[9]
  • Nordbayrische Nachrichten:[10]
  • La Repubblica – 15 giugno 2001:

Zeitbrunnen

Den Forchheimer Bahnhofsplatz ziert der von Harald Winter entworfene „Zeitbrunnen“[11][12], der die Wartenden zum Nachdenken über die Zeit im Allgemeinen anregen soll, ihnen aber auch die Tageszeit verrät. Der Künstler hat gewissermaßen eine „architektonische Uhr“ geschaffen, die das Element Wasser zum „Laufen“ bringt. Offiziell wurde der Brunnen im März 2003 von Dr. Dieter George im Namen des Heimatvereins Forchheim der Stadt Forchheim übergeben.[13]

topsy-turvy/ Arbeiten auf Papier

Sowohl inhaltlich als auch stilistisch sind diese Arbeiten von Harald Winter geschichtet, vermengen fragmentarische Ideen und freie Gedankenspiele, die sich gegenseitig überlappen, sodass vielfältige Bedeutungsebenen entstehen. Auf den ersten Blick mögen sie spielerisch wirken, doch bei genauerem Hinsehen sind sie geistreich und witzig, berühren auch die dunkleren Seiten, oder gehen auf aktuelle gesellschaftliche oder politische Ereignisse ein.

Yara Tschallener[14]

Performance und Aktionen

  • „Katharina läuft durchs Haus“, Pfalzmuseum 2005, Forchheim
  • „Satzbaulust“, Pfalzmuseum 2006, Forchheim
  • „MaxMoritzProjekt“, Pfalzmuseum, 2008, Forchheim
  • „money“, Red Gate Gallery, 2009, London

Projekte für das Pfalzmuseum: [15]


6. August 2005: "Katharina läuft durchs Haus"

Harald Winter störte sich immer an der relativ „abweisenden“, geschlossenen Gebäudefront der so genannten „Kaiserpfalz“ in Forchheim und wollte sie in einer Kunstaktion „aufbrechen“. Dazu ließ er an der Langen Museumsnacht 2005 im Gebäude drei Kameras aufstellen, die die Besucher filmten. Die Bilder wurden simultan an die Außenfassade mittels Beamer projiziert. Es entstand der Eindruck, als ob die Fassade abgenommen wäre und der Betrachter direkt in die Innenräume blicken könnte. Unter den Besuchern wurde das Gerücht gestreut, eine nackte Frau würde durch das Haus laufen und tatsächlich war sie immer wieder auf der Fassade zu sehen. Nur: Die Aufnahmen mit dem Aktmodell Katharina wurden einige Tage vorher gemacht und einfach unter die Live-Einspielungen an der Langen Museumsnacht gemischt. Einige Besucher waren sich trotzdem sicher, der Frau an der Langen Museumsnacht im Gebäude wirklich begegnet zu sein…


9. September 2006: "SatzBauLust"

Ein geheimnisvoller Stuhl, eine Kamera, ein Mikrofon. Besucher der Langen Museumsnacht 2006 wurden eingeladen, vor laufender Kamera kurze Sätze vorzulesen. Diese Fragmente wurden dann zusammengefügt. Der so entstandene Film hat erst am Ende verraten, welche Geschichte von allen zusammen vorgelesen und erzählt wurde. Die Überraschung bei den Mitwirkenden (darunter auch Lokalpolitiker und ein katholischer Pfarrer) war groß, hatten sie doch eine frivole Geschichte aus Giovanni Boccaccios „Decamerone“ vorgetragen…


13. September 2008: "Max Moritz-Projekt"

Parallel zu einer Sonderausstellung über Wilhelm Busch stand auch die Lange Museumsnacht 2008 ganz unter diesem Motto. Die Besucher wurden mit Handzetteln an der Langen Museumsnacht über folgenden Vorgang informiert: „Wie Sie der örtlichen Presse entnehmen konnten, sind in der Nacht zum Samstag zwei Jugendliche in das Museum eingebrochen. Wie lange sie sich dort aufhielten, bleibt unklar, nach bisherigen Erkenntnissen wurde jedoch nichts entwendet. Sollten Sie bei Ihrem heutigen Besuch im Trachten- und Stadtmuseum gezielte Manipulationen am Museumsbestand bemerken, bitten wir Sie, dies der Museumsleitung mitzuteilen. Tom Zirmax,Projektleiter“.

Tatsächlich hatten die „zwei Jugendlichen“ alias Eva und Harald Winter das Stadt- und Trachtenmuseum an insgesamt 21 Stellen ordentlich durcheinander gebracht. Mit viel Wortwitz und kuriosen Ideen brachten sie die Besucher immer wieder zum Schmunzeln. So wurden ein Holzprügel in einer Vitrine auf dem dazugehörigen Beschriftungsschild zu einem „unerlässlichen Requisit für die so genannte „Tracht Prügel“ und aufgestapelte Umzugskartons zu einem „Trachtenumzug“ erklärt. Ein extra angefertigter „Bierpranger“ wurde mit dem Zusatz erklärt „Zecher, die im Forchheim des frühen 18. Jh. durch häufiges Randalieren auffielen, wurden eine Nacht lang an den „Bierpranger“ vor das Gasthaus gestellt. Sie waren mit einem weißen Büßerhemd bekleidet, ihr Kopf steckte in einem leeren Bierfass. So mussten sie eine Nacht lang fasten. Die Gäste des Wirtshauses durften zudem das abgestandene Bier in ihren Krügen auf den Delinquenten schütten. In abgewandelter Form hat sich dieser Brauch am Annafestmontag, wenn das Forchheimer Annafest begraben wird, erhalten.“ Unter den Ausstellungsobjekten fanden sich plötzlich Utensilien eher erotischer Art wie rote „High Heels“ inmitten der Fränkischen Trachten oder ein Teller mit hübsch arrangierten, bunten Kondomen in der Auslage des 50-er Jahre Tante-Emma-Ladens. Die Besucher wurden aufgefordert, die Manipulationen zu suchen.

Ausstellungen (Auswahl)

  • Genf, United Nations 2010 (P)
  • New York, LAE Gallery 2009 (G)
  • London, Red Gate Gallery 2009 (P) [16]
  • Castellabate, Castello 2007 (P)[17]
  • Forchheim, Pfalzmuseum 2005 (P)
  • Portici, CRIAI 2002 (P)
  • Neapel, Goethe-Institut, 2001 (P)
  • Berlin, Kunstquartier, 1991 (G)
  • Graz, Haus der Architektur, 1986 (G)
  • München, Haus der Kunst, 1982 u. 1983 (G)

(P = Einzelausstellung/ G = Gruppenausstellung)

Einzelnachweise

  1. http://www.harald-winter.de/vita.html
  2. Kunstsalon ’82, Katalog, Seite 21
  3. http://www.consginevra.esteri.it/Consolato_Ginevra
  4. http://www.harald-winter.eu/
  5. http://www.unog.ch/unog/website/calendar.nsf/%28httpEvents%29/8CB498951D335B7FC12576AA00408B15?OpenDocument
  6. http://www.nordbayern.de/region/forchheim/hinter-der-farbschicht-lauert-der-schalk-1.1598426
  7. http://www.comites-ginevra.ch/il%20giornale%20italiano/2010/n%C2%B0%20147%20gennaio-2010.pdf
  8. http://www.giornaledelcilento.it/it/castellabateharald_winter_le_petit_tour_castellabate_cilento_rassegna_d_arte_del_cilento.html
  9. http://www.cilentoediano.it/ginevra/ginevra.html
  10. http://www.nordbayern.de/region/forchheim/kleine-reise-mit-grosser-wirkung-1.631841?searched=true
  11. http://www.forchheim.de/node/89
  12. http://www.harald-winter.de/zeitbrunnen.html
  13. Quelle: http://www.forchheim.de/node/89
  14. Review: europe in the uk: http://www.europe.org.uk/culture/events/view/-/id/817/
  15. Text: Susanne Fischer M.A./ Museumsleiterin /Stadt Forchheim • Pfalzmuseum
  16. Review from EU: www.europe.org.uk
  17. http://www.nordbayern.de/region/forchheim/winters-sicht-in-suditalien-1.812147?searched=true

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