Hujayrat al-Ghuzlan

Hujayrat al-Ghuzlan

Hujayrat al-Ghuzlan (Ort der Gazellen) im Wadi Araba ist ein Ausgrabungshügel im südlichen Jordanien bei der Erzlagerstätte Fenan. Ab etwa 4.000 v. Chr. [1] war das Dorf (Stand 2011) wohl weltweit erster Standort einer Massenproduktion von Kupfer, nach heutigen Maßstäben war Hujayrat eine Industriestadt der Kupfersteinzeit, 200.000 Tonnen Schlacke wurden hier gefunden.

Die Produktion fand in neuartigen Windöfen statt. Zur Versorgung der Arbeiter in der Wüstengegend errichtete man ein weit verzweigtes Bewässerungssystem. Der deutsche Archäologe Klaus Schmidt vom Deutsches Archäologisches Institut, das im Rahmen des 1998 gegründeten ASEYM-Projekt (Archaeological Survey and Excavation in the Yitim and Magass Area) am Tell al-Magass und hier gräbt[2]: "Man kann das Wadi Araba auch das "Tal der Ingenieure" nennen, denn wir können hier den frühesten Bergbau, die früheste Metallurgie und die früheste Bewässerungswirtschaft nachweisen." [3]

Für den Handel wurden Metallbarren sowie einer Art Lieferschein erfunden: Unterschiedliche Steine bedeuteten verschiedene Produkte, sie wurden in eine Lehmkugel gepackt, in die der Kaufmann sein Zeichen mit einem Rollsiegel drückte. Wenn diese Tonbulle unzerbrochen den Empfänger erreichte, konnte er prüfen ob die Anzahl der Steine mit der Anzahl der Güter übereinstimmte.

In der frühen Bronzezeit, etwa 3000 v. Chr. wurde die Produktion nach einem Erdbeben aufgegeben.

Einzelnachweise

  1. GEO
  2. Aseym
  3. ZDF

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