- Hymenophor
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Das Hymenophor ist ein Teil des Fruchtkörpers (bei Agaricomycotina) beziehungsweise des Fruchtlagers (bei Ustilaginomycotina, Pucciniomycotina) der Basidienpilze (Basidiomycota). Schlauchpilze (Ascomycota) und Bauchpilze (Gasteromycetes) besitzen demnach kein Hymenophor. Das Hymenophor kann beispielsweise in Form von Lamellen, Röhren, Poren, Leisten oder Stacheln ausgebildet sein; es ist Träger des Hymeniums.
Das Hymenophor besteht aus einem Scheingewebe (Plectenchym). Ein Hymenophor kann fehlen, wenn die Basidien direkt an der Oberfläche gebildet werden, wie beispielsweise bei der Familie Clavariaceae. Oft wird diese Form auch als glattes Hymenophor bezeichnet.
Bis ins 20. Jahrhundert diente die grundlegende Struktur des Hymenophors zur Systematisierung der Pilze. Allerdings stellte sich heraus, dass diese nicht zwingend mit der evolutionären Entwicklung zusammenhängt und somit keine Verwandtschaftsverhältnisse widerspiegeln muss. Diese zeichnen sich eher im Aufbau des Fleisches des Hymenophors (Hymenophoraltrama) ab.
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Dicht gedrängte Lamellen des Wiesen-Champignons (Agaricus campestris)
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Stark querverbundene Lamellen des Dattelbraunen Ellerlings (Cuphophyllus colemannianus)
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Leisten des Pfifferlings (Cantharellus cibarius)
Literatur
- H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
Kategorie:- Morphologie (Pilz)
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