- Castagnetten
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Kastagnetten (sprich „Kastanjetten“, nach dem französischen castagnettes; spanisch: castañuelas) sind paarweise zu spielende Klappern, die besonders zur rhythmischen Begleitung geeignet sind.
Das Perkussionsinstrument besteht aus zwei schalenförmig ausgehöhlten Muscheln (conchas), die normalerweise aus Hartholz gefertigt sind, heute aber oft auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden. Mit dem an einem Ende angebrachten Band, das die beiden Kastagnettenblätter miteinander verbindet, werden die Muscheln an einem Finger (in der Regel am Daumen, früher und bei bestimmten regionalen Tänzen auch heute noch am Mittelfinger) befestigt, und man lässt sie mithilfe der anderen Finger gegeneinander schnellen. Auf diese Weise lässt der Spieler die Schalen schnell und rhythmisch gegeneinanderschlagen, was einen tremolierenden Klang erzeugt. Wenn der Spieler in beiden Händen Kastagnetten hält, können auch die beiden Schalenpaare gegeneinandergeschlagen werden. Kastagnettenpaare bestehen aus einer tieferen, dem macho (Männchen) und einer höheren, der hembra (Weibchen). Durch eine geschickte Spieltechnik können auch verschiedene Klangfarben erzeugt werden.
Eine vereinfachte Variante sind die Stielkastagnetten, die wesentlich einfacher zu spielen sind, jedoch nur eine einzige Art von Klang hervorbringen. Sie werden im Orchester eingesetzt.
Die Kastagnetten stammen vermutlich aus dem Orient, wo sie als Makkara beim Tanzen sehr beliebt sind. Sie waren schon den Ägyptern und Griechen bekannt. In Spanien sind sie seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. belegt. Dort erhielten sie den Namen Castañuelas wegen ihrer Ähnlichkeit mit Kastanien. In Andalusien werden sie auch Palillos („Stöckchen“) genannt.
Die Verwendung von Kastagnetten ist in der südspanischen Tanzmusik (Flamenco, Sevillana) weit verbreitet, aber auch in Süditalien (Neapel) bekannt.
Eine ähnliche Funktion hatte das Krotalon in der Musik der Antike.
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