- Hoda Bin Amir
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Hoda Bin Amir (Spitzname: Hoda, der Vampir und Hoda, die Henkerin; * 1953 oder 1954 in Al-Marg) ist eine libysche Politikerin. Sie war Funktionärin in den Revolutionskomitees (Ligan Thawriyya), zweimal Bürgermeisterin von Bengasi und schließlich Vorsitzende verschiedener Revolutionskomitees, darunter auch das für „Kontrolle und Zensur“. Sie wurde im Zuge des Bürgerkriegs in Libyen von der Libyschen Nationalen Befreiungsarmee festgenommen und war zu dem Zeitpunkt eine der reichsten Frauen Libyens.[1]
Leben
Hoda Bin Amir wurde in Al-Marg in der Nähe von Bengasi in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sie besuchte eine Universität in Bengasi.[1]
Sie trat 1984 anlässlich der Hinrichtung von Al-Sadik Hamid al-Schuwehdy in Bengasi erstmals auf. Als der Regimegegner nicht sofort tot war, stürmte die sich bei den Zuschauern befindende Hoda Bin Amir auf den Hinrichtungsplatz und zog an den Beinen des Sterbenden. Die Szenen wurden landesweit im Fernsehen übertragen.[1]
Danach wurde sie von Muammar al-Gaddafi gefördert. Sie war in den Revolutionskomitees tätig, wurde auch die Vorsitzende verschiedener Gremien, darunter auch für „Kontrolle und Zensur“. Zweimal war sie Bürgermeisterin von Bengasi.[1]
Am 17. Februar 2008 gab sie Anweisung auf Demonstranten, die gegen die Mohammed-Karikaturen protestierten, zu schießen. Dabei gab es viele Opfer. Viele Oppositionelle nennen sich seitdem „Koalition des 17. Februar“.[1]
Sie wurde Anfang September 2011 festgenommen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Tomas Avenarius: Gaddafis Henkerin droht Todesstrafe. In: Süddeutsche Zeitung. 7. September 2011, abgerufen am 7. September 2011 (englisch).
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