- Hydrovac
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Hydrovac ist die Bezeichnung für einen patentierten pneumatischen Bremskraftverstärker der amerikanischen Firma Bendix Aviation Corp.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Der Hydrovac wurde in den 40er bis 60er Jahren des 20. Jahrhunderts z. B. in folgenden amerikanischen, französischen und deutschen Personen- und Lastkraftwagen eingesetzt: Ford Truck, GMC Truck, Chevrolet Truck, Studebaker, Clark Gabelstapler; Peugeot 404, Renault Alpine; Mercedes-Benz 190 SL, Unimog, BMW 502. Hierbei handelte es sich um Fahrzeuge, die aufgrund ihres Gewichts oder ihrer Leistung z. B. mit Duo-Duplex-Trommelbremsen (bei Peugeot als Thermostable bezeichnet) oder bereits mit Scheibenbremsen ausgestattet waren. Lizenznehmer war seit 1951 die Firma Alfred Teves GmbH mit dem Bremskraftverstärker Ate T50[1]. Seit den 60er Jahren wurde der Hydrovac durch den Mastervac abgelöst, ebenfalls ein Patent der Firma Bendix, von Teves als Ate T51 gebaut ab 1961[2].
Funktionsprinzip
Der Hydrovac Bremskraftverstärker besteht aus drei Teilen - siehe Schnittdarstellung:
(A) Pneumatikzylinder (Bremskraftverstärkung)
(B) Hydraulikzylinder (Geberzylinder)
(C) Hydropneumatische SteuereinheitAuf den Kolben des Geberzylinders (B) wirkt zunächst unverändert der Druck des Hauptbremszylinders. Die Kolbenstange des Pneumatikzylinders (A) leitet jedoch eine zusätzliche Kraft ein, die von der Differenz zwischen Umgebungs-Luftdruck und einem bestimmten Unterdruck erzeugt wird. Dieser Unterdruck wird bei Fahrzeugen mit Drosselklappe unterhalb der Drosselklappe abgegriffen, während Dieselfahrzeuge eine Unterdruckpumpe besitzen. Die Dosierung dieser Kraft abhängig von der Bremspedalstellung nimmt die Steuereinheit (C) vor.
Der Bremskraftverstärker vom Typ Hydrovac zeichnet sich auch dadurch aus, daß er nachgerüstet werden kann, denn er wird hinter dem Hauptbremszylinder in Reihe in die Hydraulikleitung eingesetzt.
Bauformen
Die frühen Hydrovac-Geräte verfügen ein über zylindrisches Gehäuse mit Zugankern und eine schleifende Dichtmanschette für den Pneumatikkolben, die zunächst aus Leder und später aus Gummi bestand (Typ 1). Spätere Hydrovac-Geräte haben stattdessen einen Gummibalg, der zwischen den beiden Gehäusehälften eingeklemmt ist und nicht schleift, sondern abrollt. Die Gehäusehälften sind entweder verschraubt wie ein Marmeladenglas (Typ 2) oder mit einer Klammer verschlossen wie ein Faß (Typ 3). Für besonders hohe Kräfte, bei denen der Gehäusedurchmesser zu groß würde, gibt es auch Tandem-Ausführungen (Typ 4, 5).
Ersatzteilversorgung
Die amerikanischen Bauformen sind sämtlich als Austauschteil zu bekommen, z. B. von der Firma A1 Cardone[3]. Die Ate T50-Geräte für Mercedes-Benz werden exklusiv über das Mercedes-Benz Classic Center als Neuteile vertrieben[4]. Die französischen Hydrovac-Geräte sind regulär nicht als Austausch- oder Neuteile zu bekommen. Im Einzelfall kann hier ein gleichgroßes amerikanisches Gerät mit passenden Reduzierstücken helfen. Aus China werden verschiedene Hydrovac-Typen als Neuteile nur für Geschäftskunden angeboten. Auskunft über die Möglichkeit, ein Hydrovac zu überholen, geben ggf. auf Oldtimer-Bremsen spezialisierte Instandsetzer.
Einzelnachweise
- ↑ Ate Classic. Website der Continental AG, Geschäftsbereich Automotive. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Ate Classic. Website der Continental AG, Geschäftsbereich Automotive. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ A1 Cardone. Website der Cardone Ind. Inc., Geschäftsbereich Remanufactured Parts. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Mercedes-Benz Classic Website der Daimler AG. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
Siehe auch
www.stovebolt.com US-amerikanisches Forum zum Thema Pre-1973 Chevrolet and GMC trucks.Abgerufen am 30. Oktober 2011.
francis404technique.free.fr Französischer Blog zu Peugeot 404 Technik-Themen. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
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