Hotel Badischer Hof (Baden-Baden)

Hotel Badischer Hof (Baden-Baden)

Der Badische Hof ist ein Hotel in Baden-Baden. Es entstand durch den Umbau eines alten Kapuzinerklosters durch Friedrich Weinbrenner und war das erste Luxushotel in Baden-Baden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

1630 stiftete Markgraf Wilhelm von Baden-Baden das Kapuzinerkloster in Baden-Baden im Zuge der gegenreformatorischen Bewegung aus dankbarer Erinnerung an die zwei Kapuziner, die ihm 1622 die freudige Nachricht vom Sieg Tillys über den protestantischen Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach überbracht hatten. Es wurde südwestlich der Stadt, vor der Stadtmauer am linken Ufer der Oos errichtet. Der deutsche Kaiser gestattete den Mönchen damals die Thermalwassernutzung, die bis heute besteht. So fließt in den Zimmern des Klosterbaus 37 Grad warmes Thermalwasser direkt in die Badewannen. Im Jahr 1689 wurde die Stadt Baden-Baden und auch das Kapuzinerkloster Opfer des Expansionsdranges des französischen Königs Ludwig des XIV. Es waren 30.000 französische Soldaten in das Gebiet zwischen Rhein und Neckar eingerückt, die die Stadt zerstörten.

Dabei wurde auch das anfangs verschonte Kapuzinerkloster am 6. November 1689 niedergebrannt. Erst fünf Jahre später, zwischen 1694 und 1698 wurde das Kloster wieder hergestellt. Die Kapuzinermönche waren noch ein weiteres Jahrhundert tätig, bis das Kloster im Jahr 1803 verstaatlicht wurde. Die Mönche mussten ihr Quartier nach Bruchsal verlagern und waren darüber sehr verärgert. Sie fällten eine imposante Zeder im Klosterhof, verkauften das kostbare Holz einem ortsansässigen Schreiner und nahmen neben anderen Kunstgegenständen ein vermeintliches Dürerbild mit. Allerdings entschied der Geheime Rat des Großherzogtums, dass die Kapuziner als Entschädigung für die zurückgelassenen Verwüstungen, die Einnahmen aus dem Zedernholz zurückbezahlen mussten.

Der Umbau im 19. Jahrhundert

Der Stuttgarter Verleger Johann Friedrich Cotta hatte schon lange die Idee gehabt, in seiner Heimatstadt das erste Luxushotel Europas zu bauen. Allerdings bot sich in der durch historische Gebäude geprägten Stadt keine Möglichkeit, ein solch großes Bauwerk zu errichten. Im Jahr 1807 hatte er dann sich dann die Gelegenheit, durch den bekannten Architekten Friedrich Weinbrenner das alte Kapuzinerkloster in seinem Sinne umbauen zu lassen.

1807 begann der Umbau zum Luxushotel Badischer Hof mit 18 über drei Stockwerke reichenden dorischen Säulen, die den Blickfang des Speisesaals ausmachten. Die Zimmersuiten, zum Teil mit eigenem Bad, entstanden über den ehemaligen Mönchszellen, der Kreuzgarten wurde zu einem Speisesaal überwölbt. 100 Zimmer und Salons, Bäder mit Thermalwasserversorgung, Konversations-, Lese-, und Rauchzimmer, Galerie und Frühstückssalon gehörten nach Abschluss der Bauarbeiten ebenso zur Ausstattung wie ein großer Park. Nach 1830 wechselte das Luxushotel des Öfteren den Besitzer.

Das 20. Jahrhundert bis heute

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel von der Familie Steigenberger übernommen.

Zuvor wäre das einmalige Gebäude jedoch fast erneut ein Opfer der Flammen geworden. Am 1. Oktober 1949 war das bereits im März des Jahres von der französischen Besatzungsmacht zu seiner eigentlichen Nutzung freigegebene Hotel in Brand geraten, wobei nicht nur der zur Halle gewordene Speisesaal gänzlich zerstört wurde, sondern auch der Dachstuhl in Flammen aufging.

Der Wiederaufbau, die Erweiterungs-, Modernisierungs- und Verschönerungsarbeiten waren in kürzester Zeit erledigt und das "Badhotel Badischer Hof" konnte am 27. Mai 1950 unter der Regie der Hoteliersfamilie Steigenberger seiner Funktion als erstklassiges Hotel wieder aufnehmen. Seit dem 1. April 2009 gehört der Badische Hof zum Hotel-Management-Unternehmen Grand City Hotels & Resorts.

Weblinks

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