Heinrich Schwarz (SS-Mitglied)

Heinrich Schwarz (SS-Mitglied)

Heinrich Schwarz (* 14. Juni 1906 in München; † 20. März 1947 in Sandweier) war deutscher SS-Hauptsturmführer (1943) und Lagerkommandant im KZ Auschwitz III Monowitz.

Leben

Schwarz trat Ende November 1931 der NSDAP (Mitgliedsnr.: 786.871) und der SS (Mitgliedsnr. 19.691) bei. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Heinrich Schwarz der Waffen-SS zugewiesen und war zunächst bis Oktober 1940 im KZ Mauthausen tätig. Danach war er im SS-Hauptamt Haushalt und Bauten beschäftigt und wechselte am 20. April 1941 wieder zur SS-Lagermannschaft ins KZ Mauthausen. Von dort wurde er Ende September 1941 wieder zum SS-Hauptamt Haushalt und Bauten versetzt. Umgehend wurde er ins KZ Auschwitz I (Stammlager) kommandiert und war dort von November 1941 bis August 1943 als Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz (Abt. IIIa) tätig. Von August bis November 1943 war Schwarz Schutzhaftlagerführer im Stammlager des KZ Auschwitz und löste damit auf diesem Posten Hans Aumeier ab.[1]

Im November 1943 wurde Rudolf Höß zum Chef des Amtes DI ernannt und verließ Auschwitz. Der Lagerkomplex wurde nun in drei selbständigere Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Schwarz wurde ab 22. November 1943 Lagerkommandant für das KZ Auschwitz III Monowitz. Während die Lagerkommandanten des Stammlagers und von Auschwitz-Birkenau nach wenigen Monaten abgelöst wurden, erfreute Schwarz sich weiterhin des Wohlwollens seines Vorgesetzten Oswald Pohl.

Nach der Evakuierung des KZ Auschwitz wurde er Lagerkommandant des KZ Natzweiler und löste auf diesem Posten Friedrich Hartjenstein ab. SS-Hauptsturmführer Schwarz wurde von einem französischen Militärgericht wegen seiner in Natzweiler begangenen Taten zum Tode verurteilt und als Kriegsverbrecher hingerichtet.

Literatur

  • Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau (Hrsg.): Auschwitz in den Augen der SS. Oswiecim 1998, ISBN 83-85047-35-2
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0.
  • Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz., Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim 1999, 5 Bände: I. Aufbau und Struktur des Lagers. II. Die Häftlinge - Existentzbedingungen, Arbeit und Tod. III. Vernichtung. IV. Widerstand. V. Epilog., ISBN 83-85047-76-X.

Einzelnachweise

  1. Aleksander Lasik: Die Organisationsstruktur des KL Auschwitz, in: Aleksander Lasik, Franciszek Piper, Piotr Setkiewicz, Irena Strzelecka: Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations und Vernichtungslagers Auschwitz., Band I: Aufbau und Struktur des Lagers, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oświęcim 1999, S. 179.

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