- Helga Hörz
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Helga Erika Hörz (* 1935 als Helga Erika Ivertowski) ist eine deutsche Professorin für Philosophie und Frauenrechtlerin. Bis 1990 war sie Leiterin des Bereichs Ethik an der Sektion Philosophie der Humboldt-Universität Berlin und 14 Jahre lang Vertreterin der DDR in der UNO-Kommission „Zum Status der Frau“.
Sie stammt aus einer Arbeiterfamilie. Ihr Vater war Kranfahrer auf einer Werft in Danzig. Er wurde 1939 wegen antifaschistischer Aktivitäten verhaftet, zu lebenslänglicher Haft verurteilt und überlebte das Konzentrationslager Mauthausen, aus dem er im Mai 1945 befreit wurde.
Nach dem Krieg begann sie ein Studium der Philosophie, Ethik und Psychologie in Berlin. Danach war sie als Gewerkschafterin und in der Jugendarbeit aktiv und lehrte an der Hochschule für Ökonomie. 1965 promovierte sie („Einige philosophisch-ethische Probleme bei der Bestimmung der gesellschaftlichen Rolle der Frau und der Durchsetzung ihrer Gleichberechtigung“), 1974 habilitierte sie und wurde zur ordentlichen Professorin für Ethik an der Humboldt-Universität berufen.
Seit 1976 vertrat sie die DDR in der UNO. Sie war dort ein vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen gewähltes Mitglied der Kommission „Zum Status der Frau“ und war entscheidend an der UN-Konvention „Über die Beseitigung aller Formen der Diskriminierung von Frauen“ beteiligt, die 1979 verabschiedet wurde. Sie war auch aktiv in der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF).
1990 wurde im Zuge der Wiedervereinigung sowohl ihr Lehrstuhl wie auch ihre Tätigkeit bei der UNO abgewickelt. Seither arbeitet sie hauptsächlich als Publizistin, 2009 veröffentlichte sie ihre Memoiren.
Sie ist verheiratet mit dem Wissenschaftler und Philosophen Herbert Hörz und Mutter dreier Kinder.
Werke
- Zwischen Uni und UNO - Erfahrungen einer Ethikerin, 2009
- Lexikon der Humansexuologie (Mitautorin), 1990
- Ethik, 1989/1986
- Blickpunkt Persönlichkeit, 1975
- Persönlichkeit, Moral und sittliche Erziehung, 1974
- Die Frau als Persönlichkeit - Philosophische Probleme einer Geschlechterpsychologie, 1968
- Einige philosophisch-ethische Probleme bei der Bestimmung der gesellschaftlichen Rolle der Frau und der Durchsetzung ihrer Gleichberechtigung, 1965
Belege
- Florence Hervé: »Abgewickelt«, aber nicht mundtot (Buchrezension), in: Junge Welt, 4. Dezember 2009, Seite 15, Online, letzter Zugriff am 10. Dezember 2009
Kategorien:- Marxistischer Philosoph
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