- Hersch Fischler
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Hersch Fischler (* 1947 in Steyr, Österreich) ist ein deutscher Soziologe und Publizist aus Düsseldorf.
Fischler studierte Soziologie, Philosophie und Wirtschafts- und Politikwissenschaften.
Seit den 1980er Jahren arbeitet Fischler als freischaffender Publizist und Journalist. Ende November 1997 brachten seine Recherchen zum SS-Raubgold überraschende Dokumentenfunde über die seinerzeitige Beteiligung Deutscher Banken. Das führte damals zur Gründung von drei Historikerkommissionen, die seine Recherchen bestätigten.
Er trat außerdem als Koautor durch zwei Publikationen zum Reichstagsbrand und zur Geschichte des Bertelsmann-Konzerns hervor. Seine Recherchen zur Geschichte des Bertelsmann-Konzerns führten ebenfalls zu einer Historikerkommission. In Folge musste Bertelsmann seine offizielle Firmengeschichte bezüglich seiner Rolle im III. Reich korrigieren.
In der Forschung zum Reichstagsbrand wurde er als Kritiker der Alleintäter-These bekannt, die wesentlich auf eine Serie der Zeitschrift "Der Spiegel" von Fritz Tobias (Co-Autor Paul Schmidt-Carell) im Jahr 1959 basiert. Er fand im Hausarchiv des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) Dokumente, die Unregelmäßigkeiten in der wissenschaftlichen Bestätigung der Spiegel-Serie seitens Hans Mommsen belegten. Mommsens Bestätigung hatte wesentlich zur Akzeptanz der Alleintäter-These geführt. In Folge distanzierte sich das Institut für Zeitgeschichte im Jahr 2003 von Hans Mommsen. Das IfZ teilte mit, dass Mommsens Bestätigung keine wissenschaftliche Gültigkeit hat. Im Jahr 2005 veröffentlichte das IfZ in seiner Fachzeitschrift einen Beitrag von Hersch Fischler, in dem er Details der Unhaltbarkeit der Alleintäterschaft van der Lubbes darlegte und dem SPIEGEL Dokumentationsfehler nachwies.
Inhaltsverzeichnis
Resonanz
Die Einsetzung von drei Historikerkommissionen zum Degussa-Raubold sowie die Einsetzung einer Historikerkommission zur Aufklärung der Bertelsmann-Firmengeschichte ist sein Verdienst.
Aufsehen erregte er zudem im Jahr 2000 durch seine Kritik an der Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an den langjährigen Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein, die er mit der Rolle Augsteins bei der geschichtsfälschen Reichstagsbrand-Beschreibung durch den Spiegel begründete.[1]
Schriften
- Hersch Fischler und Dieter Deiseroth: Neues vom Reichstagsbrand?: eine Dokumentation o.O. 2004.
- Hersch Fischler und Frank Böckelmann: Bertelsmann: hinter der Fassade des Medienimperiums, Einborn: Frankfurt
2004.
- Hans Schneider, Neues vom Reichstagsbrand? Ein Versäumnis der deutschen Geschichtsschreibung, mit einem Geleitwort von Iring Fetscher und Beiträgen von Dieter Deiseroth, Hersch Fischler und Wolf-Dieter Narr, herausgegeben von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V, in der Schriftenreihe „Wissenschaft in der Verantwortung“, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2004
Einzelnachweise
- „Der Spiegel“: „Stehen Sie auf,van der Lubbe“ Der Reichstagsbrand 1933 – Geschichte einer Legende / Nach einem Manuskript von Fritz Tobias , Heft 43/1959 bis Heft 1-2/1960
- Fritz Tobias, Der Reichstagsbrand, Legende und Wirklichkeit, Grothe 1962
- Hans Mommsen, Der Reichstagsbrand und seine politischen Folgen, VfZ 1964
- ↑ NZZ kritisiert Börne-Preisträger Augstein und Der Journalist über die FAZ und die Börne-Preis-Verleihung.
Weblinks
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