- Studebaker
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Studebaker war ein amerikanischer Wagen- und Automobilhersteller. Das Unternehmen wurde am 16. Februar 1852 gegründet und zog sich 1966 aus der Automobilbranche zurück.
Inhaltsverzeichnis
Frühe Geschichte
Henry Studebaker war ein deutschstämmiger Farmer (dt. „Stutenbäcker“, aus Solingen), Hufschmied und Wagenhersteller, der im frühen 19. Jahrhundert in der Nähe von Gettysburg, Pennsylvania lebte. Bis zum Jahre 1840 war er nach Ohio umgezogen und hatte seinen fünf Söhnen das Wagnerhandwerk beigebracht. Sie alle folgten ihm in das Geschäft.
Clement und Henry Jr. wurden Hufschmiede und Mitgründer von South Bend (Indiana). Zunächst stellten sie Metallteile für Frachtwagen her und nahmen sich später der Fertigung kompletter Wagen an. John stellte Wagen in Kalifornien und Peter in Saint Joseph (Missouri), her. Die erste größere Expansion ihres Geschäfts wurde durch die vom kalifornischen Goldrausch 1849 erzeugte Nachfrage bedingt.
Als der Goldrausch abklang, kehrte John nach Indiana zurück und kaufte Henrys Anteil des Geschäfts auf. Sie brachten ihren jüngsten Bruder Jacob mit ein und gründeten 1852 das Unternehmen. Die nächste Expansion war das Resultat der Lieferung von Wagen für die Union Army im amerikanischen Bürgerkrieg.
Nach dem Motto Gib immer mehr als du versprichst organisierten sie sich 1868 zur Studebaker Brothers Manufacturing Company um. Zu dieser Zeit dominierten die Eisenbahn- und Dampfschiffunternehmen bereits den Frachtverkehr im Osten. Also konzentrierten sie sich auf Privatkunden und Farmer.
Auf dem Höhepunkt der Erschließung des Westens und der Planwagenkolonnen waren die Hälfte der Wagen ganz oder teilweise von Studebaker gebaut: Ein Viertel bauten sie selbst und lieferten die Metallbeschläge für ein weiteres Viertel an andere Hersteller in Missouri.
Automobilherstellung von 1897 bis 1966
Bereits im Jahre 1897 beschäftigte sich Studebaker mit Motorfahrzeugen, allerdings arbeiteten sie mit Elektromotoren. Das Unternehmen ging ein Verkaufsabkommen mit der E-M-F Company ein; E-M-F stellte die Fahrzeuge her und Studebaker verkaufte sie über ihre Wagenhändler. Durch Probleme bei E-M-F wurden die Autos aber immer unzuverlässiger, so dass der Volksmund bei E-M-F von „Every Morning Fix-it“, dt. Jeden Morgen reparieren, sprach. J.M. Studebaker war mit der mangelhaften Qualität von E-M-F unzufrieden und verschaffte sich 1910 Kontrolle über den Betrieb. Um den Schaden von EMF wieder gutzumachen, bezahlte Studebaker für insgesamt eine Million US-Dollar Mechaniker, die zu unzufriedenen Kunden nach Hause kamen und defekte Teile in den Fahrzeugen ersetzten. Studebaker ließ außerdem die Autos mit dem eigenen Namen versehen, zum einen als Versicherung für gute Qualität und als Verpflichtung zum Erfolg des Autobaus und -verkaufs. Im Jahre 1911 benannte sich das Unternehmen in Studebaker Corporation um.
Neben Autos begann Studebaker auch Lastkraftwagen herzustellen, welche nach und nach die pferdegezogenen Wagen verdrängten. Studebaker war 1926 der erste amerikanische Automobilhersteller, der eine kontrollierte Teststrecke eröffnete.
1937 pflanzte das Unternehmen 5.000 Kiefern in einem Muster, das von hinüberfliegenden Flugzeugen aus gesehen das Wort STUDEBAKER ergab.
Von den 1920er bis zu den 1960er Jahren brachte die Firma aus South Bend viele stilistische und technische Meilensteine hervor, darunter den klassischen Studebaker President (1929–1932) und den Studebaker Champion von 1939. Studebaker baute Modelle, die den durchschnittlichen Amerikaner ansprachen und seinen Bedarf an Mobilität decken konnten.
Steigende Lohnkosten (es hat bei Studebaker nie einen Streik der Automobilgewerkschaft gegeben und die Löhne und Rentenbeiträge waren die höchsten in der Industrie) zusammen mit Problemen bei der Qualitätskontrolle und dem neuen Autokrieg zwischen Ford und General Motors in den frühen 1950er Jahren führten jedoch dazu, dass sich die finanzielle Situation verschlechterte. Professionelle Finanzberater rieten dazu, sich eher auf kurzfristige Einnahmen zu konzentrieren, statt einer längerfristigen Vision zu folgen. Es waren genug Reserven für weitere zehn Jahre vorhanden, aber harter Wettbewerb und Preisdumping durch die drei großen Automobilhersteller verurteilten das Unternehmen zum Untergang.
In der Hoffnung, den Abwärtstrend aufhalten und die Marktposition stabilisieren zu können, fusionierte Studebaker 1954 mit Packard, das neue Unternehmen hieß Studebaker-Packard Corporation. Studebakers Finanzsituation war wesentlich schlechter, als Packard es glauben machen wollte und 1958 brachte der fast bankrotte Automobilhersteller deshalb ein Management-Team vom Flugzeugbauer Curtiss-Wright in das Unternehmen. 1958 stieg Packard aus der Zusammenarbeit aus und wurde amerikanische Vertretung für Mercedes-Benz, woraufhin viele Studebaker-Händler auch deren Autos verkauften.
Finanzielle Zwänge diktierten, dass neue Modelle wie der Kleinwagen Studebaker Lark (1959) und der Sportwagen Studebaker Avanti (1963) auf alten Karosserie- und Motorendesigns aufbauten, was aber die Verlustserie nicht aufhalten konnte. Im Dezember 1963 gab das Unternehmen die Betriebe in South Bend auf und verkaufte die Marke Avanti an Nate Altman, der die Produktion des Autos unter dem Namen Avanti II dort fortführte. Die Fahrzeugherstellung wurde an den letzten noch übrig bleibenden Standort in Hamilton, Ontario, verlagert, wo Studebaker bis zum Mai 1966 produzierte, bevor sie sich aus dem Sektor zurückzogen.
Viele Studebaker-Händler wechselten danach zu Mercedes Benz. Die Testgelände wurden vom früheren Zulieferer Bendix Corporation gekauft, der die Grundstücke später zur Nutzung als Park an die Parkverwaltung in St. Joseph County, Indiana verschenkte. Als Bedingung für die Schenkung erhielt der Park den Namen Bendix Woods.
Nach 1966 existierte Studebaker weiter als geschlossene Investment-Gruppe, deren Einnahmen sie aus diversen Tochtergesellschaften schöpfte, darunter STP, Gravely Tractor, Onan Electric Generators und Clarke Floor Machine. Studebaker wurde 1967 von Wagner Electric aufgekauft. Danach fusionierten sie mit der Worthington Corporation und bildeten Studebaker-Worthington, bevor diese 1979 von McGraw-Edison erworben wurde. McGraw-Edison wurde dann selbst 1985 von Cooper Industries gekauft, die aber all ihre Automobil-Bereiche einige Jahre später an Federal-Mogul abstieß.
Wie vom Forbes Magazine im Jahre 2004 in einem Artikel über Firmen, die den Börsenkrach 1929 überlebten, berichtet wurde, existieren die Überreste des Autobauers immer noch als Studebaker-Worthington Leasing, eine Tochtergesellschaft der State Bank of Long Island.
Modelle
Personenwagen bis 1942
Personenwagen ab 1946
Bauzeit Baureihe Anmerkung Bild Kompaktklasse
1957 bis 1958 Scotsman Vereinfachter Champion, Anfangs Champion Scotsman, damals billigstes Auto der USA 1959-1961 Lark Erster echter Kompaktwagen 1962-1966 Lark Deutliches Facelift zur erneuten Kostensenkung 1963-1966 Wagonaire Kombi auf Basis des Lark Mittelklasse
1946-1952 Champion Erstes Modell nach dem Krieg 1953-1956 Champion Neues, ungewöhnlich flaches Modell 1957-1958 Champion letzte Generation 1954-1956 Conestoga Kombi auf Basis des Champion Fullsize
1947-1958 Commander Modellwechsel analog dem Champion Oberklasse
1947-1954 Land Cruiser Verlängerter Commander 1955-1958 President Coupé
1956-1964 Hawk Coupé auf Basis des Champion 1963 Avanti Sportcoupé Nutz- und Militärfahrzeuge
Modelljahr Modelle 1937 Coupe Express 1938 Coupe Express 1939 Coupe Express 1940 Coupe Express, M-Serie 1941 M-Serie, US6 1942 M-Serie, US6, Panzer M29 Weasel 1943 M-Serie, US6, Panzer M29 Weasel 1944 M-Serie, US6, Panzer M29 Weasel 1945 M-Serie, US6, Panzer M29 Weasel 1946 M-Serie 1947 M-Serie 1948 M-Serie 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 Transtar 1957 Transtar 1958 Transtar, Scotsman 1959 Scotsman 1960 Transtar, Champ 1961 Transtar, Champ 1962 Transtar, Champ 1963 Transtar, Champ 1964 Champ Weblinks
Commons: Studebaker – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVerbundene Marken: Clipper | E-M-F | Erskine | Packard | Pierce-Arrow | Rockne | SPA | STP | Studebaker | Studebaker-Garford | Studebaker-Packard | Tincher
Packard-Pkw-Modelle: 110 | 120 | 160 | 180 | 200 | 250 | 300 | 400 | Caribbean | Cavalier | Clipper | Custom Eight | DeLuxe Eight | Eight | Executive | Modell G | Hawk | Individual Custom Eight | Light Eight | Mayfair | Pacific | Packard (1958) | Patrician | Patrician 400 | Single Eight | Single Six | Six | Speedster | Standard Eight | Station Sedan | Super Eight | Twelve | Twin Six
Studebaker-Pkw-Modelle: Avanti | Big Six | Champion | Commander | Conestoga | Dictator | Electric | Flight Hawk | Golden Hawk | GT Hawk | Hawk | Hawk-Serie | Land Cruiser | Lark | Lark Cruiser | Lark Commander | Lark Daytona | Light Four | Light Six | Power Hawk | President | Scotsman | Silver Hawk | Sky Hawk | Six | Special Six | Standard Six | Starlight | Starliner | State President | WagonaireStudebaker-Lkw-Modelle: Champ | Coupe Express | M-Serie | Scotsman | Transtar
Militärisches Gerät: Packard V-1650 (Lizenz Rolls-Royce) | Studebaker M29 Weasel | Studebaker US6
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