Hessenwasser

Hessenwasser

Die Hessenwasser GmbH & Co. KG ist eine Wasserbeschaffungsgesellschaft mit Sitz in Groß-Gerau. Hauptaufgabe des Unternehmens ist die Bereitstellung von Trinkwasser für Städte und Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensbeschreibung

Die Hessenwasser entstand im Jahre 2001 [1] durch den Zusammenschluss der Wasserversorgungssparten der drei Gründungsgesellschafter Mainova AG (Frankfurt), Südhessische Gas- und Wasser AG (Darmstadt) - heute HSE AG - und dem Zweckverband Riedwerke Groß-Gerau. Aufgabe der Gesellschaft ist die Wasserbeschaffung für den Ballungsraum Rhein-Main. Das umfasst Gewinnung, Aufbereitung, Transport und Speicherung des Trinkwassers sowie die Qualitätsüberwachung. Zusätzlich zu den Anlagen der Wasserversorgung wurden auch die jeweils bei den Gesellschaftern vorhandenen Laboratorien in dem neuen Unternehmen zusammengeführt. Im Jahre 2004 brachte die ESWE Versorgungs AG als vierter Gesellschafter ebenfalls die Wasserversorgungssparte und das Labor ein. Die Belieferung des Endkunden sowie die städtischen Trinkwasserverteilungsnetze blieben jeweils bei den Gesellschaftern.

Unabhängig von der privatwirtschaftlichen Organisationsform ist Hessenwasser ein Unternehmen in kommunaler Eigentümerschaft. Beteiligt sind die Stadt Frankfurt über die Mainova AG mit 36,4 %, die Stadt Darmstadt über die HEAG Südhessische Energie AG (HSE) mit 27,3 % sowie die Stadt Wiesbaden über die ESWE Versorgungs AG und der Kreis Groß-Gerau mit 14 weiteren Städten und Gemeinden über den Zweckverband Riedwerke Groß-Gerau mit je 18,2 % beteiligt.

Im Jahr 2005 übernahm Hessenwasser die Geschäftsführung des Wasserverbands Hessisches Ried und ist seitdem auch zuständig für die Grundwasseranreicherung und die Bereitstellung von landwirtschaftlichem Beregnungswasser im Hessischen Ried.

Hessenwasser stellt das Trinkwasser für rund 2 Millionen Menschen im Ballungsraum Rhein-Main bereit. Die Trinkwasserabgabe liegt derzeit (2010) bei rund 100 Millionen Kubikmetern jährlich. Rund 60 % der Trinkwasserabgabe werden aus eigenen Anlegen gewonnen. Hessenwasser betreibt derzeit 31 Wasserwerke verteilt in der gesamten Rhein-Main Region. Die übrigen 40 % der Trinkwasserabgabe stammen aus dem Bezug von Vorlieferanten, hauptsächlich vom Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost im südlichen Hessischen Ried und von der Oberhessischen Versorgungs AG (OVAG) im Vogelsbergkreis.

Vorgeschichte

Der Ballungsraum Rhein-Main weist vielfach eine erhebliche Diskrepanz zwischen Wasserbedarf und lokal verfügbarer Wassergewinnung aus. Traditionell oblag den örtlichen Kreis- und Stadtwerken unter anderem auch die Versorgung von Verbrauchern und Industrie mit Trinkwasser. Die Versorgung wurde und wird daher durch eine Kombination von örtlichen kommunalen Wasserwerken und einem überörtlichen verbundwirksamen Leitungssystem sichergestellt. Aus der Historie heraus hat sich das System allerdings nicht – wie vielfach bei Fernwasserversorgungsunternehmen verbreitet – als ein homogenes unternehmerisches Gebilde entwickelt, sondern bestand aus einer Vielzahl von Einzelbetrieben, die die aufgrund der Bedarfssituation entstandenen Wasserlieferungsbeziehungen einzelvertraglich geregelt hatten.

Im Zuge der zunehmenden Aufspaltung der Kreis- und Stadtwerke in Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs, der Energieversorgung, der Müll- und Abwasserentsorgung und der Versorgung mit Trinkwasser sowie der vielfach damit einhergehenden (Teil)Privatisierung einzelner Unternehmen drängte das Land Hessen auf eine Fusion der Wasserversorger in der Rhein-Main-Region. Gestützt von entsprechenden Landesplanungen wurde 1999 Strukturgutachten erstellt um die Kooperationsmöglichkeiten zur Lösung der wasserwirtschaftlichen Herausforderungen zu eruieren. Dazu wurden eine Reihe von rechtlich-organisatorischen Alternativen nach verschiedenen Kriterien bewertet. Letztlich hat sich das Unternehmensmodell, so wie es heute mit der Hessenwasser GmbH & Co. KG realisiert ist, in seiner Gesamtheit als am vorteilhaftesten erwiesen. Dies gilt insbesondere für die zentralen Bewirtschaftungsmöglichkeiten, für die Bündelung des technischen Know-hows sowie die effiziente Weiterentwicklung in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht.


Einzelnachweise

  1. Hessenwasser Unternehmensprofil. Website der Hessenwasser. Abgerufen am 26. Januar 2011.

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